Charakteristisch für die Lutealphase tragender sowie nicht tragender Hündinnen sind periphere Progesteronkonzentrationen von über 2 ng/ml. Bei der Gelbkörperinsuffizienz kommt es zu einem verfrühten Absinken der Progesteronkonzentration und einer daraus resultierenden verkürzten Gelbkörperphase, bzw. verkürzten Läufigkeitsintervallen von 4±1 Monaten. Während der Trächtigkeit führt ein frühzeitiges Abfallen der Progesteronkonzentration von unter 2 ng/ml für einen Zeitraum von über 48 Stunden höchstwahrscheinlich zu einer Resorption oder dem Abort der Früchte. Ein frühzeitiger Abfall der Progesteronkonzentration während der Gravidität kann jedoch auch eine physiologische Antwort auf fetales Leiden sein. Das Phänomen des primär ursächlichen Progesteronmangels ist der Hypoluteinismus. Ziel dieser Orientierungsstudie war es, reproduktionsanamnestische Daten von Hündinnen, die einen verkürzter Interöstrus und eine eingeschränkte Fertilität aufwiesen, zu dokumentieren und aktuelle P4-Profile während der Gelbkörperphase zu erstellen. Dazu wurden 40 tragende und nicht tragende Zuchthündinnen aus Privatbesitz in die Studie aufgenommen. Voraussetzungen dafür waren vorangegangene Läufigkeitsintervalle von ±4 Monaten und verminderte Erfolge in der Zucht. Diese anamnestischen Daten wurden dokumentiert. Zusätzlich wurden sechs Kontrollhündinnen mit vorangegangenen Läufigkeitsintervallen von ±6 Monaten aufgenommen. Vom Beginn des Östrus bis zum 58. Tag p.ov. wurden Serumproben in Intervallen von 5 bis 7 Tagen gewonnen und die jeweiligen P4-Konzentrationen bestimmt. Bei tragenden Hündinnen wurde ab Tag 21 p.ov. zeitgleich mit den Blutprobengewinnungen sonographische Untersuchungen durchgeführt, um die fetale bzw. embryonale Entwicklung zu beurteilen. Der Anteil der tragenden Tiere, die im Laufe der Trächtigkeit mit exogenem Progesteron substituiert werden musste, lag bei 54,8%. Die meisten Hündinnen wurden zwischen Tag 10 und 30 p.ov. substituiert (n=10). Zum physiologischen Geburtstermin warfen 70,6% der mit P4 substituierten Hündinnen. Im Vergleich dazu betrug der Anteil 78,6% bei den Hündinnen, die keiner Substitution unterzogen wurden. Somit war die Anzahl der Hündinnen, die einen Wurf zu verzeichnen hatten in den Gruppen 2 (tragend, nicht substituiert) und 3 (tragend, substituiert) annähernd gleich. Hinweise auf eine unzureichende Progesteronkonnzentration sowohl in der autonomen als auch in der Prolaktinabhängigen Lutealphase geben die signifikant niedrigeren P4-Werte der nicht tragenden Hündinnen mit verkürzten Läufigkeitsintervallen im Vergleich zu den nicht tragenden Tieren der Kontrollgruppe. Zwischen Tag 5 und 25 p.ov. wurden in der Gruppe 3 signifikant niedrigere P4-Werte nachgewiesen als in den Gruppen 0 Kontrollgruppe) und 2. In der Kontrollgruppe wurde keine Resorption beobachtet. Bei den tragenden Tieren, die mit exogenem P4 substituiert wurden, kam es bei 29,4% der Hündinnen zu einem kompletten asynchronen Verlust der Trächtigkeit bei einer mittleren P4-Konzentration von 4,5 ng/ml. Die mittlere Anzahl der Welpen lag bei 5,6 in der Kontrollgruppe und 5,8 bei den tragenden Tieren, die keiner P4-Substitution unterworfen wurden. Hündinnen, die mit exogenem Progesteron substituiert wurden wiesen eine mittlere Wurfgröße von 4,2 Welpen auf. Diese Ergebnisse bekräftigen die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen verkürzten Läufigkeitsintervallen und niedrigen Progesteronkonzentrationen in der Lutealphase der Hündin besteht.
Endocrine activity of the canine Corpus luteum (C.l.) during the luteal phase or pregnancy is characterised by peripheral blood serum concentrations of progesterone (P4) greater than 2ng/ml. Insufficiency of the C.l. due to premature luteal regression results in shortening of the luteal phase i.e. shortening of the interestrous interval of 4±1 month. During pregnancy a premature drop of P4 below 2 ng/ml for more than 48 hours is likely to result in embryonic resorption or fetal abortion. A decrease of P4 may result as a physiological response to fetal distress rather than being the primary cause (Hypoluteoidism). The objective of this study was to compare anamnestic data with current P4-Profiles in bitches with short interestrous intervals and a history of impaired fertility. Fourty pregnant and nonpregnant privately owned bitches with a history of interestrous intervals of ±4 month were included in the study. Anamnestic data about previous breeding history were collected. Blood serum concentrations of P4 were determined at 5 to 7 days intervals from the onset of oestrus to day 58 after assumed ovulation. In pregnant bitches real-time ultrasound was performed every 5 to 7 days, beginning day 21, with a 5 MHz linear transducer to assess embryonic/fetal development. A total of 54.8% of the diagnosed pregnant bitches were supplemented with P4 to prevent pregnancy loss. Most bitches were supplemented between days 10 and 30 (n=10). Of supplemented bitches, 70.6% took a litter to term. Proportion of bitches not supplemented that did whelp was 78.6%. The nonpregnant bitches had significantly lower P4-values than the controls, indicating decreased luteal activity. From day 5 to 25, P4-values were significantly lower in supplemented pregnant bitches compared with the control bitches and those bitches not supplemented. Emryonic resorption was observed in none of the control bitches. In pregnant supplemented bitches 29.4% lost all embryos at mean P4 of 4.5 ng/ml. The number of puppies born was 5.6 in the control group compared to 5.8 in bitches not supplemented. The mean number of pups born in supplemented bitches was 4.2. These results indicate decreased progesterone secretion by the corpora lutea in the autonomous (until midpregnancy) as well as in the Prolactin-dependent period (from midpregnany to birth). In conclusion, a history of short interestrous intervals was associated with lower P4-values in the luteal phase in the bitch.