The European Commission has been accused of producing politically biased Progress Reports on its candidate countries by Member States, candidate countries and academia. This claim is tested by comparing the Commission’s reporting results to those of two other, independent democracy evaluation indices after transposing them onto one, common scale. The predominant consistence of their results speaks against the political bias claim and to the high quality of the European Commission in gathering factual information on the candidate countries. However, the indices’ level of independence proves to be lower than expected since they are basically using the same sources, including one another. Thus, more resourceful indices have a bigger impact on the general evaluation tone when less equipped indices draw from their Reports. Also, institutional choices that lead to and reinforce the political bias perception must be addressed by the Commission. These aim at increased transparency of the reporting process by a) publishing the reporting methodology as well including specific checklists for the respective criteria, b) reducing unofficial input opportunities for member and candidate countries and c) dissolving the double role of the Commission as both assessor and distributor of financial support to the candidate countries.
Die Europäische Kommission wird von Seiten der Mitgliedsstaaten, der Beitrittskandidaten sowie von Vertretern der Politikwissenschaften der politischen Färbung ihrer Fortschrittsberichte für Kandidatenländer beschuldigt. Diese Behauptung wurde getestet, indem die Ergebnisse der Fortschrittsberichte der Europäischen Kommission mit denen von zwei unabhängigen Demokratiemessungsindizes verglichen wurden. Dies geschah, nachdem alle drei Indizes mithilfe einer einheitliche Messskala vergleichbar gemacht wurden. Der hohe Grad an Konsistenz der Indexergebnisse schwächt das Argument der politischen Färbung und unterstützt die Wahrnehmung, dass die Europäische Kommission qualitativ hochwertige, faktische Informationen über die Kandidatenländer erhebt. Allerdings ist der Grad der Unabhängigkeit zwischen den Indizes niedriger als erwartet, da alle drei im Wesentlichen dieselben Quellen nutzen, inklusive einander, was wiederum zu zirkulären Zitationen führt. Dadurch haben Indizes mit höheren Ressourcenkapazitäten einen größeren Einfluss auf den allgemeinen Bewertungston, insbesondere, wenn ressourcenärmere Indizes sich ihrer als Quellen bedienen. Darüber hinaus führen institutionelle Entscheidungen seitens der Europäischen Kommission zu einer verstärkten Bias-Perzeption, welche wiederum adressiert werden sollte. Konkrete Politikempfehlungen beziehen sich in erster Linie auf die transparentere Gestaltung des Bewertungsprozesses inklusive der a) Veröffentlichung der Evaluierungsmethoden mit dezidierten Kriterien- Checklisten, b) der Reduzierung von inoffiziellen Einflussmöglichkeiten seitens der Mitglieds- und Kandidatenländer und c) der Auflösung der Doppelrolle der Kommission als Evaluierender und gleichzeitiger Distributor von finanziellen Zuwendungen an die Kandidatenländer.