Die festsitzende kieferorthopädische Therapie birgt trotz Weiterentwicklung der kieferorthopädischen Materialien und Präventionsmaßnahmen immer noch ein relevantes Risiko für Schmelzdemineralisationen, die so genannten White-Spot- Läsionen. Eine Möglichkeit zum Schutz vor Demineralisationen im Bracketumfeld stellt das Auftragen von Versieglern um das Bracket herum dar. Das Ziel dieser Studie war es, die Widerstandsfähigkeit von sechs verschiedenen Produkten gegen thermomechanische und chemische Einflüsse in vitro zu vergleichen. Die in dieser Studie verwendeten Produkte waren ProSeal, LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF und FluorProtector. In der vorliegenden Untersuchung wurden 120 extrahierte menschliche, nicht kariöse Molaren verwendet. Die Zahnproben wurden in sechs Gruppen zu je 20 Proben aufgeteilt, in Kunststoffblöcke eingebettet und die Zahnflächen poliert. Die Untersuchung erfolgte ausschließlich an den Bukkalflächen der Zähne. Jede Zahnfläche wurde in drei Bereiche geteilt. Ein Bereich wurde mit einem der zu untersuchenden Produkte versiegelt, ein Bereich wurde mit Nagellack behandelt und ein Bereich blieb unbehandelt. Die Proben wurden in 0,1%iger Thymol-Lösung bei Raumtemperatur gelagert. Nach der Applikation der fluoridhaltigen Präparate wurden die Proben für 1000 Zyklen einem Thermocycling (5°C und 55°C, 30 s pro Bad, 5 s Wechselzeit) unterzogen. Danach wurden sie in einer Putzapparatur für 1000 Zyklen mit einem Anpressdruck von 1 N/cm2 gebürstet (Oral B Cross Soft Action 35). Als Zahnpaste wurde ein Referenzschleifmittel nach DIN-Norm angemischt. Die Putzbewegungen waren rein linear. Die Zähne wurden anschließend mittels einer Demineralisationslösung nach ten Cate bei einem pH-Wert von 4,6 in einem Inkubator mit einer Temperatur von 37°C für sieben Tage demineralisiert. Nach der Behandlung wurden alle Proben mittels Bandsäge durchtrennt und lichtmikroskopisch untersucht, um die mittlere Läsionstiefe und -fläche der Demineralisationen auszuwerten. Die Unterschiede der mittleren Läsionstiefen und Demineralisationsflächen der mit den sechs Produkten behandelten Zahnproben im Vergleich zu den Kontrollseiten wurden unter Verwendung von ANOVA und Tukey-Test ermittelt sowie die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten mittels t-Test. Die mit ProSeal behandelten Zahnflächen zeigten keine Demineralisationen. Die mittleren Läsionstiefen bei den mit LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF und FluorProtector behandelten Zahnproben waren 108,10 µm, 119,99 µm, 154,9 µm, 149,2 µm und 184,5 µm. Es bestand ein signifikanter Unterschied in der mittleren Läsionstiefe zwischen dem Versiegler ProSeal und allen anderen untersuchten Präparaten (p < 0,01). Die Unterschiede zwischen LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF und FluorProtector waren nicht signifikant (p > 0,05). Zusammenfassend zeigte nur der Fluorid freisetzende Versiegler ProSeal eine relevante Widerstandsfähigkeit und Abriebfestigkeit gegenüber thermischen, mechanischen und chemischen Einflüssen. LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF und FluorProtector zeigten unter dem verwendeten Studiendesign keinen ausreichenden Schutz vor White-Spot- Läsionen für die Zahnoberfläche.
Sealers and varnishes are used for the prophylaxis of demineralization in patients with multi-bracket treatment. Several agents have been recently introduced for this purpose. However, it remains unclear which one is more efficient and could be suggested as standard of care in this patient cohort. The aim of this study was to compare the long-term resistance of six different products against thermomechanical and chemical stress in vitro. The agents included in the study were the three fluoride-releasing sealers ProSeal, LightCure, Seal&Protect; and the three fluoride varnishes Tiefenfluorid, ProtectoF, FluorProtector. In this study, 120 extracted non carious molar teeth were used. These were divided in six groups of twenty samples each. Each tooth was divided in three sections including one section treated with the agent, one treated with a nail varnish and one untreated section. The samples were stored in 0,1% thymol solution at room temperature. After application of the different agents, the samples were thermocycled for 1000 cycles (5°C and 55°C, 30s per bath, 5s brief alternating time) and then brushed for 1000 cycles with a pressure of 1 N/cm2. The teeth were demineralized in an incubator at a pH of 4,6 and a temperature of 37°C using a demineralization solution of ten Cate for seven days. After treatment, all samples were examined microscopically to evaluate the degree of demineralization expressed as mean lesion depth. Differences in the mean lesion depth between teeth treated with the three sealers and the three varnishes were analyzed using ANOVA and Tukey’s test. Samples treated with ProSeal did not have any demineralization lesions. The mean lesion depth in teeth treated with LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF and FluorProtector were 108,10 µm, 119,99 µm, 154,9 µm, 149,2 µm and 184,5 µm, respectively. There was a significant difference in the mean lesion depth between the sealer ProSeal and the other agents (p < 0,01). The differences between LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF and FluorProtector were not significant (p > 0,05). In conclusion, only the sealer ProSeal provides increased demineralization inhibition compared to the other agents. LightCure, Seal&Protect;, Tiefenfluorid, ProtectoF and FluorProtector did not offer sufficient protection for the teeth surface.