Die Lebensqualität bei Patienten mit Pankreaskarzinom ist verglichen mit der Lebensqualität einer Normpopulation in Deutschland deutlich beeinträchtigt. Beide Messinstrumente, sowohl der EQ-5D als generisches Maß als auch der EORTC als krankheitsspezifisches Maß, verzeichneten eine signifikante Verschlechterung der Lebensqualität bei Patienten mit Pankreaskarzinom. Beim Vergleich der Patienten mit Diagnose Pankreaskarzinom mit einer Normpopulation in Deutschland ergeben sich für alle Bereiche in den fünf Funktionsskalen und in der allgemeinen Lebensqualitätskala des EORTC signifikant höhere Werte für die Normpopulation, außer bei der Einschätzung der kognitiven Funktion der Frauen im Vergleich mit der Normbevölkerung. Die Gegenüberstellung der klinischen Symptomskalen des EORTC zwischen den Patienten mit Pankreaskarzinom und der Normbevölkerung in Deutschland ergibt signifikant höhere Werte und damit stärkere Beschwerden für die Patienten mit Pankreaskarzinom. Ausgenommen davon sind finanzielle Schwierigkeiten, Dyspnoe und Schmerz bei den Frauen. Vergleicht man die Normpopulation Deutschlands mit der vorliegenden Studienpopulation mittels des EQ-5D, so geben in allen 5 Dimensionen Patienten mit Pankreaskarzinom eine merklich höhere Beschwerdesymptomatik sowie einen entsprechend niedrigeren Messwert auf der VAS an. Hervorzuheben gilt hier der größte Unterschied bei der klinischen Symptomatik der Angst / Niedergeschlagenheit bei Patienten mit Pankreaskarzinom im Vergleich mit den Referenzwerten der deutschen Normbevölkerung. Die schlechtere Lebensqualität in der Dimension Angst / Niedergeschlagenheit ist möglicherweise mit dem Vorliegen einer depressiven Symptomatik assoziiert. Ob die Ursache dieser depressiven Symptomatik in einer gestörten Pankreasaktivität zu suchen ist oder von dem Wissen, an einer fast unheilbaren Erkrankung zu leiden, herrührt, sollte im Hinblick auf verbesserte Behandlungsmöglichkeiten in weiteren Forschungsprojekten geklärt werden. Weiterhin gab es eine signifikante Korrelation zwischen der EQ-5D VAS und den EQ- Präferenzwerten mit den Funktionsskalen und der Skala der allgemeinen Lebensqualität des EORTC. Demgegenüber gab es zwischen der EQ-5D VAS und den EQ-Präferenzwerten mit vier der neun Symptomskalen keine signifikante Korrelation. Dies betraf Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Diarrhö und finanzielle Schwierigkeiten. Aufgrund der Prognose und der Überlebenszeit der Patienten mit Pankreaskarzinom muss die Aufrechterhaltung und die Wiedererlangung der Lebensqualität dieser Patienten im Rahmen der Behandlung berücksichtigt werden. Dies bedeutet die Früherkennung der primären Symptome. Da Schmerzen und vor allem Depression die häufigsten Symptome - vergesellschaftet mit einer stark beeinträchtigten Lebensqualität - bei Patienten mit Pankreaskarzinom sind, müssen diese Symptome möglichst früh effektiv behandelt werden. Um der Früherkennung dieser depressiven Symptomatik Rechnung zu tragen, muss darüber nachgedacht werden, ob man generell für Patienten mit Pankreaskarzinom ein psychosoziales Screening empfielt. Dieses Screening könnte mit dem Brief Symptom Inventory (BSI) oder bei rein psychoonkologischer Ausrichtung mit dem Fragebogen zur Angst (State Anxiety, STAI-X1) durchgeführt werden. Eine rasch begonnene Behandlung dieser Symptomatik wird möglicherweise mit einem Anstieg der Lebensqualität einhergehen; dies gilt es allerdings noch im Rahmen von Interventionsstudien zu untersuchen. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln wäre speziell bei Patienten mit Pankreaskarzinom sehr wünschenswert, da laut Studienlage weniger als 10% der Patienten das erste Jahr nach Diagnosestellung und nur weniger als 5% die weiteren 5 Jahre überleben.
Background: Pancreatic cancer is an aggressive cancer with low survival time, with health-related quality of life (HRQoL) being of major importance during that time. Aims: The aim of our study was to assess both generic and disease- specific HRQoL in patients with pancreatic cancer. Patients: Patients with suspected pancreatic cancer were consecutively included at first admission to the hospital. Methods: HRQoL was determined with the disease-specific European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC) health status instrument and generic EuroQoL (EQ-5D). Scores of patients were compared to those of norm populations in similar age groups. In addition, we calculated correlation coefficients between EORTC and EQ-5D scales scores. Results: A total of 57 patients (mean age 62 years +/- 11, 49% men) were admitted with suspected pancreatic cancer. Of these patients, 45 (79%) had pancreatic cancer as final diagnosis, 11 (19%) pancreatitis, and one patient cystadenoma. With a median survival of 10.9 months, HRQoL was significantly impaired in patients with pancreatic cancer for most EORTC and EQ-5D scales in comparison to norm populations. The ED-5D visual analogue scale (VAS) and utility values were significantly correlated to the five functional scales, to the global health scale and to some but not all of the EORTC symptom scales/items. Conclusions: HRQoL was severely impaired in patients with pancreatic cancer. There was a significant correlation between most EORTC scales and the EQ-5D VAS and utility values. Our results may facilitate further economic evaluations, particularly cost-utility analyses, and aid health policy makers in resource allocation.