Bekanntermaßen haben Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eine erhöhte Morbidität und Mortalität. In der vorliegenden Untersuchung wurde geprüft, ob die Serumkonzentrationen an freien Leichtketten Kappa und Lambda prädiktive Faktoren für das Überleben bei Hämodialyse-Patienten darstellen. An dieser prospektiven Kohortenstudie nahmen 160 Hämodialyse-Patienten (112 Männer, 48 Frauen, medianes Alter 67 Jahre, Interquartilenabstand 56-76 Jahren) teil. Bei den Probanden wurden die Serumkonzentrationen der freien Leichtketten Kappa und Lambda nephelometrisch bestimmt. Das Outcome der Untersuchung war die Mortalität während der Nachbeobachtungszeit. Während der Nachbeobachtungszeit verstarben 87 Patienten, dabei waren die Haupttodesursachen kardiovaskulärer Art, gefolgt von infektiösen Ursachen. Hämodialyse-Patienten mit höheren Serumkonzentrationen der freien Leichtketten Kappa plus Lambda hatten eine signifikant längere Überlebenszeit. Das mediane Überleben der Gruppe der Patienten mit Serumkonzentrationen der freien Leichtketten Kappa plus Lambda oberhalb des Medians von 207,8 mg/L war mit 43 Monaten signifikant länger im Vergleich zur Gruppe mit Serumkonzentrationen unterhalb des Medians mit 27 Monaten (p=0,015). Niedrige Serumkonzentrationen der freien Leichtketten Kappa plus Lambda könnten das Resultat einer zunehmenden Knochenmarkschädigung sein und somit in Zusammenhang mit erhöhter Urämie und Mortalität stehen. Weiterhin zeigten Hämodialyse-Patienten mit niedrigeren systolischen oder diastolischen Werten eine höhere Mortalität, vermutlich wegen der zugrundeliegenden Herzinsuffizienz. Die mittels Applanationstonometrie bestimmte arterielle Gefäßsteifigkeit der großen Gefäße (S1) und der kleinen Gefäße (S2) zeigten hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die Mortalität. Zusammenfassend ergibt die vorliegende Untersuchung, dass die Serumkonzentrationen an freien Leichtketten Kappa und Lambda prädiktive Faktoren für das Patientenüberleben bei Hämodialyse-Patienten sind.
Impaired immune function is common in patients with chronic renal failure. Now, we determined whether serum levels of free immunoglobulin light chains predict mortality in patients with chronic kidney disease stage 5 on hemodialysis patients. We performed a prospective cohort study of 160 hemodialysis patients with a median follow-up of 15 month (interquartile range, 3- 44months). Serum levels of free κ and λ immunoglobulin light chains were measured at the start of the study. The primary endpoint was mortality from any cause. During follow-up, 87 patients (54%) died. In survivors median serum levels of free κ plus λ immunoglobulin light chains were significantly higher compared with non-survivors (p<0.05). Survival was significantly longer in those patients that had serum levels of free κ plus λ immunoglobulin light chains above the median compared with patients with serum levels below the median of 210mg/L (χ²=5.91; p=0.015 by Log-rank (Mantel-Cox) Test). It is concluded that higher serum levels of free κ plus λ immunoglobulin light chains improve survival in hemodialysis patients.