Bei 28 Hündinnen mit Mammatumoren wurde präoperativ eine sonographische Untersuchung der Mammaleiste durchgeführt, die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Ergebnissen der palpatorischen, der pathologisch - anatomischen und der histologischen Untersuchung verglichen. Die Hündinnen entstammten dem Patientengut der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin. Bei ihnen wurde im Zeitraum März 1998 bis Dezember 1998 eine einseitige, in einem Fall eine beidseitige, Mammektomie vorgenommen. Bei einem Tier wurden von beiden Leisten nur die 4. kaudalen abdominalen Komplexe und die 5. inguinalen Komplexe entnommen, bei einem Tier wurde nur der von dem Tumor betroffene Komplex und bei einem Tier nur der verdächtige Knoten entfernt. Mischlingshunde waren unter den Rassen in diesem Untersuchungsgut am häufigsten betroffen. Das Alter lag bei 42,86% der Tiere zwischen 9 und 11 Jahren. Alle Tiere waren weiblichen Geschlechts, nur vier der Hündinnen waren kastriert. Die Patientendaten wurden durch Befragung der Besitzer ermittelt. Die gesamte Mammaleiste und die Tumore wurden klinisch adspektorisch und palpatorisch untersucht. Die Tumore wurden mit einer Schieblehre vermessen. Die Untersuchungsergebnisse wurden auf einem standardisierten Anamnesebogen vermerkt. Die anschließende sonographische Untersuchung erfolgte mit dem Ultraschallgerät Sigma 44 HVCD der Firma Kontron Instruments. Die Patienten befanden sich hierbei in Rückenlage. Routinemäßig wurden an jeder Zitze und an genau definierten Punkten zwischen den Zitzen Ultraschallaufnahmen angefertigt, zusätzlich wurden klinisch erkennbare Tumoren sonographisch untersucht und vermessen. Die Operationspräparate wurden pathologisch - anatomisch untersucht. Von den Regionen, an denen Ultraschallaufnahmen erstellt worden waren, wurden Proben entnommen. Die Proben wurden formalinfixiert, nach einer Routinefärbung mit Hämatoxylin - Eosin erfolgte die pathologisch - histologische Untersuchung der Proben und die Klassifikation der Tumoren. Bei der histologischen Untersuchung wurden 129 Neoplasien diagnostiziert. Die histologische Einteilung der Mammatumoren erfolgte in Anlehnung an die WHO - Klassifikation mit Teilen aus der Überarbeitung von GUTBERLET (1994) und GUTBERLET et al. (1998). Bereits das fokale Wachstum von Drüsenepithelzellen in das Alveolenlumen hinein wurde als Frühform eines Adenokarzinoms beurteilt und als Mikroveränderung bezeichnet. Den größten Anteil der Neoplasien bildet das Adenokarzinom mit 44,2%, gefolgt von den Mikroveränderungen mit 29,5% und dem Adenokarzinom mit Myoepithelhyperplasie mit 11,63%. Ein komplexes Karzinom kam in 4,65% der Fälle, ein Myoepithelkarzinom kam nur in einem einzigen Fall vor. Die gutartigen Neoplasien, vertreten durch Adenom, komplexes Adenom, Myoepitheliom und Osteochondrom, machten 9,24% aller Neoplasien aus. Bei 92,8% der Tiere wurde histologisch primäre Multiplizität der Mammatumoren festgestellt. Ein Großteil der Untersuchungsproben war klinisch unauffällig, wies aber histologisch Mikroveränderungen und Frühformen von Karzinomen auf. Aufgrund der Multiplizität der Mammatumoren scheint es nicht sinnvoll, nur einzelne Tumoren oder einzelne Mammakomplexe zu entfernen. Bei der zahlenmäßigen Verteilung der Neoplasien auf die einzelnen Komplexe ergab sich gleichbleibend bei allen vier Untersuchungsmethoden folgendes Bild: Es war eine Zunahme der Tumoren von kranial nach kaudal festzustellen, wobei sich die meisten Tumoren jeweils im 4. kaudalen abdominalen Komplex befanden. 74,4% der Tumoren waren bei der histologischen Untersuchung kleiner als 1 cm. Bei dem Vergleich der Untersuchungsmethoden zeigte sich deutlich, daß die histologische Untersuchung mit 129 diagnostizierten Neoplasien am besten abschnitt. Bei der pathologisch - anatomischen Untersuchung wurden 111 Tumoren, bei der palpatorischen Untersuchung 83 Tumoren und bei der sonographischen Untersuchung 65 Tumoren entdeckt. Die Gründe für das schlecht Abschneiden der Ultraschalluntersuchung liegen zum Hauptteil daran, daß mit dem benutzten Ultraschallgerät Tumoren unter 3 mm Größe nicht dargestellt werden konnten. Klinisch noch nicht erkennbare Mammatumoren bei der Hündin waren mit der Ultraschalluntersuchung nicht zu diagnostizieren, die sonographische Darstellung der Multiplizität von caninen Mammatumoren ist nur bei klinisch bereits diagnostizierten Tumoren möglich. Eine entgültige Diagnose der primären Multiplizität im Frühstadium ist nur durch die histologische Untersuchung zu stellen. Eine Differenzierung zwischen gut- und bösartig konnte durch die sonographische Untersuchung nicht erreicht werden. Auch hier konnte nur durch die histologische Untersuchung eine sichere Diagnose gestellt werden. Als alleinige Untersuchungsmethode für Mammatumoren ist Ultraschall ungeeignet, zur weiteren Identifikation einer palpierbaren Masse bezüglich Herkunft, Verbindung zum Umgebungsgewebe und Binnenstruktur ist die Sonographie hilfreich.
