Die Diagnose der Sinus- oder Hirnvenenthrombose stellt hohe Anforderungen an die klinische und insbesondere auch die bildgebende Diagnostik. Während viele Jahre lang die digitale Subtraktionsangiographie als invasives Verfahren die Standarduntersuchung darstellte, hat sich in den letzten zehn Jahren die Magnetresonanztomographie dieses Terrain erobert und in dieser Zeit eine erstaunliche Entwicklung erfahren. Immer noch stellt die 2D-Time-of-Flight- Venographie hier die Standarduntersuchung dar, ist jedoch auch mit methodentypischen Artefakten behaftet. In der vorliegenden Arbeit wurden die 2D-Time-of-Flight-Venographie und die in der Abteilung Neuroradiologie der Charité optimierte kontrastmittelverstärkte 3D-MRV mit elliptisch-zentrischer k-Raum-Füllung mit einer Subtraktionstechnik bei der Diagnostik von klinisch vermuteten Sinus- und Hirnvenenthrombosen vergleichend beurteilt. Dazu wurden bei einem Patientenkollektiv von 25 Patienten beide Verfahren angewendet und hinsichtlich verschiedener Parameter evaluiert. Die erhobenen Daten bezogen sich auf die Bildqualität, die diagnostisch verwertbare Detailerkennbarkeit definierter Hirnvenen, die Wahrscheinlichkeit einer Sinus- oder Hirnvenenthrombose sowie die Notwendigkeit weiterer bildgebender Diagnostik. Zudem erfolgte eine Bestimmung von Sensitivität und Spezifität beider Methoden auf der Basis der endgültigen Diagnose laut Entlassungsbrief. Bei sieben der 25 untersuchten Patienten wurde eine Sinus- oder Hirnvenenthrombose nachgewiesen, bei fünf dieser Patienten erfolgte eine zusätzliche CT- Angiographie oder eine digitale Subtraktionsangiographie. Ein Vergleich beider Methoden belegt die Überlegenheit der von uns optimierten kontrastmittelverstärkten ec 3D-MRV gegenüber der 2D-Time-of-Flight- Venographie: Der kontrastmittelverstärkten ec 3D-MRV fehlen die bekannten, methodenbedingten Artefakte der 2D-Time-of-Flight-Venographie insbesondere bei langsamem Fluß mit der sich daraus ergebenden Gefahr falsch postiver Befunde und dem Risiko einer antithrombotischen Therapie. Es zeigte sich eine generell verbesserte Bildqualität bei ebenfalls signifikant verbesserter Detailerkennbarkeit venöser Hirngefäße. Hoch signifikant fiel die Verbesserung der Darstellung für den Sinus sagittalis inferior, den Sinus transversus und die Labbesche Vene aus - Lokalisationen, die mit der 2D-Time-of-Flight- Venographie besonders schlecht zu beurteilen sind. Die Sensitivität und Spezifität der optimierten, kontrastmittelverstärkten ec 3D-MRV für die Detektion der Sinusvenenthrombose ist höher als die der 2D-TOF-Venographie. Die Überlegenheit der kontrastmittelverstärkten ec 3D-MRV drückt sich auch in der wesentlich seltener für erforderlich gehaltenen Notwendigkeit weiterer bildgebender Diagnostik gegenüber der 2D-TOF-Venographie aus. Die hier verwendete Sequenz im Vergleich zu den in der Literatur beschriebenen kontrastmittelgestützten 3D-MR-Venographien kombiniert eine geringere Meßzeit mit einer höheren Signalausbeute und macht aufgrund der Subtraktionsmöglichkeit zusätzliche Segmentationschritte überflüssig. Dies führt zu einer Reduktion auch des personellen Aufwandes, da gerade die Segmentation ein zeitraubendes Verfahren darstellt. Die 2D TOF-MRV hat möglicherweise ihre Berechtigung als zusätzliches Verfahren bei Vorliegen einer organisierten chronischen Sinusvenenthrombose. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung belegen die Überlegenheit der kontrastmittelgestützten 3D-MRV verglichen mit der 2D TOF-MRV für Diagnose oder Ausschluß der akuten Sinusvenenthrombose in der täglichen klinischen Praxis.
An apdapted and optimized contrast enhanced elliptic centric ordered 3D MR venography technique was compared to a 2D time-of-flight MR venography in 25 patients (mean age 40.6 +/- 16.5 years) with presumptive cerebral venous sinus thrombosis and evaluated for image quality, assessment of various sinus and internal cerebral veins as well as for additional imaging procedures required.The modified contrast enhanced elliptic centric ordered 3D MR venography with fluoroscopic triggering and a substraction technique performed superior in terms of image quality as well as assessment of all sinus and veins except for the straight sinus. Additional imaging procedures were less often required in contrast enhanced elliptic centric ordered 3D MR venography studies.Sensitivity/specificity of contrast enhanced elliptic centric ordered 3D MR venography amounted to 85.7%/97.2% as compared with 2D time-of-flight MR venography 71.4%/55.6 %. The results provide additional evidence for the superiority of contrast enhanced elliptic centric ordered 3D MR venography compared with 2D time-of-flight MR venography for the diagnosis or exclusion of acute cerebral venous sinus thrombosis in daily clinical practice.