dc.contributor.author
Dollenmaier, Verena
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:25:56Z
dc.date.available
2005-08-18T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11922
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16120
dc.description
0. Titel und Inhalt
1. Einführung S. 6
2. Thematische Grundlagen S. 10
2.1. Forschungsstand Christian Schad S. 10
2.2. Zeitgenössische Rezeption S. 16
2.3. Die kunsthistorische Einordnung Schads S. 19
2.4. Die erotische Kunst in der Forschung S. 23
3. Überblick Gesamtwerk - Schads künstlerische Entwicklung S. 27
3.1. Expressionistische Anfänge in München S. 27
3.2. Schweizer Exil 1915-1920 S. 32
3.2.1. Schad in Zürich S. 32
3.2.2. Dadaistische Experimente in Genf S. 34
3.2.3. Rückkehr nach München 1920 S. 36
3.3. Lebensbekanntschaft: Walter Serner S. 37
3.3.1 Serners frühe Jahre S. 41
3.3.2. Serner in Zürich und Genf S. 44
3.3.3. Schriften: Letzte Lockerung und Die Tigerin S. 47
3.4. 1920-1925: Italien S. 53
3.4.1. Schad in Neapel S. 54
3.4.2. Zeitgenössische italienische Kunst S. 57
3.4.3. Renaissancekunst S. 59
3.5. 1925-1927: Wien S. 61
3.6. 1927-1942: Berlin S. 63
3.6.1. Neue Wege ab 1930 S. 64
3.6.2. Spiritualität S. 66
3.7. 1942 1982: Das spätere Werk S. 67
3.8. Das Porträt bei Christian Schad S. 70
3.8.1. Formale Untersuchungen S. 76
4. Die Erotik in der Kunst S. 79
4.1. Gesamtüberblick S. 80
4.2. Die erotische Kunst im 19. Jahrhundert S. 84
4.3. Die erotische Kunst im Expressionismus S. 86
4.4. Die erotische Kunst in der Neuen Sachlichkeit S. 88
5. EXKURS: Der Stellenwert der Sexualität in den Zwanzigerjahren S. 94
5.1. Die Situation der Frau nach dem Ersten Weltkrieg S. 95
5.2. Kulturhistorisch bedingte Veränderungen in der Sexualität S. 97
5.3. Die Neue Frau als Bedrohung des alten Normengefüges S. 101
6. Die Erotik in Schads Werken von 1920-1925: Die weichen Frauentypen S. 103
6.1. Ein kurzer Blick zurück: Chantal S. 104
6.2. Unschuld und Sinnlichkeit: Liegender Akt S. 106
6.3. Im Mittelpunkt die Frau: Café d Italia und Die schöne Loge S. 108
6.4. Erste Irritationen: Maria und Annunziata vom Hafen S. 111
6.5. Kühle Klassik: Die Italienerin (Bildnis einer Unbekannten) S. 114
6.6. Innenraum und Außenwelt: Frau aus Pozzuoli S. 117
7. Die Erotik in den Porträts von 1926: Langsames Erstarren S. 121
7.1. EXKURS: Helmut Lethens Verhaltensweisen der Kälte S. 125
7.2. Bedachtsamkeit und Zurückhaltung: Bildnis einer Engländerin S. 131
7.3. Künstlichkeit und Sexualität: Triglion S. 133
7.3.1. Vergleich mit der Darstellung des Grotesken bei Dix S. 135
7.4. Wiener Abendgesellschaft: Baronesse Vera Wassilko S. 138
7.4.1. Im Vergleich: Rothaarige Frau von Dix S. 141
7.5. Porträt einer Ehe: Marcella S. 144
8. Die Erotik in der Malerei der Jahre 1927 bis 1929: Verhärtung S. 150
8.1. Konzession an die Konvention: Graf St. Genois d Anneaucourt S. 150
8.2. Narzissmus und Erotik: Selbstporträt S. 155
