Nahrungsmittel sind neben Insektengiften und Medikamenten häufige Auslöser anaphylaktischer Reaktionen. Hierbei spielen Erd- und Baumnüsse eine zentrale Rolle, da sie besonders häufig schwere allergische Reaktionen auslösen können. Da derzeit eine Heilung einer Nahrungsmittelallergie nicht möglich ist und sich Erdnuss- und Baumnussallergien nur selten im Laufe des Lebens zurückbilden, müssen sie als chronische Erkrankungen verstanden werden. Die hier vorliegende Promotionsarbeit untersucht die Lebensqualität von 67 Erd- und Baumnussallergikern, die über das Allergie-Centrum-Charité Berlin rekrutiert wurden. Darüber hinaus werden verschiedene Einflussfaktoren wie der Schweregrad der allergischen Reaktion und das Vorhandensein von Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis und anderer zusätzlicher Grunderkrankungen berücksichtigt. Die Untersuchung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und die Beeinträchtigung für den Lebensalltag erfolgten mit Hilfe von bereits im medizinischen und psychologischen Gebrauch etablierten Fragebögen. Zur Analyse der Lebensqualität zwischen Allergikern und Kontrollprobanden wurde der Short Form-12 (SF-12) eingesetzt. Die identifizierten Allergiker wurden nach Schweregrad der allergischen Reaktion entsprechend der Klassifikation nach Ring et al. in drei Untergruppen eingeteilt und mit Hilfe des Food Allergy Quality-of-life Questionnaires- Adult Form (FAQLQ-AF) und des Food Allergy Independent Measure (FAIM) miteinander verglichen. Bezogen auf die allgemeine Lebensqualität (SF-12) wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Erdnuss- und Baumnussallergikern und gesunden Kontrollprobanden gefunden. Auch zwischen den Erdnuss- und Baumnussallergikergruppen gab es keinen signifikanten Unterschied anhand des Schweregrades der allergischen Reaktion. Es lassen sich jedoch Tendenzen aufzeigen, dass schwerere allergische Reaktionen die Lebensqualität stärker beeinflussen. Zudem konnten Einflussfaktoren identifiziert werden, die die gesundheitsbezogene Lebensqualität beeinflussen können. Hierzu gehören das Vorliegen von Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis und anderer Grunderkrankungen. Verschiedene Erklärungen für die fehlende Beeinflussung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Erdnuss- und Baumnussallergikern werden in dieser Untersuchung diskutiert. So scheint das hier untersuchte Patientenkollektiv ausreichend Erfahrung im Vermeiden mit dem Allergen gesammelt zu haben. Die Angst vor einem versehentlichen Verzehr ist in unserer Patientenkohorte gering. Eine Limitation der Untersuchung stellt die geringe Fallzahl dar, obwohl eine sehr detaillierte Patienteneinteilung erfolgte. Zusammenfassend konnte keine messbare Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Erdnuss- oder Baumnussallergie aufgezeigt werden und die Ergebnisse legen nahe, dass Patienten aus dem Berliner Raum bezüglich ihrer Nussallergie gut aufgeklärt sind.
Besides insect venom and drugs, food compounds are frequent elicitors of anaphylaxis. Peanuts and tree nuts play a central role in severe allergic reactions. At present, curing food allergy is not possible and the regression of a peanut or tree nut allergy during life-time is very rare. Therefore these allergies need to be seen as chronic diseases. This doctoral thesis evaluates the quality of life of 67 peanut and tree nut allergic patients recruited from the Allergy Center Charité, Berlin. Furthermore several quality of life influencing factors like severity of the allergic reaction, presence of concomitant atopic diseases and other underlying diseases were analyzed in detail. The assessments of the health related quality of life and of the impairment in everyday life were carried out using medically and psychologically well-established questionnaires. To analyze the quality of life in allergic patients and controls we used the Short Form-12 questionnaire (SF-12). For subgroup analysis the allergic patients were divided into three groups regarding the severity of their allergic reaction according to the classification of Ring et al. Using the Food Allergy Quality-of-life Questionnaires- Adult Form (FAQLQ-AF) and the Food Allergy Independent Measure (FAIM) these three groups were compared with each other. With regard to the general quality of life, using the SF-12, there were no statistically significant differences found between peanut and tree nut allergic patients and healthy controls. Surprisingly, there were also no statistically significant negative impact on the quality of life within the three severity groups of allergic patients. However, tendencies towards a more impaired quality of life in the subgroup with more severe allergic reactions are visible. Nevertheless, influencing factors could be identified, that were able to impact the health-related quality of life of allergic patients: the presence of atopic diseases and other additional concomitant diseases. Several reasons for the lacking impairment of the health related quality of life in peanut and tree nut allergic patients are discussed in this investigation. The examined patient collective appears to have gained sufficient experience in avoiding the allergen. The fear of accidental exposure in our patient cohort was minor. The main limitation of the study is the small number of cases, although the patients were extremely well-characterized. In conclusion, there was no measurable impairment of the quality of life determined, most likely because our patient cohort from the area of Berlin is well-informed about their peanut or tree nut allergy.