Der Hautprick- Test nimmt in der Allergiediagnostik eine zentrale Rolle ein. Insbesondere durch die einfache Handhabung und gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse hat diese wenig invasive Methode deutliche Vorteile gegenüber anderen Testmethoden. Das Ziel dieser Arbeit war es, durch europaweite Vereinheitlichung der Pricktest-Methodik vergleichbare Daten bezüglich der Sensibilisierung von 18 inhalativen Allergene sowie Daten bezüglich der klinischen Relevanz der jeweiligen Sensibilisierungen zu erheben. An der Studie waren 17 Allergie- Zentren aus 14 verschiedenen Ländern Europas beteiligt. Es konnten Daten von insgesamt 3034 Patienten erhoben werden. Erwartungsgemäß wurden hohe Sensibilisierungsraten für Pollen regional ansässiger Gewächse wie z.B. Birke in nördlichen Ländern Europas demonstriert. Unerwartete Sensibilisierungsraten zeigten sich für traditionell nicht in den entsprechenden Regionen ansässige Pflanzenpollen wie z.B. für Olive in nördlichen und mitteleuropäischen Ländern. Auch Ambrosiapollen zeigten unerwartet hohe Sensibilisierungsraten in mittel- und nordeuropäischen Staaten. Als Gründe für die unerwartet hohen Sensibilisierungsraten gegenüber region-untypischer Allergen werden sowohl Kreuzsensibilisierungen z.B. gegenüber Esche im Fall von Olivenpollen als auch die erhöhte Mobilität von Reisenden innerhalb Europas diskutiert. Außerdem konnte in der Studie gezeigt werden, dass die klinische Relevanz der jeweiligen Sensibilisierungen sowohl von der Art des getesteten Allergens als auch von dem Land, in welchem das Allergen getestet wurde, abhängt. Einige Allergene, wie zum Beispiel Gräser und Hausstaubmilben zeigen ähnliche klinische Relevanzraten in allen untersuchten Ländern, wohingegen die klinische Relevanz für andere Allergene in den verschiedenen Ländern teils deutliche Unterschiede zeigt. Verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel unterschiedliche klimatische Bedingungen in den einzelnen Ländern, welche zur Veränderung von Pollenproduktion und –menge beitragen können, könnten hier mitverantwortlich sein Als weiteres Ergebnis der Studie konnte mittels logistischer Regressionsanalyse gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit an einer Erkrankung des atopischen Formenkreises zu leiden, mit steigender Anzahl positiver Sensibilisierungen gegenüber inhalativen Allergenen signifikant ansteigt. Zusammenfassend zeigt die hier vorgestellte Studie, dass eine Harmonisierung der Pricktest-Methodik in europäischen Allergiezentren nicht nur die Vergleichbarkeit von Pricktest- Ergebnissen ermöglicht sondern auch neue Sensibilisierungstrends aufzuzeigen vermag. Deswegen wäre die Einführung einer standardisierten Pricktestmethodik in allen europäischen Allergiezentren wünschenswert und ein erster Schritt zur Etablierung eines europäischen Überwachungssystems (surveillance systems) bezüglich der Sensibilisierungsraten inhalativer Allergene.
Skin prick testing takes a central role in the allergy diagnostic. In particular by the easy use and good ability for reproduction of the results this method has clear advantages compared with other test methods. The aim of this work was to raise comparable data with regard to the sensitization of 18 inhalant allergens as well as data with regard to the clinical relevance of the respective sensitizations by european-wide standardization of the pricktest methodology. 17 allergies centres from 14 different countries of Europe were involved in the study. Data could be raised by a total of 3034 patients. As expected high sensitization rates were demonstrated for inhalant allergens on the regional level of resident plants as for example birch in northern countries of Europe. Unexpected sensitization rates appeared for traditional plant not resident in the suitable regions as for example for olive in northern and Central European countries. Also ambrosia showed unexpectedly high sensitization rates in Central and North Europe. As reasons for the unexpectedly high sensitization rates towards allergen atypical for region cross sensitizations are discussed as well as the raised mobility of travelers within Europe. Moreover, could be shown in the study that the clinical relevance of the respective sensitizations depends on the kind of the tested allergen as well as on the country in which the allergen was tested. Some allergens, as for example grass and house dust mites show similar clinical relevance rates in all examined countries, while the clinical relevance shows clear differences for other allergens in the different countries partly. Different factors, as for example different climatic conditions in the single countries which can contribute to the change of pollen production and pollen amount could be jointly responsible here. To sum up, the study shows that a harmonization of the skin prick testing allows not only the comparability of sin prick testing results in European allergy centres but also is able to indicate new sensitization trends. So the introduction of a standardized method would be desirable in all European allergy centres and the first step to the establishment of a European surveillance system with regard to the sensitization rates against inhalant allergens.