Der in der A. radialis gemessene Blutdruck reflektiert bei Patienten mit SIRS/schwerer Sepsis oder septischem Schock mit erniedrigtem peripheren Widerstand nicht den oszillometrisch gemessenen Druck. Da dieser deutlich über dem der A. radialis liegt, ist anzunehmen, dass der zentrale Blutdruck ebenfalls höher liegt. Durch die periphere Weitstellung des Gefäßes wird der tatsächliche Blutdruck unterschätzt. Bei Patienten mit diesem Krankheitsbild ist somit bei Verwendung einer Kanüle in der A. radialis eine oszillometrische Vergleichsmessung angezeigt. Ein alternativer Messort in der A. femoralis wäre nach der derzeitigen Literatur eventuell von Vorteil. Eine weiterführende Untersuchung hierzu erscheint sinnvoll. Zu bedenken ist, dass aus hygienischen Gründen kürzere Verweilzeiten der Kanüle im Gefäß empfohlen werden. Zur Verifizierung eines erniedrigten peripheren Widerstandes auch ohne Messung mittels PAK kann ein arterieller Doppler der A. radialis herangezogen werden. Ein monophasisches Flussbild zeigt einen Widerstandsverlust des Gefäßes an. Hinweis alleine kann ein Anstieg des arteriellen Blutdrucks unter Kompression des Gefäßes über der Kanüle sein. Der wahrscheinliche oszillometrisch gemessene systolische Wert kann hierdurch abgeschätzt werden. Eine Konsequenz für die Therapie im Sinne einer exakten Vorgabe für anzustrebende Blutdruckwerte kann nicht gegeben werden, da wir nicht das outcome der Patienten hinsichtlich höherer und niedriger Blutdruckwerte untersuchten. Unsere Untersuchung zeigt aber, dass bei Patienten im septischen Schock die heute noch hauptsächlich verwendete intraarterielle Blutdruckmessung in der A. radialis den zentralen Blutdruck nicht repräsentiert, sofern ein Widerstandsverlust besteht. Der arterielle Doppler der Aa. radiales bietet eine Möglichkeit, den Verdacht auf einen bestehenden Widerstandsverlust zu erhärten. Die Beurteilung der Werte unter Kompression der kanülierten Arterie erlaubt eine Abschätzung des höheren zentralen Blutdrucks.
Intraarterial blood pressure measurement in radial artery in patients with SIRS, severe sepsis and septic shock in presence of an attenuation of total peripheral resistance does not reflect oscillometric blood pressure adequately. In our study we found significantly higher levels in oscillometric blood pressure compared to those in radial artery. Considering this we assume that central blood pressure exceeds that in radial artery too. Attenuation of total peripheral resistance causes an underestimation of central blood pressure if measured in the radial artery and should be compared with oscillometric measurement. Canulation of other arteries with higher accordance to central blood pressure should be discussed. Following our investigation an attenuation of total peripheral resistance can be verified in absence of pulmonary artery catheter through ultrasound Doppler of the radial artery. If total peripheral resistance is low in septic patients the ultrasound flow pattern changes from triphasic to monophasic flow. Further on we compared blood pressure in radial artery with and without wrist compression over the arterial canula and the latter with oscillometric measurements. Blood pressure measurements under wrist compression were significantly higher than without compression. A significant accordance could be demonstrated for systolic oscillometric blood pressures and those under wrist compression. However, our investigation makes clear that, if canulation of the radial artery is used for blood pressure measurement in patients with SIRS, severe sepsis and septic shock, measured data might not represent central blood pressure. Ultrasound Doppler and the wrist compression test can be used as indicators for an attenuation of total peripheral resistance in these patients.