In der vorliegenden Arbeit wurde festgestellt, welches Tierbild den Schülern in den von ihnen verwendeten Schulbüchern und in einer Kinderbuchserie vermittelt wird. Unterschiede in dem Verhältnis zu Tieren wurden in erster Linie zwischen Heimtierbesitzern und Kindern ohne Heimtier durch eine Befragung mittels eines Fragebogens aufgedeckt. Außerdem wurde eine geschlechtsspezifische Analyse und ein Vergleich zwischen Kindern der Klassen ohne Tier-haltung und Kindern einer Klasse mit Tierhaltung durchgeführt. In der Schule sollte den Kindern ein objektives, realistisches Tierbild vermittelt werden. Nur so kann bei den Kindern die Grundlage für einen tierart- und damit tierschutzgerechten Um-gang mit dem Tier gelegt werden. Doch in der Untersuchung wurde festgestellt, dass in den Schulbüchern viele Klischees der Kinder über Tiere bestätigt werden. Auch Vermenschli-chungen von Tieren traten häufig in den Schulbüchern auf. Die Heimtierhaltung, die für Stadtkinder eine wichtige Rolle für einen unmittelbaren Tierkon-takt spielt, wurde nicht ausreichend in den Schulbüchern dargestellt. Vor allen Dingen wurden Defizite in der Information zur Nagerhaltung und Haltung der Hasenartigen festgestellt. Dies ist deshalb zu bemängeln, weil die Nager und Hasenartigen die häufigsten gehaltenen Heim-tiere der Kinder sind. Der Wissensstand über die befragten Tiere war gut, doch auf einige sehr einfache Fragen konnten manche Kinder nicht antworten. So weist das Wissen über Nutztiere bei den Kindern Lücken auf. Man sollte den Kindern innerhalb der Schule mehr Möglichkeiten bieten, Tiere nicht nur durch die Schulbücher kennenzulernen. Das Wissen über Tiere unterschied sich bei den Heimtierbesitzern und Kindern ohne Heimtieren zu Gunsten der Heimtierbesitzer. Kinder ohne Heimtier haben häufig nur Kontakt zu Tieren über die Medien. Da die Medien aber oft ein verfälschtes Tierbild liefern, das durch Vermenschlichungen und Klischees geprägt ist, sind gerade Kinder ohne Heimtier darauf angewiesen, dass ihnen in der Schule ein objektives Bild von Tieren vermittelt wird. Da man annehmen kann, dass der stärkere Medienkontakt der Kinder ohne Heimtier als Ersatz für die unmittelbare Begegnung mit dem Tier dient, muss in der Schule Tierkontakt ermöglicht werden. Dies wurde bei den befragten Klassen leider nur in einer Klasse verwirklicht. Von dieser Klasse wurden die Wissensfragen besser beantwortet als von den Klassen ohne Tiere, sowie auch die Mädchen ein besseres Wissen aufwiesen. Nicht nur das Wissen über Tiere war bei Kindern ohne Heimtier geringer, sondern auch die Tendenz zur Anthropomorphisierung war höher. Die Kinder ohne Heimtier hatten ein weniger objekti-ves Tierbild als die Heimtierbesitzer. Sie neigten mehr zu Vermenschlichungen. Die Grundlage für die Verantwortung für das Tier nach dem Tierschutzgesetz wird hauptsäch-lich nicht nur durch theoretische Wissensvermittlung geschaffen, sondern, wie in dieser Un-tersuchung gezeigt wird, war der direkte Kontakt zum Tier ein wichtiger Faktor, um Wissen zu festigen und einen tierschutzgerechten Umgang mit dem Tier zu fördern. Deshalb sollten die Kinder auch in der Schule über die Haltung ihrer Tiere möglichst umfassend informiert werden. Wie die Schulbuchanalyse zeigt, werden die Kinder über die am meisten gehaltenen Heimtiere zu wenig aufgeklärt. Um die Gestaltung der Schulbücher in Hinblick auf die Heim-tierhaltung zu optimieren, sollten die Redaktionen durch Tierärzte unterstützt werden. In der Schule wäre es sinnvoll, Tierärzte als Experten für Tierhaltung und Tierschutz zu enga-gieren, so wie es von der Erna-Graff-Stiftung durchgeführt wurde. Das weitreichendste Ziel wäre, das Fach ýTierschutzý als Unterrichtsfach in der Schule einzuführen. Zur Zeit gibt es jedoch nur Projekte, deren Umsetzung und Einbindung in den Unterricht vom jeweiligen Leh-rer abhängig ist. So sollte die Tierärzteschaft sich weiterhin bemühen, Informationsmaterialien für die Schulen zu erarbeiten und die Lehrerschaft für Tierschutzthemen zu interessieren. Denn nur so wird es möglich sein, Kinder zu einem tierschutzgerechten Umgang mit Tieren zu erziehen. Die Tierärzteschaft sollte dem Kind als Tierhalter bzw. dem Kind als zukünftigem Tierhalter auch in der Tierarztpraxis mehr Bedeutung beimessen. Informationsmaterialien, die sich spe-ziell an Kinder richten, eine spezifische Ausrichtung auf das Kind als Patientenhalter, eventu-ell eine spezielle Sprechstunde für heimtierhaltende Kinder und solche, die es werden möch-ten. Der Tierarzt könnte sich frühzeitig im Bewusstsein der Kinder als kompetenter An-sprechpartner etablieren, wenn es um das Heimtier des Kindes geht.
