Gottfried Benn hat in seinem Leben ueber 400 Gedichte veroeffentlicht. Nach meiner Analyse verscht Benn mit Gedichten ein Geheimnis zu vermitteln, ein Geheimnis der Seele, ein Geheimnis des Menschheit. Dass Silvio Vietta in seinem Buch Die literarische Moderne Benns Lyrik nur in Bezug auf die Aesthetik des Haeßlichen in der literarischen Moderne einbezieht, weist darauf hin, dass Benns Lyrik nicht in ihrer vollen Breite bewertet wird. Wie Vietta feststellt, sind Anfaenge des Nihilismus bereits zur Zeit der Aufklaerung vorhanden. In der literarischen Moderne ist auch staendig vom „Entzug“ und „Tod“ Gottes die Rede. Die modernen Menschen fuehlen sich seitdem einsam in einem leeren Raum. Diese Einsamkeit in der Leere ist zwar ein wichtiges Thema in Benns Lyrik, doch laesst sich in seinen Gedichten auch erkennen: die Vereinigung mit dem Absoluten im Rauschzustand bringt dem Ich tiefe Einsichten in das Selbst. Im Rauschzustand des Kunstschaffens erlebt das Ich sogar die Vereinigung mit dem Absoluten. Die Kunst wird daher eine Verbindung zwischen dem Absoluten und dem Menschen, und die Kuenstler, vor allem die Dichter, werden zu Vermittlern der Wahrheit. Dass Dichten diese Aufgabe erfuelle, ist keine Erfindung von Gottfried Benn. Nach Wittgenstein kann man die Philosophie nur dichten, das heißt, man kann die Gedanken nur in einem schriftlichen Kunstwerk zum Ausdruck bringen, vor allem in Versform. Und die Versform ist nach Jaynes goettlich. In seinem Buch Der Ursprung des Bewußtseins stellt er die These auf, dass Goetter die ersten Dichter sind. Die Bemuehungen der Dichter bei der Nachahmung der goettlichen Gedichte zeugt von dem Heimweh nach dem Absoluten. Dieses Heimweh laesst sich auch in Benns Gedichten erkennen. Es kann nur von der Seele kommen und in Benns Gedichten sind nach meiner Auffassung Tod, Gott, Geist und Kunst mit dem Wort „Seele“ eng verbunden. Eine Antwort darauf, was die Seele ist, haben die Wissenschaften jedoch noch nicht gegeben. Denn hier erhaelt etwas Abstraktes, das wir nicht sehen und deswegen auch schwer begreifen koennen, nur einen Namen: Seele. Das bedeutet, was die Seele angeht, laesst sich nur metaphorisch verstehen. In dieser Hinsicht ist die konzeptelle Metapher nach der kognitiven Metapherntheorie, die von Lakoff und Johnson in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts begruendet wurde, ein wichtiger Schluessel zu Benns Gedichten. Mit der Hilfe dieses Schluessels oeffnet sich eine tief verborgene geheimnisvolle Welt.
Gottfried Benn published more than 400 poems during his lifetime. According to my analysis, Benn tries to reveal a mystery in his poetry - the mystery of the soul and the mystery of humanity. In his book Die literarische Moderne Silvio Vietta assigns Gottfried Benn 's poetry to the era of modern literature only by referring to the aesthetics of ugliness. This suggests that the poetry of Benn is not fully understood. Vietta himself points out, that the beginnings of nihilism already exist as early as the Age of Enlightenment . In the era of modern literature topics such as "deprivation" and "the death of God" are persistent and since then, modern man feels desolate in an empty space. This solitude in emptiness of man is indeed an important topic in the poetry of Benn, however, there can also be found a very different aspect in his poems: the union with the absolute gives rise to deep insights into the ego's self. In the ecstatic state of art-making even the ego experiences the union with the absolute. Therefore art becomes the link between the absolute and man. The artist, especially the poet, becomes the mediator of truth. It is not Benn who first introduces poems as coping with this task. According to Ludwig von Wittgenstein, philosophy can only be poetic fiction, hence thoughts can only be given a voice in a written piece of art, especially one written in verses. Julian Jaynes says, written verses are divine. In his book The Origin of Consciousness he hypothesizes that gods were the first poets. The efforts of the poets to imitate the divine poems prove their longing for the absolute. This kind of yearning becomes evident in Benn's poems and this can only originate in the soul. In my view, death, God, soul and art are highly interconnected in Benn's poetry. Yet, the soul still remains an unsolved mystery and science fails to give us an answer to this very question. This is perhaps because something so abstract to the highest degree, something, we cannot see and thus cannot understand, only receives a name: SOUL. Therefore, this means, the soul can only become comprehensible through metaphor. In this respect, the conceptual metaphor, according to the cognitive metaphor theory of Lakoff and Johnson, which was founded in the 80's of the last century, is an important key to Benn's poetry - a key that opens a hidden deeply mysterious world.