Am 20. April 2007 wurde der neue Rettungshubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Neubaus vom Klinikum Barnim GmbH, Werner Forßmann Krankenhaus in Eberswalde eröffnet. Im Zeitraum vom 20. April 2007 bis zum 30. Oktober 2008 Jahren flogen Hubschrauber dorthin 140 Einsätze. Anhand des Betriebsbuches des Hubschrauberlandeplatzes wurde untersucht, wie oft, woher, zu welchen Einsatzzwecken und von welchen Hubschraubern das Werner Forßmann Krankenhaus angeflogen wurde. Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass überwiegend Sekundärtransporte aus den Krankenhäusern in den Landkreisen Barnim und Uckermark zum Werner Forßmann Krankenhaus erfolgten, um Patienten neurochirurgischen Behandlungen, speziellen kardiologischen Untersuchungen oder der Intensivmedizin zuzuführen. Sekundärtransporte vom Werner Forßmann Krankenhaus führten in die Herzzentren in Berlin, Bernau und Cottbus sowie zu den Charité-Standorten Virchow-Klinikum und Mitte, zum Unfallkrankenhaus Berlin, zur Evangelischen Lungenklinik Berlin und zum Vivantes Klinikum Neukölln. Es gab auch bundesweite Flüge zum Universitäts-Klinikum in Hamburg- Eppendorf und zum Klinikum Südstadt in Rostock. Das Werner Forßmann Krankenhaus wurde auch als Ziel von Primärtransporten angesteuert. Die Einsatzorte lagen in den Landkreisen Barnim, Märkisch-Oderland, Oberhavel und Uckermark. Die Häufigkeit von Anflügen aus den Landkreisen Barnim und Uckermark zeigt, dass das Werner Forßmann Krankenhaus die zentrale Klinik für die Bewohner der Region Nordostbrandenburg ist. Nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) würde das Krankenhaus medizinisch fast vollständig die Anforderungen an ein Krankenhaus der Maximalversorgung erfülllen. Mit Ausnahme einer kardiochirurgischen Klinik finden hier alle chirurgischen Spezialkliniken ihren Platz. Insbesondere im Bereich der kopfchirurgischen Disziplinen Augenheilkunde, Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Neurochirurgie ist hier eine maximale Versorgung wie in nur drei anderen Kliniken in Berlin und Brandenburg möglich, wenn zum Beispiel polytraumatisierte Patienten versorgt werden müssen. Da das Werner Forßmann Krankenhaus aufgrund seiner Vielzahl an traumatologischorientierten Disziplinen für die Annahme von Primärtransporten prädestiniert wäre, wurde untersucht, ob es bereits eine krankenhausinterne Rettungskette gibt. Da dies noch nicht der Fall war, wurde in dieser Arbeit eine Rettungskette entwickelt, die greifen soll, wenn ein polytraumatisierter Patient mit einem Hubschrauber eingeliefert wird. Dieser Handlungsalgorithmus beginnt bei einem Voralarmsystem und endet in einem Schockraum- Standplatzmuster, das eine sinnvolle Platzierung aller an der Versorgung eines Polytraumas beteiligten Ärzte und Pfleger darstellt. Die Bedeutung der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Schockraum-Team wurde durch klinische Beispiele dargelegt. Die Entwicklung eines Procedere für internistische Notfälle gehört nicht zu dieser Arbeit und muss an anderer Stelle bearbeitet werden. Durch die Auswertung der Einsatzradien der Berliner und Brandenburger Luftrettungsmittel wurde untersucht, ob die Landkreise Barnim und Uckermark suffizient mit Luftrettungsmitteln versorgt werden. Hierbei ergab sich, dass es keinen Hubschrauber gibt, der die Luftrettung in beiden Landkreisen sicherstellt. Bedenkt man, dass das Terrain beider Landkreise wald- und seenreich und somit teilweise schwer zugänglich ist für bodengebundene Rettungsmittel, ist die Stationierung eines Rettungshubschraubers in diesem Gebiet auf jeden Fall sinnvoll. Anhand eines durch die Europäische Union geförderten deutsch-dänischen Programmes zur Kooperation in Rettungswesen und Luftrettung wurde ein solches Projekt für Nordostbrandenburg als deutsch-polnisches Äquivalent erörtert. Hierfür wurden verschiedene Standorte diskutiert. Der Verkehrslandeplatz Eberswalde-Finow stellte sich als am meisten geeignet heraus, da er einerseits nah am Werner Forßmann Krankenhaus, dem medizinischen Zentrum der Region liegt, und andererseits die für einen Rettungshubschrauber notwendige Infrastruktur bereits beherbergt.
The new landing platform for rescue helicopters at Klinikum Barnim GmbH in Eberswalde was opened on 20 April 2007. Between 20 April 2007 and 20 October 2008, helicopters landed 140 times at Klinikum Barnim GmbH. One hundred and four patients were taken to Eberswalde - 36 patients were flown out for further treatment. The diagnoses of these 140 patients were analyzed. This paper presents a proposal for an internal emergency system after the landing of a rescue helicopter at Klinikum Barnim GmbH. The final section includes a discussion of whether a new rescue helicopter being stationed in Barnim or Uckermark could increase the efficiency of the emergency services.