This work establishes as impression of the image of animals as conveyed to school children via their schoolbooks and one particular series of childrenýs books. The difference between the behavior of pet owners towards animals to that of children without pets was drawn up us-ing a questionnaire. Furthermore, a gender-specific analysis was undertaken, as was a com-parison between children of school classes with animals and school classes without. Schoools should impart an objective, realistic image of animals. Thus a sound basis can be formed on which children may enter into species-appropriate relationships with animals, in turn shaping an animal protective behaviour. However, in the course of this research, the school books were found to be full of clichés, in particular the commonly found forms of hu-manizing. The keeping of pets, which is an important means of direct contact for city children to ani-mals, is insufficiently represented. Above all, a lack of information regarding the housing of rodent and leporine species was observed. This is worthy of criticism as both rodent and lepo-rine species are the most kept pets among children. The children`s knowledge regarding animals was generally good, but they were nevertheless unable to answer a number of very simple questions. Their information about cattle was defi-cient. There should be more opportunities for children at school to get to know animals di-rectly, not only via books. Pet owners generally knew more about animals than those children without pets. Children without pets often only find acquaintance to animals via media. How-ever, as media by and large conveys a falsified image of animals, loaded with humanization and clichés, children without pets depend on their schools for an objective appreciation. As one can assume that an intensive association with the media serves as a substitute for the di-rect contact with animals, schools must initiate an accessibility for direct contacts with ani-mals. Only one of all classes here in question incorporated direct contact. In this class, general knowledge questions about animals were more easily answered, particularly by the girls who demonstrated a wider knowledge. For those children without animals, their general knowledge was not only poorer but furthermore the tendency towards anthropomorphisms was higher. Children without pets possessed a lesser objective understanding of animals than those with. They tended towards humanization. A foundation of responsibility towards animals , along the lines of the laws for the protection of animals, is not only founded upon a communication of theoretical knowledge, but, as this research shows, is generated primarily through direct contact with animals. This creates a sound, first hand understanding of animals and promotes an animal-appropriate behaviour. As such, children should be as broadly informed as possible about behaviour towards their ani-mals, even at school. As the analysis of their school books shows, children receive less real information about their most common pets. To optimize the information for children regard-ing keeping of pets, vets should be directly involved in the production of school books. It would be similarly desirable to engage vets in schools as experts in animal protection and keeping of pets, as is currently carried out by the Erna-Graff foundation. However, the best possible achievement would be to implement ýanimal protectioný as an integrated subject in the school curriculum. There are currently only a few such projects being carried out, their realization being wholly dependent on individual teachers. Only then is it possible to educate children in an animal appropriate behaviour. Vets should attribute to the child as pet owner, or potential pet owner, far more meaning in the activities of their practice. There should be information material, specially aimed towards children, a specific attitude to the child as patient owner, even special surgery hours for pet owning children and those who would like to become one. The vet could establish him or her-self early on in the minds of children as a competent partner for consultation when it comes to their pets.