Die gegenwärtige Behandlung der neovaskulären AMD mit 0,5 mg Ranibizumab besteht aus einer 3-monatigen Aufsättigungsphase und einer bedarfsabhängigen Erhaltungsphase. Die vorliegende nicht interventionelle Studie hatte zum Ziel, während des 12-monatigen Beobachtungszeitraums das Behandlungsschema im Praxisalltag zu evaluieren. 185 Augen von 176 Patienten wurden mit 3 intravitrealen Injektionen von 0,5 mg Ranibizumab im Abstand von 4 Wochen behandelt. Die weiteren Kontrollen erfolgten über den behandelnden Hausaugenarzt. Um die Effektivität dieses Prozederes zu überprüfen, wurden die Patienten hinsichtlich des Verlaufs ihrer besten korrigierten Sehschärfe (BCVA) und zentralen Netzhautdicke mittels Time-Domain-optischer Kohärenztomographie (TD-OCT) ab Indikationsstellung, während der Aufsättigungsphase sowie nach 12 Monaten ausgewertet. Der primäre Endpunkt war der Anteil an Augen, die nach 12 Monaten im Vergleich zum Ausgangswert mehr als 15 ETDRS Buchstaben verloren haben. Von initial 185 behandelten Augen durchliefen 181 Augen die vollständige Aufsättigungsphase. Es wurde ein Visusanstieg von durchschnittlich 49 ± 16 ETDRS Buchstaben auf 54 ± 18 ETDRS Buchstaben beobachtet. 25 % (46/ 185 Augen) stellten sich in der Erhaltungsphase erneut wegen einer Sehverschlechterung vor. 42 Augen (23 %) erhielten weitere intravitreale Injektionen von 0,5 mg Ranibizumab. 163 Augen von 155 Patienten (88 %) wurden nach 12 Monaten nachuntersucht. Der in der Aufsättigungsphase erreichte Visusanstieg ist jedoch in Monat 12 auf 47 ± 24 ETDRS Buchstaben wieder abgefallen. Insgesamt erfuhren 40 Augen (22 %) über diesen Zeitraum einen schweren Verlust der Sehschärfe von mehr als 15 ETDRS Buchstaben. Durch den mittleren Anstieg der BCVA am Ende der Aufsättigungsphase, bestätigte sich die Wirksamkeit von Ranibizumab. Nach aktuellem Stand der Studien hätten sich 80 % der AMD-Patienten nach der Aufsättigungsphase wieder für eine Folgebehandlung vorstellen müssen und nicht wie bei uns lediglich nur 25 %. Das gegenwärtige Behandlungsschema, bestehend aus der Aufsättigungsphase und einer delegierten flexiblen Erhaltungsphase kann im klinischen Alltag die Ergebnisse der MARINA- und ANCHOR-Studie nicht reproduzieren, so dass weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, den Behandlungsablauf zu optimieren.
Current treatment of neovascular AMD with 0.5 mg ranibizumab consists of a 3-month loading phase and a maintenance phase in which injections happen on a pro re nata basis. This non-interventional study was aimed to evaluate the treatment regimen with ranibizumab in everyday practice during the 12-month observation period. 185 eyes of 176 patients were treated with three intravitreal injections of ranibizumab 0.5 mg every 4 weeks. Further follow up visits were carried out by the patient's primary ophthalmologist. To verify the effectiveness of this strategy, the patients were evaluated for their best corrected visual acuity (BCVA) and central retinal thickness measured with time-domain optical coherence tomography (TD-OCT) at baseline, during the loading phase and 12 months after the initial injection. Primary endpoint was the proportion of eyes that lost more than 15 ETDRS letters after 12 months compared to baseline. Of 185 initially treated eyes 181 eyes went through the full loading phase. The mean visual acuity increased from 49 ± 16 ETDRS letters to 54 ± 18 ETDRS letters. 25 % (46/ 185 eyes) presented to our clinic during the maintenance phase due to visual deterioration. 42 eyes (23 %) received additional intravitreal injections of 0.5 mg ranibizumab. 163 eyes of 155 patients (88 %) completed the follow up at month 12. The visual acuity gains at month 3 were lost and mean visual acuity dropped to 47 ± 24 ETDRS letters at month 12. A total of 40 eyes (22 %) experienced a severe loss of visual acuity of more than 15 ETDRS letters during this period. The mean increase in BCVA at the end of the loading phase confirmed the efficacy of ranibizumab. In light of the current studies, around 80 % of AMD patients would have been expected to return to our clinic for retreatment after the loading phase, while the actual number was only 25 %. The current treatment regimen consisting of a loading phase and a flexible maintenance phase cannot reproduce the same beneficial results as the MARINA and ANCHOR trials. Further efforts must be made to optimize the treatment process.