nvestigations for ultrasonographic presentation of primary multiplicity of canine mammary tumours. On the mammary chain of 28 bitches with mammary tumours an ultrasonographic examination was done before surgery. The results of this examination were compared with the results of the palpatoric, pathologic - anatomical and histological examination. The bitches were patients of the clinic and policlinic for small animals at the Free University Berlin. Unilateral-, and in one case bilateral mastectomie was carried out between March and December 1998. In one case, only the 4th caudal abdominal mammary gland and the 5th inguinal mammary gland were surgically removed from both mammary chains, in one other case only one mammary gland with a tumour and in a third case only the suspicious tumour were surgically removed. Crossbred dogs were most affected by the mammary tumors. 42,86% of these dogs were between 9 and 11 years of age. All dogs were female; just four of them were spayed. The owners were questioned for the patient`s history. The complete mammary chains and all tumours were clinically examinated by adspection and palpation. The size of the tumours was measured by a pushruler. The results of the examination were written down on a standardized examination file. The following sonographic examination was carried out while the patients were lying on their backs. For the examination the ultrasonic device Sigma 44 HVCD by Kontron Instruments was used. Ultrasonic pictures were routinely taken at every nipple and at exactly defined points between the nipples. Additionally, clinically recognisable nodules were ultrasonographically checked and measured. The surgical preparations were pathologo - anatomically examined. Samples were taken and preserved in formalin from all parts with cooresponding ultrasonic pictures. After staining with haematoxilyn-eosin, histological examination and classification of the samples was carried out. 129 neoplasias were found as a result from the histological examination. The histological classification of the mammary tumours was carried out according to the WHO - classification also considering the revisions of GUTBERLET (1994) and GUTBERLET et al (1998). The focal growth of alveolar epithelial cells into the alveolar lumina was already considered to be an early stage of an adenocarcinoma and designated as microalteration. Most frequent were adenocarcinomatas (44,2%) followed by microalterations (29,5%) and adenocarcinomata with myoepithelial hyperplasia (11,63%). Complex carcinomatas appeared in 4,65% of all cases, a myoepithelial carcinoma was present in only one case . 9,24% of all tumours were benign neoplasia, represented by adenoma, complex adenoma, myoepithelioma and osteochondroma. In 92,8% of all patients primary multiplicity of mammary tumours was histologically established. The most part of all samples was clinically inconspicuous but nevertheless histologically showed microalterations and early cancer. Because of the multiplicity of mammary tumours it is not advised to excise only single tumours or single mammary glands. Concerning the distribution and number of single tumours in the mammary gland, all four test methods showed a constant pattern as follows: there was a tendency for an increase from cranial to caudal, most of the tumours were found in the 4th, the caudal abdominal gland. The histological examination showed 74,4% of the tumours to be smaller than one centimeter in diameter. A comparison of all test methods showed that the histological examination with 129 diagnosed neoplasias performed best. 111 tumours were discovered by pathologo - anatomical examination, 83 tumours by the palpatorical examination and 65 tumours by sonographical examination. The bad performance of the ultrasonic examination is mainly due to the fact that tumours smaller than 3 mm could not be shown with the used ultrasonic device. Clinically not yet apparent mammary tumours were not detected by the ultrasonic examination. The demonstration of primary multiplicity of canine mammary tumours via ultrasound is only possible for already clinically diagnosed tumours. A final diagnosis of the primary multiplicity in an early stage is only possible when using histological examination. A differentiation between benign and malign tumours could not be made with ultrasonic examination. An exact diagnosis could only be made when using histological examination. Therefore, ultrasonic examination as a single test method to detect mammary tumours is not suitable, but still helpful in the identification of a palpable lumb relating to origin, connection to the surrounding tissue and structure.