Zwischen 1996 und 2007 nahm die Bevölkerung des Western Cape von 3,9 auf 5,2 Millionen Menschen zu. Diese Zunahme, welche sich aus urbanen Bevölkerungswachstum und Urbanisierung zusammensetzt, stellt für den südafrikanischen Staat (und seine drei politischen Ebenen; also lokal, provinziell und national) und die südafrikanische Stadtplanung eine enorme Herausforderung dar, ganz besonders vor dem Hintergrund einer angestrebten nachhaltigen Wohnungsbaupolitik. Diese Dissertation widmet sich der aktuellen Wohnungsbau- und Stadtplanungspolitik und möglichen zukünftigen Ansätzen. Anhand von vier sekundären Städten im Western Cape (Paarl, Malmesbury, Stellenbosch und Hermanus) wird untersucht, in wie fern es die Gemeinden schaffen, Grundbedürfnissicherung im Verfassungsrahmen bei rapidem urbanem Wachstum und Urbanisierung herzustellen. Werden aus den Städten kompakte und nachhaltige Städte? Ist der derzeitige „Integrated Development Plan“ ein nützlicher Politikansatz um dies zu verwirklichen? Kann die starke räumliche Segregation der Städte überwunden werden und wollen dies die Bewohner, oder ist die derzeitige Politik lediglich der Ausdruck utopischer Aspirationen ambitionierter Stadtplaner und politischer Aktivisten? Im akademischen Diskurs zur südafrikanischen Stadt wird der aktuelle Ansatz der kompakten nachhaltigen Stadt als zu modernistisch, zu rigide und daher konsequenterweise als nicht tauglich für afrikanische Eventualitäten kritisiert. Was sind die Alternativen und wenn es sie gibt – werden „pro-poor“- und Ansätze „von unten“ ausprobiert? Gibt es urbane Graswurzelbewegungen, insurgente Demokraten und organische Intellektuelle, welche die derzeitige Politik kritisieren und machbare Alternativen aufzeigen? Gibt es Anzeichen dafür, dass die untersuchten Städte sich zu kompakten, nachhaltigen, globalen oder gar kosmopolitischen Städten entwickeln oder bleiben es duale, fragmentierte und geteilte Städte? Können diese urbanen Theorien die südafrikanische Stadt abbilden und geben sie Antworten auf urbane Entwicklungstendenzen in Südafrika? Der Autor klärt diese Fragen anhand quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden: Fokusgruppeninterviews und Experteninterviews als qualitative Methoden, eine Sekundäranalyse der Zensus von 1996 und 2001 sowie Community 2007 Daten als quantitative Unterfütterung.
Between 1996 and 2007, the population of the Western Cape grew from 3,9 to 5,2 million people. This increase which comprises both urban growth as well as urbanisation as its components creates an enormous challenge to the South African state (in its different spheres) and to urban planners, particularly in the context of current sustainable housing policies in the country. The dissertation address both current and possible future policy approaches to this challenge in four secondary towns in the Western Cape and will assess in how far these towns are coping with rapid urban growth and urbanisation. Are these towns becoming compact and sustainable cities and is the „integrated development plan“ a useful tool in helping to produce vibrant urban democracies and sustainable towns? Can the spatial pattern of the apartheid city be overcome and do the inhabitants of these towns want this, or does policy simply reflect the utopian dream of ambitious urban planners and activists? In South African academia and urban discourse, the current compact/sustainable city approach has been criticised as being too modernist, too rigid and consequently unable to cope with African contingencies – what are the alternatives and are more „pro-poor“, „bottom up“ policy approaches being tested? Are there grassroot urban movements, „insurgent democrats“ and „organic intellectuals“ who challenge current policy approaches, service delivery and the housing policy and propose viable alternatives? Are there signs that these post-apartheid secondary towns are becoming post-colonial and/or cosmopolitan and global or do they remain dual and/or divided towns? And finally are these urban theories useful tools for the analysis of South African urban places? The author addresses these questions by deploying qualitative and quantitative research methods – qualitative focus group discussions and expert interviews as well as quantitative secondary analysis of 1996 & 2001 census data and the 2007 community profile data, assembled by Statistics South Africa.