Einleitung: Im Zuge einer höheren Lebenserwartung und verbesserter Medikation terminaler Linksherzinsuffizienz steigt die Zahl der Patienten mit Indikation für eine Herztransplantation. Aufgrund des Mangels an Spenderherzen wurde die Therapie mit Assist Devices insbesondere in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt. Diese Geräte unterstützen meist die Arbeit des linken Ventrikels und werden mittlerweile nicht mehr nur als Übergangstherapie zur Transplantation ("Bridge to Transplantation"), sondern auch als mögliche dauerhafte Lösung ("Destination Therapy") für Patienten genutzt, die kein Transplantat erhalten können. Leider besteht unter Unterstützung durch ein linksventrikuläres Assist Device (LVAD) ein gesteigertes Risiko für ischämische Apoplexien aufgrund des Kontaktes von Blut und künstlicher Oberfläche. Damit wird eine orale Antikoagulation nötig. Eine Untersuchung des Outcomes im Vergleich verschiedener Systeme ist erforderlich. Material und Methoden: In dieser retrospektiven Single-Center-Studie untersuchten wir n=100 Patienten, die nacheinander in einem Zeitraum von 1500 Tagen mit einem Axialfluss-LVAD vom Typ "HeartMate II®" versorgt wurden. Der jeweilige Verlauf wurde mit besonderem Augenmerk auf ischämische Apoplexien beobachtet, deren Inzidenz in Form von Kaplan-Meier-Schätzungen und Ereignissen pro Patientenjahr dargestellt wird. Ergebnisse: Unter mechanischer Unterstützung durch LVAD traten sieben ischämische Apoplexien auf, zwei davon im Verlauf von Stunden hämorrhagisch transformiert, davon eine mit tödlichem Verlauf. Zwei der Schlaganfälle traten im ersten Monat nach Pumpenimplantation auf, zwei weitere im Verlauf des zweiten Monats, drei weitere im Verlauf der nächsten Monate bis unter einem Jahr. Keine cerebrale Ischämie konnte nach der Überschreitung einer Unterstützungsdauer von zwölf Monaten festgestellt werden. Bezogen auf Unterstützungstage entspricht das 0,08 Ereignissen pro Patientenjahr. Es trat keine Pumpenthrombose auf. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen ein besseres neurologisches Outcome (Überleben frei von ischämischen Apoplexien) unter der Behandlung mit HeartMate II® gegenüber vorherigen Modellen (insbesondere derer mit pulsatorischer Funktionsweise) im Vergleich zur Literatur. Bezüglich cerebraler Ischämien liegt eine ähnliche Inzidenz vor wie unter dem Zentrifugalflussgerät HeartWare HVAD® und eine verbesserte Inzidenz im Vergleich zu einer vergleichbaren Studie über HeartMate II®, und das obwohl in der eigenen Studie eine Antikoagulation mit niedrigerer PTT / INR durchgeführt wurde. Das Auftreten von Hirnblutungen legt die Konsequenz einer weiteren Reduktion der Antikoagulation mit Kumarinen für das hier untersuchte System nahe. Dies ist bereits in die aktuellen Herstellerempfehlungen zur Antikoagulation eingeflossen. Eine weitere Reduktion der Thrombogenität der Geräte wird nötig sein, um auch mit milderem Antikoagulationsschema sowohl ischämische Apoplexien zu vermeiden als auch das hämorrhagische Risiko bei unterstützten Patienten mindern zu können.
Background: Due to higher life expectancy and improved medical treatment of terminal left heart failure, there is an increase in patients in need of heart transplants. Due to the lack of donor hearts, therapy with ventricular assist devices has advanced considerably, especially in the last ten years. These systems most often support the work of the left ventricle, so that ultimately they have come to be used not only as a “Bridge to Transplantation” but also as a permanent solution (“Destination Therapy”) for patients not eligible for a heart transplant. Unfortunately, there is a higher risk of cerebral ischemic stroke under LVAD support, which makes an oral anticoagulation necessary. A comparative study of outcome between different systems is necessary. Methods: We included 100 consecutive patients into this retrospective single-center- study, who during a period of 1,500 days underwent an implantation of the axial-flow-LVAD HeartMate II®. In individual observation we paid special attention on ischemic strokes. The incidences of ischemic strokes are displayed in Kaplan-Meier-curves and as events per patient-year. Results: During mechanical support there were 7 ischemic strokes. Two of them transformed hemorrhagically within the following hours, one resulting in death. Two strokes occurred during the first month after VAD implantation, three more during month two, another three during the next three months until 12 months. After that we found no stroke in the study group. Thus, the incidence of ischemic strokes under device support is 0,08 events per patient- year. There has been no pump thrombosis. Conclusion: Our results show a better neurologic outcome (survival without strokes) with HeartMate II® treatment as compared to previous devices, especially pulsatory systems. For apoplexias, there is a similar incidence to HeartWare HVAD® functioning with centrifugal flow, despite of using a milder scheme for anticoagulation with a lower target PTT /INR in our study. The incidence of cerebral bleedings suggests a further reduction of antigoagulation with cumarines, which was already considered in the actual producers recommendations on anticoagulation. Further reduction of the thrombogenity of devices will be necessary in order to prevent ischemic strokes as well as to avoid hemorrhagic events in LVAD supported patients by using a milder anticoagulation.