In dieser Doktorarbeit wird eine Künstlermonografie zum Leben und vielseitigen Schaffen Kurt Mühlenhaupts (1921 – 2006) vorgelegt. Erstmals wird mit dieser vorliegenden Arbeit versucht die Lebensabschnitte und die einhergehende künstlerische Entwicklung chronologisch darzustellen. Das Experimentieren des Künstlers mit Materialien sowie die Auseinandersetzung mit Kunststilen und Einflüssen wird beschrieben. Kurt Mühlenhaupt hat viel, intensiv und mit Ernst und Liebe für seine Mitmenschen gearbeitet. Er war ein original Berliner Künstler, der eng mit der Geschichte der Stadt und lange Zeit intensiv mit dem Stadtteil Kreuzberg verbunden war. Mit hoher Produktivität hat er viele Zeichnungen, Druckgrafiken und Ölgemälde hergestellt und bei einem breiten Publikum durchgesetzt. Später widmete er sich zunehmend auch der angewandten Kunst. Ohne akademischen Abschluss ist er zu einem der populärsten Berliner Künstler der Nachkriegszeit avanciert, dessen Bekanntheit weit über die Stadtgrenzen hinausreicht. 1969 hatte er als Maler des sogenannten Berliner Milieus seinen endgültigen künstlerischen Durchbruch. Ebenso wie den Berliner Malern Heinrich Zille, Otto Nagel und Hans Baluschek – sie alle waren Außenseiter und von ihrer einfachen Herkunft geprägt – gelang es Mühlenhaupt, das Spezifische am Berliner Leben und seiner Zeit herauszuarbeiten. Die persönliche Biografie wurde zum Grundthema der malerischen und grafischen Auseinandersetzung, die persönlichen Erlebnisse und Ereignisse wurden thematisiert und in Bildern festgehalten. Mühlenhaupt hat sich mit vielen kunsthistorischen Strömungen auseinandergesetzt und war ständig auf der Suche nach einer Malerei, die ihn der eigenen Wirklichkeit nahe brachte. Seine Arbeit ist vom Realismus geprägt und behandelt vornehmlich klassische Themen in Tradition des Berliner Realismus wie Mensch, Stadt und Natur. Durch seine spezifisch erhöhte Bildperspektive schaffte er sich und dem Betrachter mehr Überblick über das darzustellende Motiv. Vorliegende Künstlermonografie zeigt die vielschichtigen Vernetzungen des Werks. Die stilübergreifende Befruchtung durch andere Künstler wird aufgezeigt. In der Dissertation wird das Individuelle Mühlenhaupts, sein „poetischer Realismus“ nachgezeichnet. Sein eigenwilliges, einzigartiges Werk, das durch kunsthistorische Vorbilder geprägt wurde, wird erläutert und die kunsthistorische Eigenständigkeit wird beleuchtet bzw. eine Zuordnung wird unternommen.
In this doctoral dissertation an artists monographie about the life and the versatile creative activity of Kurt Mühlenhaupt (1921- 2006) is presented. For the first time this dissertation tries to put the chapters of the artists life in a chronological order. It also describes the artistic experiments of the artist with different materials and art styles in order to analyse those regarding their influence on the artists works. Kurt Mühlenhaupt was a devoted artist, who put a lot of love in his works to please his fellows. He was an original artist from Berlin and closely bonded to the cities history and the cities district Kreuzberg. With an immense productivity he made many drawings, prints and oil paintings and was able to convince many people that his art was worth knowing. In his later works he became more fixated on the applied arts. Without any academically degrees he advanced to one of the most popular artist of the post- war Berlin, who’s popularity even reached over the municipal borders. In the year of 1969 he had his final breakthrough in the art scene of Berlin as a painter of the so called “Berliner Milieu”. Like other Berlin artists, as in Heinrich Zille, Otto Nagel and Hans Baluschek, who were all outsiders and had a simple background, Kurt Mühlenhaupt was able to completely fulfil the specifics of the life in Berlin during his existence. His personal biography became the main theme of his artistic and graphic analysis and his personal experiences and events were discussed, explained and recorded in pictures. Kurt Mühlenhaupt dealt with many art- historic styles and always tried to find a style that resembled himself completely. His works often consist of realistic and classic themes, like the man, city or nature. Through his specific perspective onto the picture, he gave himself, but also the viewer a greater view over the portrayed object. This dissertation describes the individual Mühlenhaupt and points out his “poetic realism”. His unconventional and unique works, which are coined by several art- historic examples are explained and their art-historic independence is analysed.