Deduktive empirische Sozialforschung im Rahmen der Nichtklassischen Theorie der Selbststeuerung Dargestellt am Beispiel eines Evaluationsprojektes zur außerbetrieblichen Berufsausbildung Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Form der sozialwissenschaftlich-empirischen Forschung vorgestellt, die auf der Grundlage einer umfassenden und sehr allgemeinen Theorie, der Nichtklassischen Theorie der Selbststeuerung , nicht nur isolierte Variablen, sondern das verständliche Ganze einer Situation zu erfassen sucht. Das heißt auch, dass der Blick des Forschers auf das Forschungsfeld nicht durch vorab und dezidiert formulierte Hypothesen eingeschränkt wird, sondern offen bleibt. Die Leistungsfähigkeit einer solch theoriegeleiteten und dadurch deduktiven empirischen Sozialforschung liegt darin begründet, dass auf der Grundlage der wahrgenommenen Phänomene sowie der theoretischen Erklärungszusammenhänge sowohl kausale Erklärungen über die Entwicklungszusammenhänge in der Vergangenheit beschrieben als auch begründete Prognosen über die zukünftige Entwicklung der jeweils evaluierten Gestalt formuliert werden können. Der hohe Allgemeinheitsgrad der Nichtklassischen Theorie der Selbststeuerung gestattet es, die individuellen Gegebenheiten, Zusammenhänge und Vernetzungen eines Forschungsfeldes im Lichte der gewählten Forschungsfrage angemessen wahrzunehmen und zu erklären. Forschungsgegenstände im sozialwissenschaftlichen Kontext, so wie sie in dieser Arbeit beschrieben wurden, können dabei unter anderem einzelne Personen, Gruppen von Personen oder Organisationen beziehungsweise Institutionen sein. Diese Personen, Personengruppen oder Organisationen werden jeweils als unteilbare Gestalt in ihrer individuellen Entwicklungsgeschichte verstanden und erklärt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die darin beschriebene Methode in ihren Arbeitsschritten und zugleich auch in ihrer Entwicklungsgeschichte darzustellen. Dies wird an einem spezifischen Beispiel vollzogen, der Evaluation einer außerbetrieblichen Berufsausbildung in einer deutschen Großstadt. Mit dieser umfangreichen empirischen Untersuchung soll sowohl die Anwendbarkeit der Methode als auch die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse dargestellt werden. Schließlich wird mit dieser Arbeit die Hoffnung verbunden, dass die hier vorgestellte deduktive empirische Sozialforschung im Rahmen der Nichtklassischen Theorie der Selbststeuerung sich angesichts ihrer logischen Stringenz und semantischen Konsistenz als ein alternatives Paradigma in der empirischen Sozialforschung etablieren kann.
Deductive Empirical Social Research Based on the Non-Classic Theory of Self- Monitoring An evaluation of a vocational training center in Germany This work introduces a social science research method that is based on the non-classic theory of self-monitoring. One goal of this method is to analyze a situation by looking at it in its entirety and not only at isolated variables. To embrace and ensure the openness of the researcher, the analysis is not hypothesis-driven. The potential of a theory-driven and, therefore, deductive research method stems from the causal explanations referring to the apprehended phenomenon within the research field. Therefore, we can describe not only causal explanations about developmental connections in the past, but we can also develop well founded prognoses about the future development of the evaluated entities. For the apprehension and explanation of the research question, the individual settings, relationships and interconnectedness of a research field can all be taken into account by the universality of the non- classic theory of self-monitoring. As described in the book, the unit of analysis in these research settings can be individuals, groups of individuals, organizations or institutions, which will be understood and explained in the context of their developmental history as indivisible entities. The goal is to demonstrate not only the different procedures of the method, but also its past development and future potential in the social sciences. The evaluation of a vocational training center in Germany serves as an example to introduce the parameters of the theory and method at hand. The applicability, as well as the traceability, of the results will be demonstrated by means of this comprehensive empirical study. The hope is that this new deductive empirical approach based on the non-classic theory of self-monitoring, with its logical stringency and semantic consistency, can be established as an alternative paradigm in empirical social science research.