Die Alkoholkrankheit ist in der Medizin von hoher Relevanz. 16-47% der Traumapatienten sind zum Aufnahmezeitpunkt alkoholisiert und bis zu 44% der Traumapatienten sind alkoholkrank. Die Morbidität und Mortalität bei diesen Patienten ist erhöht. Nicht nur die akute Alkoholintoxikation sondern auch Hangover führt zu einer erhöhten Traumarate. Die Bestimmung von BAK ist nur geeignet, um Alkoholkonsum wenige Stunden nachzuweisen. Die Langzeitmarker CDT und γGT weisen chronischen schweren Alkoholkonsum nach. P-EtG ist ein Marker für kürzlich stattgehabten Alkoholkonsum und schließt die Lücke zwischen Kurz- und Langzeitmarkern. Ziel Es sollte untersucht werden, bei wie vielen nicht akut intoxikierten verletzten männlichen Patienten in einer traumatologischen Rettungsstelle P-EtG nachweisbar ist, wie die Korrelation des P-EtGs mit den angegebenen Trinkmengen bzw. dem Zeitpunkt seit errechneter Nüchternheit ist und bei wie vielen Patienten, die angaben, abstinent bezüglich Alkohol zu leben bzw., seit 48h keinen Alkohol konsumiert zu haben, ein nachweisbares P-EtG haben. Methodik Bei 81 nicht intoxikierten männlichen Traumapatienten wurden P-EtG, BAC, CDT und γGT bestimmt und der AUDIT erfragt, Basischarakteristika und die Trinkmenge wurden erhoben. Der Zeitpunkt der erreichten Nüchternheit wurde errechnet. Ergebnisse P-EtG war bei 31 von 81 Patienten nachweisbar. Von den 81 Patienten hatten 23 (11 P-EtG-positiv) einen AUDIT-Wert ≥ 8 und 7 einen AUDIT-Wert von 0 (0 P-EtG-positiv). 3 Patienten hatten einen nachweisbaren Alkoholspiegel und alle diese hatten ein nachweisbares P-EtG. Bei 4 Patienten war noch nach über 48 h nach Alkoholaufnahme P-EtG nachweisbar. 7 Patienten gaben eine Alkoholabstinenz an und bei keinem von ihnen war P-EtG nachweisbar. P-EtG korrelierte mit den Eigenangaben der Patienten und mit dem Zeitpunkt des letzten Alkoholkonsums. Wenngleich P-EtG weder mit dem AUDIT, noch mit γGT korreliert, ist eine Korrelation mit BAC und CDT und der konsumierten Alkoholmenge gegeben. Schlussfolgerung Die Nachweishäufigkeit von Alkoholmetaboliten wie dem P-EtG zeigt, dass nicht nur die akute Alkoholintoxikation, sondern auch kürzlich stattgehabter Alkoholkonsum einen Einfluss auf die Unfallhäufigkeit hat. P-EtG kann wertvolle Zusatzinformationen liefern, Selbstangaben validieren sowie zwischen alkohol- und traumabedingten Beschwerden unterscheiden.
Alcohol use disorder has a high relevance in medicine. 16-47% of all traumapatients are alcohol intoxicated on hospital admission and up to 44% of traumapatients have an alcohol use disorder. These patients are at increased risk of morbidity and mortality. Not only acute alcohol intoxication, but also hangover and alcohol withdrawal syndrome are leading to higher trauma rates. The determination of BAC is only suitable to detect alcohol consumption for a few hours. The long-term markers CDT and γGT are only usefull to detect chronical alcoholuse. P-EtG is a marker for recent alcoholconsumption which fills the gap between short-term and long-term markers. Aims This study examined how many minimally injured and clinically non-intoxicated male patients had a detectable P-EtG, the correlation between P-EtG and self- reported alcohol intake or time since sobriety and how many non-drinkers or patients with no alcohol consumption for 48 hours had a detectable P-EtG. Methods This study was carried out with 81 clinically non-intoxicated male patients. The AUDIT-questionnaire was requested and P-EtG, BAC, CDT and γGT were determined. Basic demographics and alcohol intake were obtained. The time since sobriety was calculated. Results P-EtG was detectable in 31 out of 81 patients. 23 patients (11 P-EtG-positive) out of 81 patients had an AUDIT- value ≥ 8 and 7 patients had an AUDIT-value = 0 (0 EtG-positive). 3 patients had a detectable BAC and these 3 patients all had a detectable P-EtG. P-EtG was detectable even after 48 hours of alcohol consumption in 4 patients. 7 patients were alcohol abstinent; P-EtG was not detectable in any of them. P-EtG correlated with self-reports and with the last alcohol intake. Even if there was no correlation between P-EtG and AUDIT value or γGT, we noted a correlation between BAC, CDT and alcohol intake. Conclusions The rate of detection of alcohol metabolites as the P-EtG shows that not only acute intoxication but also alcohol consumption in the recent past has an influence on trauma. P-EtG can provide valuable additional information, validate self- reports about alcohol consumption and distingish between alcohol or trauma- related discomfort.