Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, in einem naturalistischen Studiensetting zu untersuchen, ob Polymorphismen in den Genen für den Dopamin-, Serotonin- und Noradrenalintransporter mit der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Depression, mit dem Schweregrad der Erkrankung sowie mit dem Ansprechen auf eine antidepressive Therapie assoziiert sind. Hierbei zeigte sich, dass die untersuchten Polymorphismen in den Genen für den Serotonin-, Noradrenalin- und Dopamintransporter in dieser Untersuchung an 190 Patienten nicht mit dem Risiko für eine Depression sowie dem Schweregrad der Erkrankung korreliert waren. Es konnte gezeigt werden, dass das 10-Repeat- Allel im 40-bp VNTR im DAT1-Gen in dieser Studie mit einem besseren Ansprechen auf die antidepressive Medikamententherapie nach drei Wochen verbunden war. Die molekulargenetischen Mechanismen, über die der 40-bp VNTR die Wirksamkeit von Antidepressiva beeinflussen könnte, sind jedoch weitestgehend ungeklärt. Weitere Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem DAT1-Genotyp und der Response auf Antidepressiva untersuchen und das Ergebnis dieser Studie überprüfen, liegen bisher nicht vor. Demgegenüber war der Genotyp der 44-bp Ins/Del-Mutation nicht mit der medikamentenübergreifenden Response auf die antidepressive Therapie assoziiert. Im Gegensatz zu mehreren Studien, die beschreiben, dass Träger mindestens eines (l)-Allels eine bessere Response auf SSRI aufweisen, konnte in der vorliegenden Studie kein statistisch signifikanter Einfluss des 44-bp Ins/Del-Genotyps auf die Response auf SSRI festgestellt werden. Die Polymorphismen -182T>C in der Promoterregion und 1287G>A im Exon 9 des NET-Gens konnten ebenfalls nicht mit interindividuellen Unterschieden der kurzfristigen Response auf Antidepressiva in Verbindung gebracht werden. Auch wenn die untersuchten Polymorphismen im SERT- und NET- Gen in dieser Studie nicht mit der Response auf Antidepressiva assoziiert waren, bietet die vorliegende Studie einen bisher unbekannten Anhaltspunkt dafür, dass der 40-bp VNTR im DAT1-Gen für die Response auf Antidepressiva von Bedeutung sein könnte.
The aim of the present work was to investigate in a naturalistic study design whether polymorphisms in the genes for dopamine, serotonin and norepinephrine transporters are associated with the risk of developing depression, the severity of disease and the response to antidepressant therapy. Here we show that the polymorphisms in the genes for dopamine, serotonin and norepinephrine transporters, which we analyzed in this study, did not correlate with the risk of developing depression or the severity of disease in 190 patients. We demonstate that the 10-repeat allele in the 40-bp VNTR of the DAT1 gene was associated with an improved response to antidepressant medication after three weeks of treatment. The molecular genetic mechanims, which underlie the influence of the 40-bp VNTR on the effectiveness of antidepressant therapy, remain largely unknown. At present, no additional studies are availabe, which confirm our data and address the relationship between the DAT1 genotype and the response to antidepressant medication. However, the genotype of the 44-bp Ins/Del-mutation was not associated with the general response to antidepressant treatment. We did not detect a significant effect of the 44-bp Ins/Del-genotype on the response to SSRIs, although several studies have reported that carriers of at least one (l)-allele respond better to SSRIs. The polymorphisms -182T>C in the promoter region and 1287G>A in exon 9 of the NET gene also did not correlate with interindividual differences in the short-term reponse to antidepressants. Although none of the polymorphisms we analyzed in the genes for SERT and NET were associated with the response to antidepressant medication, the present study provides new evidence that the 40-bp VNTR of the DAT1 gene is important for the response to antidepressant therapy.