This dissertation addresses issues in the domain of charitable giving, nonprofit organizations and fund-raising. In the first chapter, I estimated the permanent and transitory tax-price and income elasticity of charitable giving in Germany using rich panel data of tax return for the years 2001-2006. To identify the effect of interest, I use the tax reform implemented gradually in 2004 and 2005. Further, the estimation method addresses omitted variable bias, the endogeneity of tax-price and after-tax income as well as possibly heterogeneous effects of non-price and price variables. The results suggest that the permanent tax-price elasticity varies significantly by income class, ranging from -0.2 for low incomes to -1.6 for higher incomes. Overall, weighted permanent price elasticity is slightly below -1 implying the effectiveness of fiscal incentives to stimulate donations in Germany. Permanent income elasticity does not vary much among income classes and is rather low, between 0.2-0.3. I found evidence that the donors adjust their donations gradually after changes in tax schedule and respond to future predictable changes in price. They respond mainly to changes in current and, to a smaller extent, in future income. The second chapter presents a model in which the media helps to reduce the problem of asymmetric information in the market for nonprofit organizations (NPOs). NPOs solicit donations from individuals and offer in turn goods and services whose quality cannot be (easily) ascertained by the donors. This creates incentives for "bad'' NPOs to enter the market and free ride on the donor's trust. In this environment of asymmetric information, the free press-acting as a watchdog-can enhance the trust of the donors, increase the level of donations, and increase the amount of public good produced. In the third chapter, I empirically analyze a dynamic model of donations to nonprofit organizations on an organizational level. Apart from the widely studied effects of price, fund-raising expenses and other factors I identify the effect of past donations. Previous contributions may offer potential donors a signal of quality. The data used is a 16-year- long panel from IRS Form 990 for U.S. nonprofit organizations operating in the fields of the higher education, museum, arts, hospital, international relief, disaster relief and human services. Estimation results show that past donations positive effects on current donations. The last chapter is motivated by the fact that, for many games describing human behavior game theory predictions and experimental results differ significantly. An example are public goods games, for which game theory predicts high level of free riding but in most experiments the contributions well exceed the predicted level. Also in reality the donative behavior departs from the Nash equilibria predictions. In general, those deviations can often be better explained by the prevalence of some social norm or tradition. Consequently, it is promising to supplement game theory approach by approaches that account for social norms in order to have both mathematical rigor and more accurate predictions. I propose a framework for normal form games in which the specification of a social norm can influence players’ behavior. In this extended game Nash equilibria remain the same but there arise new norm equilibria with distinct outcomes.
Diese Dissertation behandelt in vier Kapiteln unterschiedliche Themen aus dem Bereich der Spenden, Non-Profit-Organisationen sowie Fund-Raising. In dem ersten Kapitel wird die permanente und transitorische Steuerpreiselastizität der Spenden für Deutschland geschätzt. Das deutsche Steuersystem begünstigt das Spenden, indem es deren Absetzung als Sonderausgabe in bestimmten Grenzen erlaubt. Dieses bedeutet für den Steuerzahler, dass der faktische (Steuer-) Preis pro Euro-Spende um den individuellen Grenzsteuersatz gemindert wird. Die Absetzbarkeit soll Anreize setzen, um das Spendenniveau anzuheben. Es gibt für Deutschland allerdings nur wenige Studien, welche die Wirksamkeit dieses Instruments zu beurteilen versuchen. Sie alle basieren