Einleitung: Männer als Opfer von Gewalt sind in der Forschung unterrepräsentiert, für Schwerstdrogenabhängige fehlen nicht nur in Deutschland wissenschaftliche Erkenntnisse. Die primäre Zielsetzung dieser Studie war es, die Häufigkeit unterschiedlicher Gewalterfahrungen schwerstabhängiger Berliner Männer zu ermitteln. Zu den sekundären Zielsetzungen gehörte es, Kontext und Tätercharakteristika, mögliche Traumatisierungen, sowie soziobiographische Risikofaktoren für wiederholte schwere Gewaltwiderfahrnisse zu untersuchen. Methoden: In den Jahren 2011/2012 wurden schwerstabhängige Männer zweier Berliner Substitutionsambulanzen mit einem standardisierten Fragebogen interviewt und ihre Patientenakten gesichtet. Neben soziodemographischen und medizinischen Angaben inklusive Anzeichen von Traumatisierungen wurden psychische, physische und sexualisierte Gewaltwiderfahrnisse erhoben. Nach Berechnung absoluter und relativer Häufigkeitsschätzer wurden soziobiographische Risikofaktoren für das Erleben wiederholter schwerer Gewalterfahrungen mit multivariablen logistischen Regressionsanalysen untersucht.
Introduction: Men as victims of violence are underrepresented in research; data for severely drug-addicted men in ambulatory care are missing. The primary study objective was to identify the prevalence of different types of interpersonal violence experienced by severely drug-addicted men. Secondary objectives included examining socio-biographical risk factors for repeated, severe violence. Methods: In 2011/2012, severely drug-addicted men of two Berlin opioid-maintenance treatment centres were interviewed and medical records reviewed assessing sociodemographics, medical data, psychological, physical and sexual violence. Multivariable logistic regression analyses were performed to investigate socio-biographical risk factors for repeated, severe violence.