8.2.1. Darstellung der persönlichen Sexualität: Domina mea von Schlichter S.
161
8.3. Stärke und Selbstinszenierung: Sonja S. 164
8.3.1. Stellungnahme zu einigen Interpretationen Sonjas S. 167
8.4. Isolation in der Sexualität: Zwei Mädchen S. 169
8.4.1. Vorzeichnung zum Gemälde Zwei Mädchen S. 171
8.4.2. Die Darstellung der weiblichen Homosexualität bei Jeanne Mammen S. 172
8.4.3. Zwei Mädchen : Die Quintessenz der Schadschen Intention? S. 174
8.5. Das Bild der Geliebten: Halbakt (Maika) S. 176
8.5.1. Maika S. 178
8.5.2. Liegender Akt (Maika und Odaliske) S. 180
8.6. Attribute im Porträt S. 181
8.7. Spannungsfeld Individuum Gesellschaft: Dr. Haustein S. 184
9. Die Erotik in den Porträts von 1930-1935: Kehrtwende zum Lieblichen S. 187
9.1. Hermine Schellenberg und Mulino von Kluck S. 188
9.2. Maria Fidelius und Ina Ehn S. 190
10. Die Erotik in den Werken von 1935-1982: Zeiten des andauernden Experiments S. 193
10.1. Pathetik der Sechzigerjahre S. 194
10.1.1. Guinche à Ménilmontant S. 195
10.1.2. Pavonia S. 197
10.1.3. Irisgarten S. 199
10.2. Betonung des Sinnlichen in den Siebzigerjahren S. 200
11. Das erotische Moment in den graphischen Werken S. 203
11.1. Holzschnitte, Lithographien, Radierungen S. 203
11.1.1. Die expressionistische Druckgraphik S. 203
11.1.2. Erotik in der späten Druckgraphik S. 206
11.2. Erotische Zeichnungen S. 209
11.2.1. Illustrationen zu den Schriften Walter Serners S. 214
11.2.2. Homoerotische Graphik S. 216
12. Schads erotische Darstellungen im Vergleich zu zeitgenössischen Tendenzen der Zwanzigerjahre S. 220
13. Resümee S. 225
14. Abkürzungsverzeichnis S. 229
15. Literaturverzeichnis S. 230
16. Abbildungsverzeichnis und nachweise S. 249
Abbildungen 1-90
Abbildungen 91-167
dc.description.abstract
In jeder Auseinandersetzung mit dem Maler Christian Schad (1894-1982) wurde
und wird die kühle Erotik seiner Werke betont, allerdings hatte sich bisher
noch keine Arbeit ausschließlich und ausführlich diesem Thema gewidmet.
Meine Arbeit legt als Zentralthese zugrunde, dass es Schads Anliegen war, das
Spannungsverhältnis zwischen der individuellen Persönlichkeit und der äußeren,
beziehungsweise der gesellschaftlichen Rolle sichtbar zu machen. Dieser
Konflikt äußert sich dabei besonders auf der Ebene des erotischen
Selbstverständnisses der porträtierten Personen. Indem Schad starke
Bildfiguren darstellt, wertet er die Divergenz zwischen dem Innen und dem
Außen positiv als Bejahung von Distanz; auch wenn es seine Bildfiguren
sichtbar Kraft kostet, verlieren sie niemals ihre Haltung und damit auch nicht
ihre Würde. Hier unterscheidet er sich deutlich von sozialkritischen Künstlern
wie Dix, Schlichter und Grosz, die mit ihren Bildfiguren die Zerstörung des
Einzelnen durch die Gesellschaft, beziehungsweise den Verlust der Gemeinschaft
beklagen. Dieser Blick auf die Bejahung von Entfremdung in Schads Werk kam in
der bisherigen Forschung nicht vor.