auf Querschnittsdaten und können das zentrale methodische Problem der separaten Identifikation der Steuerpreiselastizität und der Einkommenselastizität nicht angemessen adressieren. Diese Studie profitiert von der einzigartigen Möglichkeit, welche die Steuerstatistik 2001-2006 dank des Panelaufbaus sowie ihres Umfangs bietet. Dadurch wird es möglich für unbeobachtete zeitinvariante individuelle Charakteristika zu kontrollieren, welche gleichzeitig das Spendenverhalten, das Einkommen und dadurch den Steuerpreis beeinflussen. Des Weiteren gibt es aufgrund der Steuerreform der Einkommensteuer unabhängige Variation im Preis. Darüber hinaus wird eine Instrumentenvariablenschätzung angewandt, welche die Verzerrung im geschätzten Steuerpreiskoeffizienten aufgrund der Progression der Einkommensteuer aufhebt. Die verwendete Spezifikation berücksichtigt die Endogenität des Steuerpreises und des Einkommens nach Steuer. Sie lässt heterogene Effekte des Steuerpreises und anderer Variablen in verschiedenen Einkommensgruppen zu und erlaubt temporäre von permanenten Effekten zu trennen. Die Ergebnisse suggerieren, dass die absolute permanente Steuerpreiselastizität in der Gruppe der niedrigen Einkommen kleiner als Eins ist. Sie ist allerdings in der Gruppe der mittleren und hohen Einkommen größer als Eins. Der Effekt des Vorjahrespreises ist stärker als der aktuelle Preis. Der zukünftige Preis erweist sich oft als insignifikant. Die Einkommenselastizität ist relativ gering und bewegt sich im Rahmen 0,2-0,3 für alle Einkommensgruppen. Das zweite Kapitel präsentiert ein theoretisches Modell, welches zeigt wie unabhängige und untereinander konkurrierende Medien das Problem der asymmetrischen Information auf dem Markt für Non-Profit- Organisationen mindern. Non-Profit-Organisationen konkurrieren um Spenden der Individuen und bieten dafür Güter und Dienstleistungen, deren Qualität für die Spendern nicht oder wenig bekannt ist. Daraus entstehen Anreize für unehrliche Organisationen in den Markt einzutreten und das Vertrauen der Spender auszunutzen. In diesem Umfeld mit asymmetrischer Information hat freie Presse eine Wächterrolle, welche das Vertrauen der Spender steigert und als Ergebnis höhere Spendeneinnahmen mit sich bringt sowie höheres Niveau des öffentlichen Gutes herbeiführt. Das Dritte Kapitel analysiert empirisch ein dynamisches Modell des Spendens. Die ökonometrische Spezifikation erlaubt den Effekt der vergangenen Spenden zu messen. Die Idee für diese Untersuchung entspringt den theoretischen Modellen des sequentiellen Spendens von Vesterlund (2003) und Andreoni (2006). Die Grundlage für die Untersuchung gibt ein Datensatz in Form eines 16 Jahre langes Panels mit Informationen aus der IRS Form 990, welche alle amerikanischen Non-Profit-Organisationen ausfüllen, abgeben und öffentlich zugänglich machen müssen. Insbesondere wurden Non-Profit- Organisationen aus folgenden Bereichen gewählt: Hochschulbildung, Museen, Kunst, Krankenhäuser, internationale Hilfstätigkeiten, Naturkatastrophenhilfe sowie Humandienstleistungen. Die Ergebnisse zeigen einen positiven Effekt der vergangenen Spenden sowie der Fund-Raising Ausgaben. Das letzte Kapitel ist motiviert durch folgende Diskrepanz: die Vorhersagen aus den spieltheoretischen Modellen unterscheiden sich oft von den Ergebnissen der Experimente bzw. den Beobachtungen der Realität. Zum Beispiel für die Bereitstellung öffentlicher Güter wird ein hohes Maß des Trittbrettfahrens vorhergesagt. Allerdings ist die Bereitstellungsbereitschaft in den meisten Experimenten weit über dem vorhergesagten Niveau. Auch in der Realität scheint die Großzügigkeit der oft anonymen Spender unvereinbar mit den Prognosen zu sein. In vielen solchen Situationen können die sozialen Normen und Traditionen eine bessere Erklärung des individuellen Verhaltens liefern. Mein Ansatz ist die sozialen Normen explizit in ein Normalformspiel einzuführen und ein Lösungskonzept vorzuschlagen. Als Resultat entstehen, zusätzlich zu den üblichen Nash Gleichgewichten, Normgleichgewichte. Insbesondere kann mit diesem Konzept das Spendenverhalten besser erklärt und vorhegesagt werden.