Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit großen posterioren malignen Melanomen der Aderhaut und vergleicht die Therapie mittels Jodapplikatorbrachytherapie mit der transskleralen Tumorresektion. Funktionelle Ergebnisse, Folgebehandlungen, sekundäre Enukleationsrate und Metastasierungsrate werden im Vergleich ausgewertet. 233 Patienten mit uvealem Melanom, bei denen im Zeitraum von Oktober 1992 bis Juli 2000 im Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin (jetzt Charité, Campus Benjamin Franklin) eine Jodapplikatorbrachytherapie (125I) oder eine transsklerale Tumorresektion durchgeführt wurde, sind in diese Arbeit eingeflossen. Bei den funktionellen Ergebnissen zeigt sich ein Unterschied im Verlauf des Visus. Statistisch signifikant mehr Patienten in der Exzisionsgruppe behalten einen Gebrauchsvisus von ≥ 0,1. Die Anzahl der Folgebehandlungen des Tumors ist in beiden Therapiegruppen ähnlich häufig. Bei den Sekundäreingriffen stehen erwartungsgemäß die strahlenretinopathie- bedingten Folgebehandlungen bei den Jodapplikatorpatienten im Vordergrund und bei den Exzisionspatienten die netzhautchirurgischen Eingriffe. Ein numerisch deutlicher aber nicht statistisch signifikanter Unterschied zeigt sich bei den sekundären Enukleationen zugunsten der Exzisionspatienten. Die Mortalitätsrate unterscheidet sich nicht signifikant. Die Entscheidung zur transskleralen Tumorresektion bei großen Aderhautmelanomen bietet eine höhere Chance auf Visuserhalt am erkrankten Auge. Dieser Vorteil muss mit der vermehrten Anzahl netzhautchirurgischer Eingriffe abgewogen werden. Nachteile der Jodapplikatorbrachytherapie sind die deutlich erhöhte Anzahl von behandlungsbedürftigen Strahlenretinopathien und Sekundärglaukomen.
This paper compares iodine 125 (125I) plaque brachytherapy with transscleral tumour resection (TTR) of large posterior uveal melanomas. Main outcome measures are functional results, tumour recurrence, additional treatment, rate of secondary enucleation and metastatic rates. 233 uveal melanoma patients were treated with 125I or TTR between October 1992 and July 2000 in the Department of Ophthalmology, Klinikum Benjamin Franklin of the Free University of Berlin (now Charité, Campus Benjamin Franklin). Visual acuity of 20/200 or better is significantly more frequent in the TTR group. Additional treatment of the tumour is performed in both groups to the same amount. Radiation retinopathy has a higher probability in the 125I group whereas retinal surgery is performed more frequently in the TTR group. Eye retention rate is better in the TTR group but is not significant. Mortality rates are equal. The decision for TTR in patients with large uveal melanomas brings a better visual outcome and a less rate of radiation retinopathy and of secondary glaucoma but a higher rate of secondary retinal surgery.