People often make decisions in a social context. For instance, the outcome of a decision can depend on the decisions of others, or people receive an advice before making a decision. This dissertation examines this type of interactive decisions making, mainly by describing and explaining experimental data with simple mathematical models. The first chapter presents some theories, which serve as the foundation for the conducted experiments and tested models. In the beginning a (classical) game theoretic approach to cooperation in group is introduced, and its main prediction no cooperation in finitely repeated social dilemmas is compared with empirical results. The discrepancy between this prediction and experimental data serves as a motivation to introduce alternative approaches to cooperation. Finally, some more general theories about decision making in repeated decision tasks and about the combination of advice and own information are presented. The aim of chapter 2 is to describe how group members make cooperative decisions and how decision making depends on the interaction structure. Social value orientation, reinforcement learning and reciprocity are compared as three approaches to explain cooperation in social dilemmas. The experimental show that reciprocity is best able to describe participants choices and their information search. To examine the role of the interaction structure, cooperation in the public goods game was compared to cooperation in the newly introduced Social Dilemma Network. In this new game, participants decide separately for each group member, if and how much they cooperate. The comparison of the games showed more cooperation in the Social Dilemma Network, and that reciprocity describes cooperation in this game better than in the public goods game. Chapter 3 examined, if participants in public goods games reciprocate the results of others actions or the intentions behind actions. The results of two experiments show, that people respond differently to others absolute and relative contributions. Two groups of equal size contributed either the same relative or the same absolute amount as the other group members, reciprocating intentions and outcomes, respectively. Of particular interest was a third group of participants, who contributed their complete endowments if it was exceeded by others previous absolute contribution and otherwise contributed the same relative amount. While this behaviour is generous, it might also maintain the cooperativeness of more resourceful group members. Chapter 4 examined, how people combine own experiences with advice in a repeated choice task. In the task, participants repeatedly chose one of four choice options with two different expected values. To examine the influence of advice, one group of participants received a recommendation about which deck they should choose, before they began to learn on their own. The average earnings of the groups showed that good advice increased performance and, more importantly, that advice had a long lasting influence on choices. It was further examined, at which stage of the learning process e.g. at the initial evaluation of the choice options or during the evaluation of outcomes advice changed the learning and decision making process. The comparison of different models across two experiments showed that participants behaved as if they evaluate an outcome from the recommended option more positively than the same outcome from and alternative option.
Viele Entscheidungen werden von Menschen im sozialen Kontext getroffen. Zum Beispiel kann das Resultat einer Entscheidung auch von den Wahlen anderer abhängen. Oder Entscheidungen werden durch die Kombination eigener Informationen mit Ratschlägen getroffen. Diese Arbeit untersucht interaktive Entscheidungen, indem experimentelle Daten mit einfachen mathematischen Modellen beschrieben und erklärt werden. Das erste Kapitel stellt eine klassisch spieltheoretische Herangehensweise an das Problem von Kooperation in Gruppen dargestellt und die Vorhersage der Spieltheorie - es sollte keine Kooperation in begrenzt andauernder Interaktion geben - wird mit empirischen Ergebnissen verglichen. Die Diskrepanz zwischen dieser Vorhersage und empirischen Ergebnissen motiviert die Darstellung alternativer Entscheidungstheorien. Schließlich werden einige allgemeine Theorien zu Wahlen in wiederholten Entscheidungssituationen und zum Umgang mit Ratschlägen vorgestellt. Kapitel 2 untersucht, wie Gruppenmitglieder kooperative Entscheidungen treffen und wie die Art der Entscheidung von der Interaktionsstruktur abhängt. Hierzu wird verglichen, wie soziale Werteorientierung, Verstärkungslernen und eine Reziprozitäts-Heuristik Kooperation in sozialen Dilemmata erklären können. Die Ergebnisse des Experiments zeigen, dass die Reziprozitäts-Heuristik Kooperation und Informationssuche am besten vorhersagen kann. Um die Rolle der Interaktionsstruktur zu untersuchen wurde das klassische Öffentliche-Gut-Spiel mit dem neu entwickelten Soziale-Dilemmata-Netzwerk verglichen. In diesem neuen Spiel können die Spieler frei wählen, ob und wie stark sie mit einzelnen Gruppenmitgliedern kooperieren. Der Vergleich zeigte mehr Kooperation in dem Soziale-Dilemmata-Netzwerk und eine bessere Vorhersageleistung der Reziprozitäts-Heuristik in diesem Spiel, verglichen mit dem Öffentliche-Gut- Spiel. Kapitel 3 untersucht, ob Personen in einem Öffentliche-Gut-Spiel gegenüber den Resultaten der Handlungen anderer reziprok handeln oder gegenüber den Intentionen der anderen. Um die Resultate und Intentionen von Handlungen zu manipulieren erhielten die Spieler unterschiedliche Mengen an Ressourcen zur Kooperation. Die Ergebnisse zweier Experimente zeigen, dass nicht alle Personen auf die gleiche Art und Weise auf die Intentionen und absoluten Beiträge der anderen Gruppenmitglieder reagieren. Zwei gleich große Gruppen trugen entweder den gleichen absoluten Betrag oder den gleichen relativen Betrag wie die anderen bei. Besonders interessant war eine dritte Gruppe, die dann, wenn die anderen mehr gegeben hatten als die eigenen aktuellen Ressourcen, alles beitrugen, und sonst den gleichen relativen Betrag beitrugen. Während dieses Verhalten generös ist, kann es die Kooperationsbereitschaft ressourcenstärkerer Gruppenmitglieder sichern. Kapitel 4 untersucht, wie Personen eigene Erfahrungen mit einem Ratschlag kombinieren. Hierzu nahmen Versuchspersonen an einem Experiment teil, in dem sie zwischen vier Wahloptionen wiederholt wählen konnten. Um den Einfluss eines einmaligen Ratschlags zu Beginn des Experiments zu untersuchen, erhielt eine Gruppe von Teilnehmern vor Beginn des Experiments einen Ratschlag, welche Option sie wählen sollten. Die durchschnittlichen Gewinne der unterschiedlichen Gruppen zeigten, dass guter Ratschlag die Gewinne erhöht, und wichtiger, dass einmaliger Ratschlag einen langfristigen Einfluss auf das Verhalten hat. Weiter wurde untersucht, an welcher Stelle im Lernprozess - z.B. bei der ursprünglichen Bewertung der Optionen oder der Bewertung des Ergebnisses einer Wahl - Ratschlag den Prozess verändert. Der Vergleich verschiedener Modelle zeigte, dass Personen sich so verhalten, als ob sie Gewinne von der angeratenen Option höher bewerteten, als die gleichen Gewinne von einer nicht angeratenen Option.