Mit dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob eine sichere Differenzierung zwischen Patienten mit IPS oder ET anhand der Bestimmung der SN Echogenität mittels TCS auch im Frühstadium der Erkrankungen möglich ist. Weiterhin sollte die diagnostische Genauigkeit der TCS bezüglich dieser Fragestellung mit dem etablierten Verfahren FP-CIT SPECT vergleichen und darüberhinaus überprüft werden, ob eine Korrelation zwischen den Befunden beider Verfahren besteht. Wir fanden bei der signifikanten Mehrheit der Patienten mit IPS eine Hyperechogenität der SN im Vergleich zu den ET-Patienten, womit eine Differenzierung zwischen beiden Patientengruppen in den meisten Fällen möglich war. In Einzelfällen spiegelte die TCS die klinische Diagnose jedoch nicht wider. Im direkten Vergleich zeigten sich die Daten der FP-CIT bezogen auf die klinische Diagnose IPS oder ET den Befunden der TCS leicht überlegen. Eine SN Hyperechogenität konnte dabei die Diagnose IPS mit größerer Wahrscheinlichkeit erhärten, als dass ein Normalbefund in der TCS das Vorliegen eines IPS ausschloss. Eine Korrelation zwischen der FP-CIT BR und der Echogenität der SN ergab sich anhand unserer Daten nicht. Unsere Daten werden durch die Tatsache limitiert, dass es keinen klinischen Langzeitverlauf oder neuropathologische Bestätigung der Diagnosen gab und wir eine verhältnismäßig kleine Patienten- und Kontrollenzahl untersucht haben. Die TCS ist ein kostengünstiges, leicht verfügbares, noninvasives Verfahren, dessen technische Einschränkungen durch stetige Weiterentwicklung minimiert werden, was sie zu einer wesentliche Komponente in der Verbesserung der differentialdiagnostischen Einschätzung und Therapieplanung des IPS und ET werden lassen könnte. Um dieses Verfahren Teil einer allgemein durchgeführten diagnostischen Routine in der klinischen Praxis werden zu lassen, sind jedoch noch weitere Studien, insbesondere im Hinblick auf die Festlegung der anzuwendenden Gerätesysteme, -parameter und pathologischen Grenzwerte der SN Hyperechogenität nötig. Zukünftige Studien werden weiterhin den Nutzen der TCS für die Diagnose der prämotorische Frühphase des IPS untersuchen, in der gegebenenfalls zukünftig neuroprotektive Therapien zur Anwendung kommen könnten.
Background: Transcranial sonography (TCS) is a cost-effective technique that allows the non-invasive imaging and assessment of the midbrain’s substantia nigra (SN). SN hyperechogenicity, defined by an enlarged echogenic area, is a typical hallmark in patients suffering from Parkinson’s disease (PD), whereas patients with essential tremor (ET) generally do not display this feature. Objectives: 1. To assess the diagnostic value of TCS in the differential diagnosis of PD and ET at an early stage in disease progression. 2. To compare the diagnostic accuracy of TCS to the current imaging standard Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT) with iodine I123–radiolabeled 2-carbomethoxy-3-(4-iodophenyl)-N-(3-fluoropropyl) nortropane (FP-CIT). 3. To investigate a potential correlation between the data of both imaging techniques. Results: Referring to the clinical diagnosis of PD, SN hyperechogenicity reached a sensitivity of 78% and a negative predictive value (NPV) of 70% and a specificity of 92% and a positive predictive value (PPV) of 95% regarding the differential diagnosis of PD/ET. A pathological FP-CIT SPECT yielded a sensitivity of 91% and a NPV of 86% pertaining to the clinical diagnosis of PD and a specificity and PPV of 100% each for the differential diagnosis of PD/ET. The positive predictive value (PPV) of an abnormal TCD for an abnormal presynaptic SPECT was 95%. No correlation between the data of TCS and FP-CIT SPECT was found. Conclusion: TCS allowed a fairly reliable differentiation between patients with PD and ET even at an early stage of disease progression, when clinical diagnosis often proves difficult. In this setting SN hyperechogenicity offers support for the clinical diagnosis of PD. A normoechogenic SN, however, does not reliably rule out PD as a normal SPECT scan does. Hence, TCS can be regarded as a valuable ancillary tool in the diagnostic work-up of PD. The fact that no correlation was found between our TCS and SPCT data is in line with the hypothesis that the SN hyperechogenicity does not reflect the extent of nigrostriatal degeneration.