Es wurden 225 Patienten der Hautklinik Minden mit einer erfolgreichen Sentinelbiopsie (Slb) im Zeitraum von 1997-2002 hinsichtlich besonderer Charakteristika des Kollektivs, der Slb und des rezidivfreien Überlebens untersucht. Das mediane (57,4 Jahre) und mittlere Alter (55,1 Jahre) des Kollektivs lag über dem anderer Studien. Bei Frauen (73,3 %) wurde das Melanom signifikant häufiger ambulant entfernt als bei Männern (53,6 %). Die Mikrometastasierungsrate (MiMgr) lag mit 12,9 % auf einem unteren Niveau. Im Gegensatz hierzu war die Tumordicke (Td) mit 2,63 mm vergleichbar hoch und erklärt die niedrige MiMgr nicht. Ursächlich für die geringe MiMgr kommt die niedrige mittlere Lymphknoten-Entnahmequote von 1,37 Sentinellymphknoten pro Patient in Betracht, da nicht entfernte Lymphknoten dem histologischen Nachweis einer Mikrometastasierung (MiMg) entgehen. Erklärungen für eine niedrige Entnahmequote sind auf verschiedenen Ebenen (u.a. szintigraphische Markierung, Operation) zu suchen. Signifikanten Einfluss auf die MiMg hatte der Body Mass Index, eine selbstbeobachtete Pigmentverschiebung und die Td. Im Beobachtungszeitraum wurden 42 Rezidive festgestellt. Von prognostischem Wert hinsichtlich der Rezidivfreiheit für das Gesamtkollektiv waren Primärtumorlokalisation, Naevusassoziation, Sentinelergebnis, Lebensalter und Td. Abhängig vom Sentinelstatus waren Tumorlokalisation, Lebensalter und Td für nicht metastasierte Patienten, Exzisionart/-weise sowie Lymphadenektomie (LAD) für Patienten mit MiM von prognostischer Relevanz. Die Gruppe mikrometastasierter Patienten (n = 8) ohne anschließende LAD war klein, hatte aber dennoch ein signifikant schlechteres rezidivfreies Überleben als die Gruppe mit LAD (n = 21). Die bekannte Bedeutung einflussreicher Faktoren auf das Rezidivverhalten wie Tumorlokalisation, Sentinelergebnis und Td konnte insgesamt gesichert werden. Zusätzlich wurde die Relevanz einer Naevusassoziation und des Lebensalters herausgearbeitet. Im Ganzen konnten sowohl Abweichungen hinsichtlich klassischer Parameter wie z.B. dem durchschnittlichen Patientenalter, als auch relevante Unterschiede in den Ergebnissen der Sentinelbiopsie festgestellt werden. Hiermit einher gingen Besonderheiten bei den Einflussfaktoren des Sentinelstatus, eine hohe Rezidivrate und zusätzlich Eigenheiten bei den prognostischen Faktoren wie dem Einfluss des Lebensalters und der Naevusassoziation. Bei jährlich ansteigender Fallzahl der Sentinelbiopsie ergibt sich aus den Ergebnissen die Notwendigkeit einer Modifikation der Sentinelentnahme mit interdisziplinärer Optimierung der Darstellung der Sentinellyphknoten. Zudem könnten potentielle MiMg durch eine verfeinerte, histologische Aufarbeitung besser nachgewiesen werden. Eine abschließende Beurteilung über die Notwendigkeit einer LAD ist nicht möglich, obgleich sich ein Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens zeigte.
225 patients of the dermatology department of Minden with a succesfull treated sentinelbiopsy during 1997-2002 were examined to their characteristics of collective, sentinelbiopsy and relapse-free survival. The median (57,4 years) and middle age (55,1 years) of the collective was higher than the age of other studies. Ambulant excisions of melanoma occured significant more frequently in the female (73,3 %) than the male ( 53,6 %) group. The rate of micrometastases was at a low standard with 12,9 %. In contrast to this the tumor thickness was comparable (2,63 mm) which did not explain the low rate of micrometastases. The low rate of micrometastases was related to the low middle removal proportion (1,37 sentinellymphnodes/patient) because left lymph nodes were not be histologically examined. There were different reasons for the low removal proportion (e.g. scintigrafic marking, operation). The micrometastases were significally influenced by the patient s body mass index, noticed pigment shifting and tumor thickness. There were 42 recurrence in the observation period. Localisation of the primary tumor, naevusassociation, sentinel result, age and tumor thickness were indicators for an absent relapse. Depending on the sentinel status the localisation of the tumor, age and tumor thickness (non metastased patients), the type of excision and the lymphadenectomy (micrometastased patients) were prognostically relevant. The group of patients with micrometastases (n = 8) without a subsequent lymphadenectomy was little but had a significant worse relapse-free survival than the group with a lymphadenectomy (n = 21). Altogether the well-known relevance of factors concerning the relapse like tumor localisation, sentinel status and tumor thickness were confirmed. In addition the relevance of the naevusassociation and the age were detected as other factors. On the whole there were deviations both in classic parameters like the average age and relevant differences in the results of the sentinelbiopsy. Associated with this there were special features regarding the sentinel status, a high rate of relapse and the influence of the age and the naevusassociation. Because of the increasing falling numbers of sentinelbiopsies, it could be essential to modify the sentinel excision with an interdisciplinary optimization of the sentinel node visualisation. Moreover it might be possible to detect potential micrometases by an improved histological workup. In conclusion an evaluation about the need of a lymphadenectomy is not possible although there is an advance as to the relapse-free survial.