Is internationally-led statebuilding futile? If so, why? Answers to these questions have been found in examining the type of governance that has emerged in the municipalities of Kosovo, a country subject to an unprecedented level of statebuilding by external actors. Based on fifteen months of field work, including a survey of over one thousand citizens and over one hundred in-depth interviews, this dissertation presents empirical evidence that privileges the views of citizens and local political actors experiencing statebuilding. This research has taken a novel approach, for it assesses the effectiveness of statebuilding through the study of the informal institutions that statebuilders inevitably confront—in this case, an informal, clientelist model that competes with the formal-democratic ‘statebuilding’ model in Kosovo’s municipalities. In prioritising the persistence of this informal model as the central line of inquiry, new light is shed on the crucial questions of why is the implementation of statebuilding so difficult, why do citizens often not embrace the models of the statebuilders, and what are the local structural constraints that impede statebuilding? The dissertation ends by explaining a rare case in which one outlier municipality has cast off the dominance of clientelism—a case of successful transformation that can contribute to our understanding of how and when statebuilding can be effective.
Ist internationale Staatsbildung aussichtslos? Wenn ja, weshalb? Antworten auf diese Fragen findet der Autor mit seiner Untersuchung von Governance-Formen in den Kommunen von Kososvo, und damit einem Land, das in bisher beispiellosem Maß Staatsbildung durch externe Akteure unterliegt. Basierend auf 15 Monaten Feldforschung - im Rahmen dieser wurden mehr als 1000 Bürger/innen befragt und über 100 Tiefeninterviews geführt – präsentiert die Dissertation eine empirische Basis und stellt Sichtweisen von Bürger/innen und lokalen politischen Akteur/innen und ihre Erfahrungen mit Staatsbildung in den Vordergrund. Für die Untersuchung wurde ein neuartiger Ansatz gewählt, der sich der Effektivität von Staatsbildung über eine Analyse voninformalen Institutionen annähert. Mit diesen sind statebuilders unweigerlich konfrontiert – im Fall von Kosovos Kommunen mit einem informalen, ‚klientelistischen Modell‘ (clientelist model), welches in Konkurrenz tritt mit dem formal-demokratischen ‚Staatsbildung-Modell‘ (Staatsbildung model). Indem die zentrale Fragestellung dem Fortbestand eines solchen informalen Modells Beachtung schenkt, können die wesentlichen Aspekte von Staatsbildung in neuem Licht erscheinen, u.a. warum Staatsbildung schwierig ist, Bürger/innen das Modell ablehnen oder lokale strukturelle Beschränkungen Staatsbildung erschweren. Die Dissertation endet mit der Beschreibung des seltenen Falles, wo eineKommune die Dominanz des Klientilismus abstreift – der Fall einer erfolgreichen Transformation, die zu unserem Verständnis beitragen kann, wie und wann Staatsbildung effektiv ist.