Einleitung: Hockey ist für die Spieler anstrengend und verletzungsgefährdend. Die körperliche Anstrengung führt unter anderem zu einer erhöhten Blutlaktatkonzentration (BLK). Diese zieht eine pH-Wert-Senkung und damit eine Herabregulation der Glykolyserate nach sich. Dadurch werden die Muskelfunktion und die Konzentrationsfähigkeit vermindert. Es kommt zu körperlicher Ermüdung und zu persönlichen Fehlentscheidungen. Auf Grundlage der zuvor abgeschlossenen Studienergebnisse wurden folgende Hypothesen aufgestellt: i) Das Verletzungsrisiko korreliert mit höheren Blutlaktatwerten. ii) (Vor-)Erkrankungen führen zu einem niedrigeren Ruheblutlaktatspiegel. iii) Es gibt mehr Verletzungen in der zweiten Halbzeit und in der zweiten Saisonhälfte. Ziel der Studie war es, einen Blutlaktatanstieg mit einer möglichen erhöhten Verletzungsinzidenz zu korrelieren und daraus Verletzungspräventionen abzuleiten. Methodik: Zwölf Hockeyspielerinnen (Alter 24,4 ± 4,9 Jahre, Größe 169,75 ± 4,37 cm, Gewicht 62,5 ± 4,0 kg) einer deutschen Bundesligamannschaft absolvierten während der Hallensaison 2013/14 acht Hockeyspiele sowie zwei Stufentests als Vor- und Nachuntersuchung. Sie wurden in zwei Messgruppen unterteilt: Stürmerinnen wurden in der ersten, Verteidigerinnen in der zweiten Halbzeit gemessen. Die Blutabnahmen aus dem Ohrläppchen erfolgten zu definierten Zeitpunkten: vor dem Spiel, vor jeder Ein- und nach jeder Auswechslung sowie nach dem Auslaufen. Per Fragebogen wurden Erkrankungen und Verletzungen ermittelt. Ergebnisse: Die Blutlaktat- Mittelwerte lagen bei der Einwechslung zwischen 3 und 4 mmol/l und bei der Auswechslung zwischen 4,5 und 6,5 mmol/l. Es ereigneten sich drei Verletzungen in der ersten und sieben Verletzungen in der zweiten Halbzeit. In der ersten Spielsaison-Hälfte kam es zu drei Verletzungen, in der zweiten zu sieben Verletzungen. Die häufigsten aufgetretenen Läsionen waren Prellungen, Band- oder Muskelverletzungen. Bei sieben von acht Verletzungsarten lagen die BLK um die 6 mmol/l. Es konnte eine signifikante Korrelation einer erhöhten Blutlaktatkonzentration mit einer verstärkten Verletzungsinzidenz festgestellt werden (p-Wert = 0,017). Der Pearson-Korrelationskoeffizient zwischen Laktatwerten und Verletzung ist r = 0,25. Zehn Spielerinnen waren an mindestens einem und maximal drei Spieltagen erkrankt. Die Ruhelaktatwerte erkrankter Spielerinnen mit einem p-Wert von 0,0056 sind signifikant niedriger als die Ruhelaktatwerte gesunder Spielerinnen. Diskussion: Schlussfolgernd wird eine Messung der BLK der Spieler während der Hockeyspiele empfohlen. Eine BLK von über 6 mmol/l sollte vor dem Hintergrund der Minimierung des Verletzungsrisikos möglichst vermieden werden. Dazu wäre eine frühzeitige Auswechslung der Spieler sinnvoll und eine angemessene Spielpause sollte gewährleistet werden. Folglich könnte zukünftig mittels der BLK eine einfache Diagnostik zur Verletzungsprävention im Hallenhockey ermöglicht werden. Um die Ergebnisse und die daraus abgeleiteten Interpretationen zu stützen, sind weitergehende Untersuchungen mit einem größeren Probandenkollektiv nötig.
Introduction: Hockey is tiring and includes a risk of injuries for the players. Because of physical exertion among others the blood lactate concentration (BLC) increases. Therefore the pH value drops and the glycolysis rate is down regulated. Thereby the muscle function and the concentrativeness decrease. It results in fatigue and incorrect decisions. Based on previous studies the following was hypothesized: i) The injury risk correlates with a higher blood lactate concentration. ii) Diseases result in a decreased blood lactate concentration at rest. iii) More injuries are in the second interval and in the second half of the season. The aim of this study was to correlate the increase of BLC with a possible higher injury incidence, hence to develop injury prevention. Method: Twelve female hockey players of a German national division (24,4 ± 4,9 years, 169,75 ± 4,37 cm, 62,5 ± 4,0 kg) took part in eight games during the season 2013/14. They were divided into two groups: forwarders got measured in the first, defenders in the second half. The blood was taken from the earlobe at a certain time: before the game, before and after every substitution and after the game. The injuries and diseases got elicit by a questionnaire. Results: The mean of the BLC was before substitution at around 3 to 4 mmol/l and after substitution at around 4,5 to 6,5 mmol/l. Three injuries were registered during the first and seven injuries during the second interval. In the first half of the season occurred three injuries and in the second half seven injuries. Most of the lesions were contusions, tendon or muscle injuries. At seven out of eight injury types the BLC was around 6 mmol/l. A significant correlation between a higher BLC and injury incidence was found (p-value = 0,017). The Pearson-correlation between lactate and injuries is r = 0,25. Ten players were sick minimum at one and maximum at three games. The BLC at rest of sick players were significantly lower than of healthy players (p-value = 0,0056). Discussion: In conclusion it is recommended to measure the BLC during a hockey game. A BLC above 6 mmol/l should be avoided to minimize the injury risks. For that purpose an early replacement of the players and an adequate rest period is reasonable. Consequently using the BLC simple diagnostics could prevent hockey injuries. Continued research with more participants is required to support these results and the conclusions.