South America is a region that has received little attention in the literature dealing with renewable energy policy politics. Yet, it is a region in dramatic transition and this makes it an important case for examination. In this dissertation, Argentina and Uruguay, two countries that are experiencing rapid socioeconomic and electricity transition, are compared in relation to their energy policies related to electricity supply. The aim of this study is to compare the similarities and differences of energy policies in the two countries¬––from two selected electricity systems––explaining why and how certain policy ideas, understandings or beliefs (but not others) were adopted in their energy policies. This comparative case study of the historical policy process of energy policy seeks to understand why the countries showed different commitments to different forms of energy and how the development of renewable energy in particular can be explained in each case, all the while trying to identify supportive and hindering factors. Additionally, attention is given to the evolution of the German and French nuclear and/or renewable energy policies as they provide good examples in relation to their different energy choices. While Germany––together with Spain, Denmark, and California––is considered one of the worldwide pioneers in the deployment of wind and renewable energy, France––together with Canada, Japan, Sweden, and US––is deemed to be a reference in nuclear energy. This dissertation examines what can be learned from these two countries and whether there are elements that might be interesting to apply in Argentina and Uruguay for a better understanding of the policy process in these two countries. Both Argentina and Uruguay have faced energy supply shortages since the mid 2000s. Yet, while Argentina decided to focus more on increasing nuclear power and start developing some renewable energy, Uruguay rejected nuclear power and decided to begin significant development of renewable energy. The paradox is that having one of the most important domestic wind industries of South America, outstanding renewable resources and previous regulation in the sector, Argentina did not consider deploying renewable energy as a significant source to solve their electricity shortage. In contrast, Uruguay, which must import all components for their wind turbines and had no previous policies promoting renewable energy, saw in the development of renewable energy a good alternative to diversify their electricity mix and solve their electricity scarcity problem. The comparison of similarities and differences entails both why and how questions. The answer to the first question explains why facing a similar electricity supply shortage since the mid 2000s, Argentina and Uruguay decided to set different renewable energy and nuclear power goals in their public agendas. The how question describes the (policy) process behind the development of renewable and nuclear energy and the way key actors related to these options.
Südamerika ist eine Region, die in der Literatur zur erneuerbaren Energienpolitik wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Es ist jedoch eine Region, die sich in drastischem Wandel befindet, was es zu einem wichtigen Untersuchungsfall macht. Diese Dissertation vergleicht Argentinien und Uruguay, zwei Länder, die einen raschen sozio-ökonomischen Wandel erleben und im Hinblick auf ihre Energiepolitik im Elektrizitätsbereich untersucht werden. Das Ziel dieser Studie ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Energiepolitik in den beiden Ländern herauszuarbeiten. Am Beispiel von zwei ausgewählten Stromanlagen soll erklärt werden, warum und wie bestimmte politische Ideen, Einsichten oder Überzeugungen (andere aber nicht) von der Politik angenommen wurden. Diese vergleichende Fallstudie des historischen politischen Prozess der Energiepolitik sucht zu verstehen, warum sich die Länder gegenüber verschiedenen Energielösungen unterschiedlich positionierten, wie die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Einzelfall erklärt werden kann, und dabei über die Zeit wirksame förderliche und hinderliche Faktoren zu identifizieren. Darüber hinaus wird den Entwicklungen der deutschen und französischen Atom- und/oder erneuerbaren Energiepolitik Aufmerksamkeit gegeben, da sie sich als gute Beispiele eignen im Hinblick auf ihr unterschiedlichen Energielösungen. Während in Deutschland zusammen mit Spanien, Dänemark und Kalifornien - als einer der weltweiten Pioniere im Einsatz von Wind- und erneuerbaren Energien gilt, sind Frankreich zusammen mit Kanada, Japan, Schweden und den USA eine Referenz in der Kernenergie. Diese Dissertation untersucht, was aus diesen beiden Ländern gelernt werden kann, und ob sie Elemente enthalten, die für Argentinien und Uruguay interessant sein könnten, um deren politischen Prozess besser zu verstehen. Sowohl Argentinien als auch Uruguay sind seit Mitte der 2000er Jahre mit Energieversorgungsengpässen konfrontiert. Doch während Argentinien beschlossen hat, sich mehr auf die Steigerung der Atomkraft zu konzentrieren und begonnen hat erneuerbare Energien zu entwickeln, entschied Uruguay die Atomkraft abzulehnen und eine bedeutende Entwicklung von neuen erneuerbaren Energien zu beginnen. Es ist paradox, dass Argentinien die Nutzung erneuerbarer Energien als wenig wichtige Quelle betrachtete, um seine Stromknappheit zu lösen, wobei eine der wichtigsten heimischen Windindustrien Südamerikas mit hervorragenden erneuerbaren Ressourcen und bereits bestehenden Regulierungen in dieser Branche existiert. Im Gegensatz dazu muss Uruguay alle Komponenten für seine Windkraftanlagen importieren und hatte bisher keine Maßnahmen zur Förderung von erneuerbaren Energien, aber sah in der Entwicklung von neuen erneuerbaren Energien eine gute Alternative, um seinen Strom-Mix zu diversifizieren, und sein Stromknappheitsproblem zu lösen. Der Vergleich von Ähnlichkeiten und Unterschiede bringt sowohl Fragen des ‚warum’ und ‚wie’ auf. Die Antwort auf die erste Frage erklärt, warum Argentinien und Uruguay angesichts einer ähnlichen Stromversorgungslücke seit Mitte der 2000er Jahre, beschlossen verschiedene Energieoptionen auf ihre politische Agenda zu setzen. Die Frage nach dem ‚wie’ beschreibt den politischen Prozess, der hinter der Entwicklung von neuen erneuerbaren und neuer nuklearer Energie steht und die Art und Weise, wie Schlüsselakteuren diese Optionen bewerteten.