Evaluation von Psychotherapie ist eine gesetzliche Vorgabe, eine gesundheitspolitische Forderung und eine inhaltlich sinnvolle Maßnahme zur Sicherung von guter Behandlungsqualität. Die therapeutische Allianz ist ein therapieübergreifender Einflussfaktor auf die Prozess- und Ergebnisqualität. Ein Teil der therapeutischen Allianz ist das Festlegen von therapeutischen Zielen. Inwiefern die tatsächliche Übereinstimmung zwischen Patient und Therapeut über die zu verfolgenden Behandlungsziele einen Einfluss auf die Zufriedenheit und das Outcome haben, ist ein in der allgemeinen psychotherapeutischen Evaluationsforschung spärlich und in der kinder- und jugendpsychiatrischen Forschung so gut wie nicht untersuchter Gegenstand. In dieser Dissertationsarbeit wird der Einsatz des Evaluationsinstrumentes der „Psy-BaDo-KJ“ anhand zweier kinder- und jugendpsychiatrischer Patientengruppen – stationären Patienten der Charité und teilstationären Patienten des Vivantes Klinikums Hellersdorf – dargestellt und gemeinsam auf den Einfluss zwischen Zielübereinstimmung zwischen Patient, Eltern und Therapeut und Outcome untersucht. 56% der Patienten schätzten über 50% der eigenen Ziele als „erreicht“ oder „mehr erreicht“ ein. Weder die anfängliche Veränderungs- noch die Behandlungsmotivation zeigten einen Einfluss auf die abschließenden Zielbeurteilungen. Für 47,9 % der minderjährigen Patienten und 43% der Eltern hatte sich die Behandlung „sehr gelohnt“. Die Patienten mit besserem Ziel- Outcome zeigten erwartungsgemäß eine höhere Behandlungszufriedenheit. Die erstgenannten Ziele von minderjährigen Patienten zeigten in 64% eine Übereinstimmung mit Zielen der Eltern und in 52 % gegenüber Zielen der Therapeuten, in 39% sowohl zu Eltern- als auch Therapeuten-Zielen. Diese und andere Formen der definierten Zielübereinstimmung übten dabei keinen signifikanten Einfluss auf das Ziel-Outcome der Patientenziele aus. Nur die elterliche Zielübereinstimmung zu Behandlungsbeginn zeigte eine relativ schwache Korrelation zum Ziel-Outcome zu Behandlungsende. Sollte sich dieser Befund auch in selektionierteren Patientengruppen und größeren praxisnahen Patientenzahlen bestätigen, wäre dies in der psychotherapeutischen Technik zur Allianz-Stärkung und Therapiemotivation mit Familien und minderjährigen Patienten differenziert zu berücksichtigen.
Evaluation of psychotherapy is a legal & mental health need serving the therapeutic quality. The therapeutic alliance is a global factor on process- und outcome quality. Part of the alliance process is the defining of therapeutic goals. To what extent the actual agreement on goals enhances contentment and outcome is a rarely examined factor in psychotherapeutic research - especially so in the child and adolescent age. This dissertation we used the evaluation instrument "Psy-BaDo-KJ" in two child- and adolescent psychiatric patient groups - in-patients of the Charité und day-clinic patients of Vivantes Klinikum Hellersdorf - to examine the matching of therapeutic goals between patients, parents and therapists and its influence on outcome. 56% of patients valued over 50% of their goals as "reached" or "more than reached". Neither the initial change- nor treatment motivation showed a correlation to the final subjective goals evaluation. 47.9% of the youths and 43% of the parents judged as "very worthwile". The patients with better subjective goal-outcome showed a higher customer satisfaction. The first formulated goals of youths showed a matching with parents goals in 64%, with therapists in 52% and in 39% to both. This or other forms of analysed goal matching did not show a correlation with goal outcome in the youth patients. Only with the parental goals there was a weak correlation between matching and outcome. Should these results also show in selected patient groups in higher numbers this might influence our psychotherapeutic technics to enhance the alliance and therapy motivation in families and young patients.