Im Literaturteil der Arbeit wird neben einer kurzen Darstellung der Anforderungen und Rahmenbedingungen für die Mutterkuhhaltung ein Überblick über Gesundheitsstörungen in der Mutterkuhhaltung gegeben. Ein größerer Abschnitt befasst sich mit Erkrankungen des Euters, insbesondere mit Einteilung und Definition, Vorkommen und Häufigkeit, Ursachen, Diagnostik, Folgen und Bekämpfung, ein weiterer mit der Kuh- Kalb- Beziehung und dem Saugverhalten. Ziel der eigenen Untersuchung war es, den Umfang, die Ursachen und Prädispositionen, die typischen Erscheinungen sowie die Auswirkungen von Eutergesundheitsstörungen bei in der Milchkuhhaltung vorgenutzten Mutterkühen der Rassen Schwarzbunte und Fleckvieh zu ermitteln. Dazu wurden in zwei Untersuchungsjahren bei den in die Untersuchung einbezogenen Tieren (Jahr 1 99 Tiere, Jahr 2 108 Tiere) jeweils 4 mal zu festgelegten Zeitpunkten eine Euteruntersuchung durchgeführt. Ein Teil der Tiere (n=53) konnte in beiden Jahren in die Untersuchung mit einbezogen werden (Verlaufsuntersuchung). Darüber hinaus erfolgten Beobachtungen des Saugverhaltens der Kälber. In einer Sonderuntersuchung wurde nach Zusammenhängen zwischen der Eutergesundheit der Mutterkuh und dem Saugverhalten des Kalbes gesucht. Es zeichnete sich ab, dass Eutergesundheitsstörungen bei den Umstellungstieren nicht wesentlich häufiger vorkamen als bei anderen Mutterkühen berichtet. (Im Jahr 1 wurden bei 7,3% bis 20,2% der Viertel und bei 24,2% bis 47,4% der Tiere klinische Mastitiden festgestellt. Im Jahr 2 lagen bei 16,2% bis 25,5% der Viertel und bei 47,3% bis 59,2% der Tiere klinische Mastitiden vor.) Problematisch war die hohe Verlustrate an Kühen (4,7% im ersten und 1,7% im zweiten Untersuchungsjahr) und die große Häufigkeit tierärztlicher Behandlungen. Erhöht waren ebenfalls die Kälberverluste (10% im ersten und 5,4% im zweiten Untersuchungsjahr). Bei den abgesetzten Kälbern wurden jedoch ausreichend gute Absetzgewichte und mittlere Tageszunahmen erreicht (im ersten Untersuchungsjahr Tageszunahme je nach Absetzalter zwischen durchschnittlich 1284g bei unter 150 Tage alten Kälbern und durchschnittlich 1127g bei über 200 Tage alten Kälbern) . Die Umstellung von Milchkühen zu Mutterkühen (Ersparnis Zukauf Mutterkuhrasse) zum Aufbau einer Fleischrinderrasse über die Verdrängungskreuzung scheint daher unter Inkaufnahme überdurchschnittlicher Verluste grundsätzlich möglich. Die gewonnenen Ergebnisse sind ausführlich in Tabellen und Abbildungen dargestellt. Wesentliche Inhalte werden in dem Kapitel Diskussion besprochen und es werden Schlussfolgerungen gezogen.
The literature survey contains a brief outline of how to manage the breeding stock in beef cattle as well as a short summary of beef cattle diseases. The focus is on udder diseases with respect to the frequency of their occurance, how to classify and to diagnose them, and how to treat them. Also examined is the relationship between the cow and its calf and the sucking behavior of the latter. The impirical study looked at udder diseases with cows which had already been used for dairy purposes and which changed over from dairy cows to beef cows. The aim was to investigate the frequency of the various causes for this diseases, any predisposition on the part of the animals, typical symptoms, and the consequences of this problem. Two breeds were considered, namely, Schwarzbunte and Fleckvieh. The data was collected by examining the udders at 4 fixed intervals per year for two years in a row. In the first year 99 cows were examined, and during the second year 108 animals. It was possible to include 53 cows during both years (longitunal study). In addition to this kind of data the sucking behavior of the calves was also investigated. A special study was devoted to the question wether there is a relationship between the cow`s udder diseases and the sucking behavior of its calves. It turned out that, in general, udder diseases with the animals, which changed over from dairy cows to beef cows were not more frequent than with ?normal? beef cows. During the first year clinical mastiditis was found with 7,3% - 20,2% of the animals quarters and 24,2% - 47% with al the cows. For the second year the figures were 16,2% - 25,5% for the quarters and 47,3% - 59,2% for all the cows. One problem was the high death rate of the cows (4,7% during the first year and 1,7% during the second year) as well as the frequency of veterinarian treatment. Also, the losses among the calves were relatively high ( 10% during the first year, 5,4% during the second year). However, after weaning the calves gained weight at satisfactory daily rates. During the first year the average was 1284g for the calves younger than 150 days, and 1127g for the calves older than 200 days. The change-over from dairy cows to beef cows to establish a beef herd by cross breeding seems to be possible if one is prepared to accept above average losses. The results of this study are presented in detailed tabulations. Key findings and their implications are pointed out in the discussion.