In den letzten Jahren wurden viele Arbeiten über computer-assistierte transpedikuläre Schraubenimplantationsverfahren veröffentlicht, die eine signifikante Verbesserung der Genauigkeit und Sicherheit zeigen. Seit Dezember 1999 steht der chirurgischen Klinik München Rechts der Isar die VV² Navigationsstation der Firma BrainLAB zur computer-assistierten Insertion transpedikulärer Schrauben zur Verfügung. Es zeigten sich bei der Anwendung immer wieder Probleme und Schraubenfehllagen weshalb in dieser Arbeit ein klinischer Vergleich zwischen dem konventionellen und dem computer- assistierten Implantationsverfahren durchgeführt wurde. Insgesamt wurden die Ergebnisse bei 58 Patienten, bei denen eine dorsale Stabilsierung mittels Fixateur interne vorgenommen wurde, in der Arbeit untersucht. 29 Patienten wurden unter Verwendung des VectorVision² Spine Software und 4 Patienten unter der VectorVision² Fluoro Software dorsal stabilisiert. Bei 25 Patienten wurden die Pedikelschrauben konventionell unter Bildwandlerkontrolle eingebracht. Die zur Evaluation der Schraubenlage durchgeführten Computertomographien wurden mit der multiplanaren Rekonstruktionssoftware Syngo Version A50A_R.36 ausgewertet. Insgesamt wurden 254 Pedikelschrauben eingebracht. 146 davon konventionell, 84 unter Verwendung der VectorVision² Spine Software und 24 unter Verwendung der VectorVision² Fluoro Software. Es zeigte sich bei 21,9% (32) der konventionell eingebrachten, 33,3% (8) der mit FluoroScan und bei 31,0% (26) der mit VectorScan inserierten Schrauben eine Verletzung bzw. ein Überschreiten der Pedikelkortikalis. Ein statistisch signifikanter Unterschied wurde nicht nachgewiesen. Bei der Analyse der transversalen Pedikelperforationsstrecken fanden sich durchschnittliche Perforationsstrecken von 3,8mm bei Anwendung des konventionellen Verfahren, 3,7mm beim Einsatz der VectorScan-Software und 3,6mm bei der FluoroScan-Software. Die durchschnittliche Operationszeit lag bei 122 Minuten in der konventionellen Gruppe, 155 Minuten in der VectorScan Gruppe und 133 Minuten in der FluoroScan Gruppe. Die Operationszeit war in der VectorScan Gruppe im Vergleich zum konventionell operierten Patientenkollektiv statistisch signifikant verlängert. Die durchschnittliche Schraubeninsertionzeit, ausgewertet an 117 Schrauben, belief sich auf 14,6 Minuten bei konventioneller Insertion, 9,0 Minuten bei Verwendung der VectorScan und 7,9 Minuten bei Verwendung der FluoroScan Software. Auch hier zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen dem konventionellen und dem VectorScan Verfahren. Eine konventionell inserierte Schraube und zwei Schrauben, die unter Verwendung von VectorScan eingebracht worden waren, mussten aufgrund extremer Fehllagen und klinischer Symptomatik neu platziert werden. Die Konversionsrate bei Anwendung der VectorVision² Software lag bei 29,4 % (35 von 119 Schrauben). Mit dieser Arbeit konnte eine Verbesserung der Sicherheit und Genauigkeit bei Verwendung computer-assistierter Implantationsverfahren zur transpedikulären Schraubeninsertion nicht gezeigt werden. Durch Verbesserungen des Navigationssystems, der Anwenderfreundlichkeit sowie der Anwenderschulung können sicher zukünftig positivere Ergebnisse erzielt werden.
In recent years many articles about computer-assisted transpedicular screw insertion have been published showing a significant improvement of accuracy and safety. Since december 1999 the VV² navigation system (BrainLAB Company, Heimstetten, Gemany) was available to the department of surgery Klinik Rechts der Isar Munich for transpedicular screw insertion. The aim of this study was a clinical comparision of conventional and computer-assisted screw insertion, because there were recurrent problems and screw misplacements using the navigation system. We included 58 patients with the indication for dorsal stabilisation via fixateur interne in this study. 29 patients were treated by using the BrainLAB VectorVision² Spine and 4 patients by using the VectorVision² Fluoro System. Posterior instrumentation using conventional fluoroscopy was performed in 25 patients. In order to evaluate the placement of the screws spiral computer tomography was done and analyzed with the multiplanary reconstruction software Syngo Version A50A_R.36. 254 pedicle screws were inserted. 146 conventionally, 84 by using the VectorVision² Spine and 24 by VectorVision² Fluoro System. Violation of the pedicle cortex was found in 21,9% (32) of the conventional inserted screws, 31,0% (26) by using VectorVision² Spine and 33,3% (8) by using VectorVision² Fluoro System. No statistic significant difference could be found in any method of insertion. The mean of transversal perforation distance was 3,8mm by conventional insertion, 3,7mm using VectorVision² Spine and 3,6mm by VectorVision² Fluoro. The mean operation time was 122 minutes in the conventional group, 155 minutes in the VectorVision² Spine and 133 minutes in the VectorVision² Fluoro group which was statistical significant refering to VectorVision² Spine and the conventional insertion method. The mean insertion time analysed on 117 screws was 14,6 minutes by conventional insertion, 9,0 minutes by VectorVision² Spine an 7,9 minutes by VectorVision² Fluoro insertion which was statistical significant refering to conventional and VectorVision² Spine insertion. One conventionally inserted screw and two screws in the VectorVision² Spine group had to be replaced because of a severe misplacement. The conversion rate using VectorVision² Spine System was 29,4% (35 of 119 screws). This study could not show any improvement of safety and accuracy of pedicle screw insertion using computer-assisted systems. Advencement of the navigation system and user- friendliness may lead to more positiv results in future.