Hintergrund: Seit ihrer Entwicklung als eigenständige medizinische Disziplin hat die Dermatologie zahlreiche Subspezialisierungen erfahren. Derzeit gibt es 37 Universitätskliniken mit einer dermatologischen Abteilung in Deutschland. Obwohl Fachleute zumindest teilweise über deren Spezialisierungen Bescheid wissen, fehlt eine objektive Methode, um auch die Öffentlichkeit über die spezielle Ausrichtung einer jeden Klinik zu informieren. Eine solche zu entwickeln war das Ziel dieser Arbeit Methode: Unter der Annahme, dass die Forschungsschwerpunkte einer Universitätsklinik in ihren Veröffentlichungen widergespiegelt werden, wurde eine MEDLINE-Abfrage für den Zeitraum 1998-2000 für jede einzelne dermatologische Universitätsklinik vorgenommen. Die gefundenen Publikationen wurden anschließend jeweils klassifiziert nach der Art der Forschung (klinisch, Labor- oder Übersichtsarbeit) und nach der dermatologischen Subspezialisierung. Im nächsten Schritt wurde der Anteil der Publikationen einer solchen Subrubrik an allen bundesweit gefundenen Publikationen berechnet. Wenn der Anteil einer einzelnen Klinik an Publikationen dieser Subrubrik den bundesweiten Durchschnittswert um mehr als die einfache Standardabweichung überschritt, so wurde die Rubrik als Publikationsschwerpunkt der Klinik gewertet. Alle Schwerpunkte einer Klinik bilden das Profil ihrer dermatologischen Spezialisierung. Eine daraus erstellte Deutschlandkarte gibt einen Überblick über die Profile aller 37 Kliniken. Ergebnisse: Die MEDLINE-Abfrage ergab eine Gesamtzahl von 1673 Publikationen aus dem entsprechenden Zeitraum (pro Klinik 1-129 Arbeiten, Mittelwert 45). Den größten Anteil hatten Publikationen aus dem Gebiet der Allergologie / Immunologie (23,8%), gefolgt von klassisch dermatologischen Themen (Autoimmunerkrankungen, Dermato-Infektiologie, Erkrankungen der Hautanhangsgebilde) mit einem Anteil von 19,3%. Die nächsten Kategorien waren die Dermato-Onkologie (10,8%), die Dermatotherapie (10,2%) und Zellphysiologie (10,1%) Diskussion: Bedeutender Vorteil der MEDLINE-Datenbank ist ihre unkomplizierte und kostenlose Verfügbarkeit via Internet. Es ist trotzdem unumstritten, dass in ihr nicht alle Publikationen einer Klinik oder Universität erfasst sind. Da die Fragestellung dieser Arbeit vornehmlich auf inhaltliche (vs. quantitative) Aspekte von Publikationen ausgerichtet ist, scheint die Wahl dieser Datenbank vertretbar. In dieser Arbeit wurde die Definition eines Publikationsschwerpunktes bewusst nicht von der reinen Anzahl publizierter Arbeiten abhängig gemacht. Diese Zahl wird in hohem Maße von der Größe und personellen Ausstattung einer Klinik beeinflusst. Schlussfolgerung: Die mit der beschriebenen Methode ermittelten Publikationsprofile der deutschen dermatologischen Universitätskliniken erlauben eine schnelle Orientierung über ihre schwerpunktmäßige Ausrichtung. Die dazu eingesetzte Methodik der MEDLINE-Datenbankabfrage ist objektiv, jederzeit wiederholbar und kann auch auf andere Fachgebiete übertragen werden Auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation kann die Veröffentlichung der so gewonnenen Informationen für zahlreiche Nutzergruppen hilfreich sein. Ärzte, Patienten oder auch Selbsthilfegruppen haben die Möglichkeit, ein Behandlungszentrum aufgrund objektiver Kriterien zu empfehlen oder aufzusuchen.
Background: Since its development as an independent discipline of medicine dermatology has undergone various sub-specializations. Currently there are 37 university hospitals with a dermatological department in Germany. While experts at least have partly knowledge about the specializations of those clinics there is no objective method to inform also the public about the special orientation of each single clinic. The development of such a method was the objective of this thesis Method: Based on the assumption that the focus of research of a university clinic is reflected by its publications a MEDLINE research was performed for every single dermatologic university clinic to retrieve all publications from 1998-2000. The publications were then classified by type of research (clinical, laboratory or review) and by dermatological specialization. In a next step publications of a special subcategory were calculated as a share of the total number of publications from all 37 clinics. If the share of this subcategory among the publications of one single clinic exceeded the standard deviation of the mean nationwide share this was defined as a publication focus of the respective clinic. All focuses of one clinic formed a profile of its dermatological orientation. A map of Germany gives an overview about the profiles of all 37 clinics. Results: The MEDLINE query yielded an amount of 1673 publications from the respective time period (mean 45, range 1-129). Publications on allergology / immunology had the largest share (23,8%), followed by classical dermatological topics (autoimmune skin disorders, dermato-infectiology, diseases of the skin appendages) with a share of 19,3%. Next categories were dermato-oncology (10,8%), dermatotherapy (10,2%), and cell physiology (10,1%). Discussion: MEDLINE is easily and free of charge accessible via internet. This is its most important advantage. Nevertheless it is indisputable that not all publications of an institution are registered here. The choice of this database was regarded justifiable because the investigation s focus was the content more than the quantity of the respective publications. It was intentional not to define a publication focus by the total amount of articles only because this variable is highly dependent on the size and the number of staff members of a clinic. Conclusions: The publication profiles determined by the method described give a quick overview about the specific orientations of the dermatological university clinics. The methods of MEDLINE query used here are objective and can be repeated any time and can easily be transferred to other medical specializations. In the field of health care communication the publishing of the results may be helpful for various user groups. Physicians, patients as well as self-help groups are enabled to recommend or visit a treatment centre on basis of objective criteria.