HINTERGRUND: Die vorliegende Arbeit stellt die erste große retrospektive Studie, die an einem einzigen Chirurgischen Zentrum die Inzidenz von Gallengangskomplikationen nach Seit-zu-Seit Choledocho-Choledochostomie mit oder ohne T-Drainage untersucht hat dar. Hauptzielstellung der Arbeit ist die Frage, ob die Schienung der von uns angewendeten Seit-zu-Seit-Anastomose mit einer T-Drainage zu einer verminderten Inzidenz von Gallengangsanastomosen- Komplikationen (Gallengangsleckagen, Anastomosenstenosen, ITBL und Papillenstenosen) im Vergleich zur Kontrollgruppe führt. METHODE: Zwischen dem 06.11.2001 und 05.07.2003 wurden 150 Patienten, bei denen eine orthotope Lebertransplantation mit einer Seit-zu-Seit Choledocho-Choledochostomie durchgeführt wurde retrospektiv analysiert. Aus diesem Patientenkollektiv wurden 75 Fälle mit T-Drainage und 75 Fälle ohne T-Drainage operiert. 29 Patienten wurden aufgrund von Ausschlußkriterien nicht in die statistische Auswertung aufgenommen. Daraus ergab sich die statistisch ausgewertete Patientenzahl von 121 Patienten mit der folgenden Gruppeneinteilung \- Gruppe A wurde intraoperativ eine T-Drainage eingesetzt (n = 66). \- Gruppe B wurde intraoperativ keine T-Drainage eingesetzt (n = 55). Der Nachbeobachtungszeitraum betrug bei allen statistisch ausgewerteten Patienten 12 Monate. Alle Daten wurden retrospektiv erhoben und in einer MS-Access Datenbank erfasst. Zur statistischen Analyse wurde der Chi-Quardrat-Test zur Untersuchung nominaler Merkmale verwendet. Zum Vergleich von Quantitativen Merkmalen wurde mittels Histogramm und Boxblot die Verteilung in beiden Gruppen untersucht. Da nicht von Normalverteilung ausgegangen werden konnte, fand der nichtparametrische Mann-Whitney-U-Test Anwendung. Die explorative Datenanalyse wurde zur Bestimmung des Zeitpunktes des Auftretens einer Gallengangskomplikation verwendet. Die Kaplan-Meier Kurven wurden als graphische Darstellungen zum Vergleich des biliären komplikationsfreien Überlebens mit T-Drainage versus ohne T-Drainage eingesetzt. Der Log-Rank Test wurde benutzt um festzustellen, ob die beobachteten Unterschiede in den Kaplan-Meier Kurven hinsichtlich des biliären komplikationsfreien Überlebens mit versus ohne T-Drainage statistisch signifikant waren. Für die Multivariat- und Univariatanalyse wurde die Cox-Regression verwendet. Als Signifikant wurden p-Werte von p<0,05 angesehen. RESULTATE: In der Gruppe mit T-Drainage kam es seltener zu Gallengangskomplikationen als in der Kontrollgruppe (22,7% vs. 47,3%). Die Inzidenz von Anastomosenstenosen (6,1% vs. 18,2%; p = 0,038) und ITBL (3% vs. 12,7%, p = 0,043) war signifikant geringer als in der Kontrollgruppe. Sowohl die Inzidenz von Gallengangsleckagen (9,1% vs. 5,5%; p = 0,448) als auch Papillenstenosen (4,5% vs. 10,9%, p = 0,184) waren jedoch in der T-Drainage Gruppe nicht signifikant geringer als in der Kontrollgruppe. Entscheidend ist, dass die T-Drainage trotz erhöhter Inzidenz an frühen Leckagen mit einer geringeren Inzidenz an ITBL und Anastomsenstenosen einhergeht. Die frühen Komplikationen wie Gallengangsleckagen oder Cholangitis sind im Vergleich zu den späteren Komplikationen harmlos. ERGEBNIS: Basierend auf den Ergebnissen unserer Studie und in Übereinstimmung mit den Ergebnissen anderer Studien, empfehlen wir die Gallengangsanastomose nach OLTx mit einer T-Drainage durchzuführen.
BACKGROUND: The purpose of this study was to compare the incidence of biliary complications after orthotopic liver transplantation in patients undergoing side-to-side choledochocholedochostomy with or without T tube in the largest unicenter, retrospective, randomized trial. Our primary aim was to assess whether or not the use of a T tube leads to minor biliary tract complications (bile leaks, anastomotic stenosis, ITBL , papillary stenosis) after side-to- side choledochocholedochostomy. METHODS: From November 2001 through Juli 2003 150 patients undergoing orthotopic liver transplantation were randomly assigned to side-to-side choledochocholedochostomy with (n = 75) or without (n = 75) a T tube. 29 patients were excluded from the study leaving a total of 121 patients for evaluation. 66 had their bile duct reconstructed over a T tube (group A) while the remaining 55 patients underwent bile duct reconstruction without a T tube (group B). The follow-up of the 121 patients was 12 months.All data were retrospective and registered in a MS-Access Databank. The chi-square analysis was performed.Quantitative variables were presented as means with standard deviation or medians. Comparisons of data were performed with the Mann-Whitney-U test. The probability of being free of biliary complication and probabilities of survival of patient were estimated by the Kaplan-Meier method. Survival rates were compared between the two groups using the log-rank test. Cox proportional hazards model was used for the multivariate and univariate analysis. All significant tests were two- sided. P<.05 was considered statistically significant. RESULTS: The “with T tube “ group had less biliary complications (22,7% vs. 47,3%). The incidence of anastomotic stenosis (6,1% vs. 18,2%; p = 0,038) and ITBL (3% vs. 12,7%, p = 0,043) was statistical significant less than in the control group.The incidence of bile leaks (9,1% vs. 5,5%; p = 0,448) and papillary stenosis (4,5% vs. 10,9%, p = 0,184) did not reach any statistical significant difference between the two groups. What is the most important is that despite the increased incidence of early bile leaks the use of a T tube leads to decreased incidence of ITBL and anastomotic stenosis. The early complications like bile leaks and cholangitis are harmless compared to the late complications. CONCLUSION: Considering our results and the correspondence with the results of other studies , we believe it is preferable to perform the biliary anastomosis after orthotopic liver transplantation with a T tube.