Self-rated health (SRH) is a strong and independent predictor for various future health outcomes. Previous studies have demonstrated that SRH is predicted by numerous factors: Health constructs, psychological well-being components, and psychological resources. Still, SRH may not mean the same for all individuals: little is known about the changing pattern of predictors influencing SRH across the adult lifespan, across people with different resources and across people from different birth cohorts. Furthermore, it is not known if critical life events such as the experience of a serious health event have an impact on SRH predictor strength as well. The importance of different factors for the conceptualization of SRH can be seen by their predictor strength for SRH (i.e. the weight of a factor for predicting SRH in multivariate analyses). Thus, the present dissertation analyzes intra- and inter-individual differences in factors predicting SRH across the adult lifespan. Predictor strength of various factors for SRH is compared across age groups, cohorts, educational status, and before and after the experience of a serious health event. The following research questions are examined: (1) Does predictor strength for SRH change with age? (2) Does predictor strength for SRH change with cohort? (3) Does predictor strength for SRH change with education? (4) Does predictor strength for SRH change after the experience of a serious health event? The findings of the present dissertation show that predictor strength for SRH is moderated by age, cohort, educational status, and the experience of a serious health event: The importance of several predictors for SRH changes not only with age, but differ additionally between cohorts, education, and the experience of a serious health event. Thus, health means something different to individuals dependent on how old they are, in which decade they were born, which educational background they have, and if they have experienced a serious health event. Consequently, well-known associations between SRH and other outcomes must be examined and confirmed repeatedly within individuals over time, across different birth cohorts, and in different societal groups.
Die subjektive Gesundheit ist ein wesentlicher Prädiktor für verschiedenste andere Gesundheitsoutcomes. Bisherige Studien haben gezeigt, dass die subjektive Gesundheit nicht allein auf der körperlichen Gesundheit einer Person beruht. Zahlreiche andere Faktoren fließen in die Bewertung der eigenen Gesundheit mit ein: funktionale Gesundheit und körperliche Aktivität, Wohlbefinden sowie psychische Ressourcen. Es ist jedoch weniger darüber bekannt, ob sich der Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und der subjektiven Gesundheit über die Lebensspanne ändert und ob es Unterschiede zwischen Personen mit unterschiedlicher Ressourcenausstattung sowie zwischen Personen unterschiedlicher Geburtskohorten gibt. Es ist bislang auch noch nicht untersucht worden, ob altersbedingte Unterschiede hinsichtlich des Zusammenhangs verschiedener Faktoren mit der subjektiven Gesundheit auf alle alternden Menschen gleichermaßen zutreffen, zum Beispiel unabhängig von ihrer Bildung. Schließlich ist bislang unbekannt, welche Rolle eine abrupte Gesundheitsverschlechterung mit Blick auf die Prädiktoren subjektiver Gesundheit spielt. Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist es daher, die Frage zu beantworten, ob es zu intra- und inter-individuellen Unterschieden hinsichtlich der Veränderung der Bedeutung der subjektiven Gesundheit kommt. Im Speziellen werden folgende Forschungsfragen untersucht: (1) Hängt der Zusammenhang verschiedener prädiktiver Faktoren mit der subjektiven Gesundheit vom Alter ab? (2) Hängt der Zusammenhang verschiedener prädiktiver Faktoren mit der subjektiven Gesundheit von der Geburtskohorte ab? (3) Hängt der Zusammenhang verschiedener prädiktiver Faktoren mit der subjektiven Gesundheit von der Bildung ab? (4) Verändert sich der Zusammenhang verschiedener prädiktiver Faktoren mit der subjektiven Gesundheit durch das Erleben eines Krankheitsereignisses? Die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation zeigen, dass die subjektive Gesundheit eine soziale Konstruktion ist, die nicht allein die körperliche Gesundheit einer Person widerspiegelt. Der Zusammenhang zwischen verschiedenen prädiktiven Faktoren mit der subjektiven Gesundheit verändert sich nicht nur mit dem Alter, sondern unterscheidet sich zusätzlich zwischen Personen verschiedener Geburtskohorten und in Abhängigkeit von der Bildung einer Person. Dies bedeutet, dass Gesundheit jeweils etwas anderes für Personen bedeutet, je nachdem wie alt sie sind, wann sie geboren wurden und welchen Bildungshintergrund sie haben. Außerdem verändert das Erleben eines schwerwiegenden Krankheitsereignisses den Zusammenhang zwischen einigen Faktoren mit der subjektiven Gesundheit. Aufgrund dieser differentiellen Prädiktorstruktur müssen wohlbekannte Zusammenhänge zwischen der subjektiven Gesundheit und anderen Outcomes auch in Zukunft mit Personen unterschiedlichen Alters, verschiedener Geburtskohorten und in verschiedenen sozialen Gruppen wiederholt untersucht und bestätigt werden.