In der vorliegenden Studie an 30 septischen, kontrolliert beatmeten Patienten wurde der Sauerstoffverbrauch mit Hilfe der Fickschen Formel und der indirekten Kalorimetrie bestimmt. Als indirekt arbeitendes Kalorimeter wurde ein metabolischer Monitor eingesetzt, welcher in ein konventionelles Beatmungsgerät integriert ist (7250 Metabolic Monitor, Fa. Nellcor Puritan- Bennett, CA). Die Untersuchung ergab eine Methodendifferenz der beiden Meßverfahren von im Mittel -33 ml/min/m², die höher lag als bei anderen Untersuchungen mit anderen Techniken. Als Ursache der gefundenen Methodenabweichung kommen insbesondere ein erhöhter pulmonaler Sauerstoffverbrauch und die Verwendung eines kalten Injektates bei der Bestimmung des Herzzeitvolumens mit der Thermodilutionsmethode in Betracht. Welche der beiden Methoden die valideren Meßwerte liefert, kann aufgrund des Fehlens eines "gold standard" nicht endgültig geklärt werden. Als Vorteile der indirekten Kalorimetrie gegenüber der Berechnung des VO2 mit Hilfe der Fickschen Formel sind die bessere Reproduzierbarkeit, die geringere Variabilität und die Kontinuität der Messung anzusehen. Auch ihre Nichtinvasivität und damit verbundene Risikofreiheit bedeutet einen entscheidenden Vorteil gegenüber der herkömmlichen VO2-Berechnung. Insbesondere gilt dies für die Untersuchung von Patienten, bei denen Kontra- indikationen für eine Rechtsherzkatheterisierung bestehen. Unter Würdigung der genannten Vor- und Nachteile stellt die indirekte Kalorimetrie bei sorgfältiger Anwendung eine Bereicherung des Monitorings in der Intensivtherapie dar.
In this prospective clinical study in 30 septic, mechanically ventilated patients oxygen consumption was parallely determined by the Fick principle and by indirect calorimetry. As indirect calorimeter a metabolic monitor, synchronized with a conventional mechanical ventilator ( 7250 Metabolic Monitor, Fa. Nellcor Puritan-Bennett, CA) was used. The study revealed a mean difference of -33ml/min/m² between both methods, which is higher than the findings of other investigations with different techniques. Discrepancies between the two methods may be attributed to an increased pulmonary oxygen consumption and the use of a cold injectant for the determination of cardiac output by thermodilution. The current analysis did not allow the determination of the most accurate VO2 measurement, because none of the two methods is considered as "gold standard". The advantages of indirect calorimetry are it`s better reproducibility and less variability. Furthermore the opportunity of continuous and non-invasive monitoring of oxygen consumption is an important advantage of indirect calorimetry, especially in patients with contraindications to right heart catheterization. We conclude that indirect calorimetry may be a helpful tool in the monitoring of critically ill patients.