Einleitung Der Großteil der Neugeborenen im Kreißsaal adaptiert sich unkompliziert nach der Geburt. Eine Atemunterstützung benötigen 10%, eine Reanimation ist bei < 1% aller Geburten notwendig und bleibt damit ein sehr seltenes Ereignis. Dennoch müssen die Ausführenden die Technik und Handhabung der Geräte beherrschen und mit regelmäßigem Training auf den Ernstfall vorbereitet sein. Die Grundlage für das Training bildet die von dem International Liasion Committee on Resuscitation (ILCOR) erstellten Richtlinien. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Einfluss verschiedener medizinischer Hilfsmittel auf die geleistete Atemunterstützung während der Reanimation zu untersuchen und Möglichkeiten zur Verbesserung des Trainings der simulierten Neugeborenenreanimation zu evaluieren. Methodik Durchgeführt wurden in vitro Studien zur Neugeborenenreanimation, in denen wir die Handhabung diverser Materialien wie den selbst-entfaltenden Beutel (SIB, mit und ohne Manometer (SIB / SIBM, FA. Ambu) und verschiedene T-Stück- Beatmungsgeräte (TPR1: Perivent, FA. F&P; Healthcare, TPR2: Panda, FA. GE Healthcare), sowie das Reanimationstraining mit Visualisierung der erzeugten Parameter und unter Verwendung eines musikalischen Taktgebers untersuchten. Verwendet wurde ein Simulationspüppchen, welches einem 1000 g Frühgeborenen nachempfunden war. Die Messungen von applizierten Spitzendrücken (PIP) während Standardsimulation und unter konsekutiver Adjustierung der Zieldrücke sowie Tidalvolumen (Vt) und Beatmungsfrequenz (MI) wurden mittels Pneumotachographen, die Thoraxkompressionen (CC) mit einem manuellem Zählgerät aufgezeichnet. Ergebnisse Hinsichtlich Handhabung der verschiedenen manuellen Beatmungsgeräte konnte gezeigt werden, dass der SIB den TPR-Geräten in der zeitlichen Adjustierung des PIP signifikant überlegen ist (PIP von 20 auf 25 cmH2O TPR1 (F&P;) 7,5s; TPR2 (GE) 6,5s; SIB 3,9s, SIBM 3,4s, von 25 auf 40 cmH2O TPR1 18,8s, TPR2 12,7s, SIB 4,4s, SIBM 3,4s). Deutlich konstantere PIP- Werte wurden allerdings mit den TPR appliziert. Durch Training konnte eine statistisch signifikante Reduktion der PIP und Vt-Werte erzielt werden (von 32,3 cm H2O / 6,7 ml auf 17,8 cm H2O / 3,5 ml auf 18,7 cm H2O / 4,1ml). Der musikalische Taktgeber verbesserte die Koordination der kardiopulmonalen Reanimation signifikant hin zu dem empfohlenen 3:1 Verhältnis von Thoraxkompressionen (CC: 115 zu 96/min) und manuellen Inflationen (MI: 38 zu 32 /min). Außerdem wurde die Variabilität zwischen den Anwendern bei den CC um 86% und die der MI um 60% reduziert. Schlussfolgerung In den klinischen Alltag lassen sich aus unseren Studien folgende Erkenntnisse übertragen: Anwender können durch Verwendung des SIBM eine schnellere Anpassung des PIP gewährleisten, wohingegen eine zuverlässigere Applikation desselben und des Vt mit einem TPR gewährleistet wird. Wiederholtes Training und musikalische Taktgeber können dabei helfen dem Anwender mehr Sicherheit in der richtlinienkonformen Reanimation zu geben.
Introduction The transition from intrauterine to extrauterine life requires a complex physiological process, nevertheless most neonates manage to go through it on their own. Only 10% need respiratory assistance. Neonatal cardiopulmonary resuscitation (CPR) including chest compressions (CC) is with < 1% a rare event in the delivery room. However medical staff needs to be proficient in neonatal CPR and in handling the different devices. Training, based on international resuscitation guidelines, helps to be skilled for these infrequent events. The aim of this thesis is to assess the effect of different medical devices on manual ventilation during neonatal resuscitation and to evaluate strategys to improve simulated neonatal resuscitation training. Methods We studied practical handling of different devices for manual ventilation and simulated neonatal resuscitation trainung, while visualising generated parameters and using a musical prompt. We used a 1000g preterm neonate manikin to measure positive inspiratory pressures (PIP), tidal volume (Vt) and manual inflations (MI) with a respiratory function monitor (RFM) and CC using a tally counter. Results Regarding handling the different devices for PIP adjustment, there was less time needed when using SIB (PIP from 20 to 25 cmH2O TPR1 (F&P;) 7.5s; TPR2 (GE) 6.5s; SIB 3.9s, SIBM(SIB with manometer) 3.4s, from 25 to 40 cmH2O TPR1 18.8s, TPR2 12.7s, SIB 4.4s, SIBM 3.4s). When using TPR staff could stay closer to target PIPs. With regard to training PIP and Vt-values could significantly be reduced (from 32.3 cm H2O / 6.7 ml to 17.8 cm H2O / 3.5 ml to 18.7 cm H2O / 4.1ml). 3:1 Coordination of CC (115 to 96/min) and MI (38 to 32/min) during CPR was significantly better with use of a musical prompt. Apart from that interindividual variability could be reduced about 86% regarding CC and 60% regarding MI. Take home points For every day use: Staff can adjust PIP faster with SIBM (SIB+maonometer) PIP were closer to target values using TPR. Routine training and a musical prompt can help to feel more confident performing neonatal CPR.