The study focuses on the project “Skopje 2014” in Macedonia, a controversial, expensive, mass construction project, evidently related to boosting national pride, but also legitimised as nation-(re)branding venture, aiming to attract tourists and foreign investment in the relatively new country. Embedded in the policy of “antiquisation” (new mythopoesis grounding Macedonian identity in antiquity), the monuments and the facilities built during short four years period have created conflicts both within the country, by challenging the old national narrative of the Slavic origins of present-day Macedonians and complicating the relationships with the ethnic Albanians, and internationally, by challenging the Greek national myth perceiving Greece as a cradle of Western civilization. The last point is very important having on mind that Greece has vetoed Macedonia’s accession to NATO and the EU for longer than two decades based on the fray over the ancient Macedonian heritage. The opposition has accused the political entrepreneurs not only of altering national identity but also of money laundering during this most expensive investment in the history of the country, funds later assumed to be re-directed into election frauds and other means of sustaining power illegally. The case is also interesting because the (right-wing) populist tones of the project and the autocratic implementation of it signal governing elites’ distrust in pluralist democratic institutions. In a meantime similar projects have appeared in other Western Balkan countries, whose populist rhetoric suggest possible linkages between these regimes and fascination with autocratic-populist regimes from the wider region. The study tries to answer how the discourses on national identity and development of the Macedonian governing elite have been incorporated in “Skopje 2014” and how, in turn, the Project and its legitimization have reinforced the existing discourses; how these were challenged and de-constructed; how the EU behaved during this process? The study draws mainly on Critical Theory (world-system analysis and critical discourse analysis (CDA)) as theoretical and methodological background. Beside the phenomenological site of the project I systematically analyse a large corpus of texts, videos, speeches and documents related to it. The study focused on the analysis of the discursive strategies and argumentation schemes employed by the actors. The analyses demonstrated that the project was predominantly directed at the domestic audience, bringing the governing elite short-term victories, but one leading towards long-term societal divisions and conflicts. The study has also demonstrated that responsibility for emergence and sustainability of the autocratic-populist regime in Macedonia also has the EU, as representative of the core of the world-system. The study concludes with some recommendations for improvement of the critical approach in context of its ability to combine macro with micro (CDA) perspectives and its ability to serve as a basis for sustainable democratic political program.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Projekt „Skopje 2014“, das in Mazedonien realisiert wurde und als kontrovers, kostspielig und als Megabau-Projekt galt. Die Verstärkung des Nationalstolzes muss offensichtlich in Bezug zu diesem Vorhaben gestanden haben, jedoch wurde es als Vorhaben zur „(Re-) Branding der Nation“ mit dem Ziel Touristen und ausländische Investoren anzuziehen legitimiert. Eingebettet in eine Politik der „Antikisierung“ hat das Bauen von Denkmälern und Gebäuden, die während vier Jahren gebaut worden sind, Konflikte innerhalb des Landes und auf internationaler Ebene provoziert. Zum Einen wurde die alte nationale Narration der slawischen Herkunft in Frage gestellt. Zum Anderen wurden die Verhältnisse mit den albanischen Mazedoniern kompliziert. Mit diesem Bauprojekt wird auch der griechisch-nationale Mythos herausgefordert, in dem man vorschlägt, dass Mazedonien die Wiege der westlichen Zivilisation sein soll (Griechenland seit mehr als zwei Jahrzehnte das Veto zum Beitritt von Mazedonien in die NATO und in EU eingelegt hat, basierend auf dem Streit um die antike mazedonische Herkunft). Gleichzeitig die Opposition die politische Unternehmer beschuldigt haben, nicht nur die mazedonische Identität verändern zu wollen sondern auch Geldwäsche während der kostspieligsten Investition seit der Gründung des jungen Landes zu betreiben. Diese Gelder, so wurde vermutet, wurden für Wahlbetrug und für andere, illegale Tätigkeiten zum Erhalt der Macht missbraucht. „Skopje 2014“ ist besonders deshalb interessant, da die rechtspopulistischen Töne des Projektes und die autokratische Implementierung das Misstrauen der Regierungselite in pluralistische demokratische Institutionen signalisieren. Zur gleichen Zeit haben sich ähnliche Projekte in anderen Westbalkanländern entwickelt. Die populistische Rhetorik der Projekte lässt vermuten, dass diese autoritäre Regierungen verlinkt sind und gegenseitige Faszination mit autokratisch- populistischen Regimen aus der weiteren Region ausüben. Die Studie versucht die folgenden Fragen zu beantworten: wie die Diskurse der mazedonischen Regierungselite über die nationale Identität und die Entwicklung in das Projekt "Skopje 2014" aufgenommen wurden; wie das Projekt und seine Legitimierung die bestehenden Diskurse verstärkt haben; wie diese Diskurse herausgefordert und dekonstruiert wurden; wie sich die EU während dieser Prozesse verhalten hat. Die Studie stützt sich hauptsächlich auf die Kritische Theorie (Weltsystemanalyse und kritische Diskursanalyse (CDA)) als theoretischen und methodischen Hintergrund. Neben dem phänomenologischen Aspekt des Projektes analysiere ich einen großen Korpus von Texten Videomaterialien, sowie öffentliche Gedenkreden. Die Studie konzentriert sich auf die Analyse der diskursiven Strategien und der Argumentationsschemen der Akteure. Die Analysen zeigten, dass das Projekt überwiegend auf das nationale Publikum gerichtet war und dass die Regierungselite Kurzzeit-Siege erhielt, aber einer, der zu langfristigen gesellschaftlichen Spaltungen und Konflikten führte. Die Arbeit hat auch gezeigt, dass die Verantwortung für die Entstehung und Nachhaltigkeit des autokratisch-populistischen Regimes in Mazedonien auch bei der EU als Vertreter des Kerns des Weltsystems liegt.