Die Arbeit kann belegen, dass Schad den Konflikt zwischen Individuum und Rolle
konstatiert, indem er Irritationen im Umraum schafft und den Porträtierten
häufig mit einem angestrengten und müden Ausdruck zeigt. Die tiefere
Bedeutungsebene vieler dieser Bildnisse spielt anschließend auf die Erotik und
damit zusammenhängende menschliche Probleme an. Um dies zu verdeutlichen,
verwendet Schad erotische Attribute, beispielsweise durchsichtige Stoffe oder
Blumen. Diese Attribute sind für das Bildverständnis unverzichtbar, da der
leidenschaftslose Ausdruck der Dargestellten eine erotische Anspielung nicht
unmittelbar erkenntlich macht und auf Schads Bildern nur sehr selten direkte
sexuelle Handlungen zu finden sind.
Auch wenn Schad unbestreitbar attraktive Frauen zeigt, die in erotischer Pose
einen gewissen Reiz auf den Betrachter ausüben, intendiert er nicht, ein
erotisches und anregendes Bild zu schaffen. Schads Anliegen ist vielmehr die
Ergründung des Menschen, dessen treffendste Charakterisierung sich für ihn im
Bereich der persönlichen Erotik und Sexualität ablesen lässt. Er behandelt
seine Bildfiguren unabhängig von ihrem sozialen Status respektvoll, indem er
zwar auf ihre ureigensten Problematiken anspielt, sich aber von jeglichen
Erklärungsversuchen oder Beurteilungen fernhält. Dadurch blicken uns aus
Schads Bildern zwar distanzierte, aber starke und außergewöhnliche Bildfiguren
entgegen. Sie lassen hinter der scheinbar glatten Oberfläche weitere Ebenen
ihrer Persönlichkeit erkennen und bleiben dadurch für den Betrachter
interessant.
de
dc.description.abstract
Most treatises on the painter Christian Schad (1894-1982) emphasize the cold
eroticism in his paintings Nevertheless, none of these works have ever studied
this issue alone and in detail.
The main assumption of the present work is, that it was Schad´s aim to show
the tension between the individual personality and its social role. This
conflict becomes particularly visible through the erotic self-conception of
Schad´s painted persona. By showing strong figures, Schad values the
divergence of the inside and the outside as an affirmation of distance. It
takes his figures a lot of strenghth not to loose their self-controll, but
within this, they escape the loss of their dignity. In this case, Schad is
truly the opposite of the sociocritical artists of his time like Dix, Grosz or
Schlichter, who are condemn the destruction of the individual caused by the
society and the dramatic loss of comunication. This perspective on the
affirmation of alienation in Schad´s work was never taken before.
This treatise proves, that Schad states the conflict between the individual
and the role in society by creating irritations in the scenery and paints his
figures with a tired and exhausted expression. The deeper meaning of many of
these paintings refers to the eroticism and, as a next step to the human
problems related to this. To emphasize this issue, Schad uses erotic
attributes, for example blooming flowers or lucid clothes. These attributes
are fundamental for the understanding of the painting, because the passionless
expressions of the represented are not immidiately showing an erotic allusion
and sexual actions are hardly ever found.
Although Schad shows attractive women in erotic poses who are, in a certain
way, appealing to the viewer, it was never his intention to create an erotic
or stimulating painting. It was rather Schad´s aim, to explain a human beeing.
In Schad´s eyes this could be done best by characterising its personal erotic
preferences and sexuality. He is always treating his figures in a respectfull
way, no matter of which social background they have. Although he hints to
their deepest hidden secrets and conflicts, he is never trying to find
explanations or passes any judgements. Because of this we are looking at
people who are distanced, but are nevertheless strong and extraordinary.you
can find another layer of their personalities maintaining the viewers interest
for them.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Christian Schad Eroticism Neue Sachlichkeit
dc.subject.ddc
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke::000 Informatik, Wissen, Systeme::000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke
dc.title
Die Erotik im Werk von Christian Schad
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Harold Hammer-Schenk
dc.contributor.furtherReferee
Dr. Christiane Salge
dc.date.accepted
2005-02-14
dc.date.embargoEnd
2005-09-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2005002337
dc.title.translated
The Eroticism in the Works of Christian Schad
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
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FUDISS_thesis_000000001783
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2005/233/
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