Nahrungsmittelallergien sind insbesondere im Kindesalter eine häufige Erkrankung. Die allergischen Reaktionen reichen von milden Hautreaktionen bis hin zur Anaphylaxie mit potentiell tödlichem Ausgang. Eine kausale Therapie gibt es nach wie vor nicht. Hinzu kommt, dass Nahrungsmittelallergien gegen hochpotente Allergene, wie die Erdnuss, häufig lebenslang bestehen bleiben. Auf der Suche nach neue Therapieoptionen scheint die orale Immuntherapie ein vielversprechender Ansatz. Es konnten von anderen und uns insbesondere für die Kuhmilch-, Hühnerei- und Erdnussallergie gute Erfolge gezeigt werden. Die Nebenwirkungsrate ist jedoch relativ hoch. Ob langfristig die Nebenwirkungsrate gerechtfertigt werden oder durch die Verwendung von thermisch modifizierten Nahrungsmitteln gesenkt werden kann, muss in großen klinischen Studien gezeigt werden. Eine alternative immuntherapeutische Option könnte die Verwendung von modifizierten Proteinen in der subkutanen, sublingualen, rektalen oder oralen Therapie sein. Die Identifizierung und Charakterisierung von Nahrungsmittelallergenen ist hierbei ein wichtiger Baustein. Durch verbesserte Verfahren konnten verschiedene Arbeitsgruppen und wir die relevanten Allergene in Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Nüssen, Samen, Weizen, Soja, Fisch und Schalentieren beschreiben. Desweiteren konnten die relevanten B-Zell Epitope für diese Allergene identifiziert werden. Molekulare Veränderungen dieser Bindungsstellen für zu einem Verlust der IgE-Bindung und damit zu einem Protein, das eine nebenwirkungsarme Immuntherapie ermöglichen sollte. Zukünftige klinische Untersuchungen am Menschen werden die Wirksamkeit jedoch beweisen müssen. Mit den hier vorliegenden Forschungsergebnissen hoffen wir einen Beitrag in der Entwicklung von therapeutischen Optionen für Nahrungsmittelallergiker geleistet zu haben.
Food allergy is a common disease in childhood. Allergic reactions range from mild skin symptoms to severe and potential fatal anaphylactic reactions. Up to date, a causal therapy for food allergy is not available. In addition, food allergic reactions to potent allergens, such as peanut, often persist throughout life. Oral immunotherapy seems to be a promising therapeutically approach in food allergy. Clinical efficacy seems to be good in cow’s milk, hen’s egg and peanut allergy. However, site effects are frequent. Therefore, the net clinical benefit is still uncertain and long-term clinical studies are necessary. Alternatively, the usage of modified proteins for immunotherapy should be investigated. Modified proteins with reduced allergenicity might be helpful in subcutaneous, sublingual, rectal or oral immunotherapeutic approaches to reduce site effects. Therefore, it is important to identify and characterize the relevant allergenic proteins. With recent technical advantages relevant allergens in cow’s milk, hen’s egg, peanut, tree nuts, seeds, wheat, soy, fish and shellfish could be described. Moreover, relevant IgE-binding sites and amino acids critical for IgE binding have been determined. Modifications of these binding sites through single amino acid substitution results in proteins with reduced allergenicity that might be useful for immunotherapy. However, clinical studies need to be performed in order to proof the efficacy in humans. We hope that we contributed to the development of better therapeutic options for food allergic patients with the research described in this habilitation treatise.