Arbeit ist Quelle von Lebensqualität und Lebenszufriedenheit, von Selbstbestätigung und Sozialprestige, weshalb die krankheitsbedingte Aufgabe der Berufstätigkeit eines der bedeutendsten Ereignisse im Leben älterer Arbeitnehmer ist. Erwerbsunfähigkeit hat nicht nur eine deutliche Veränderung der täglichen Routine zur Folge, sondern ist oft verbunden mit einer Verminderung des Einkommens und mit einem Verlust sozialer Einbindung. Die vorliegende Untersuchung erfasst die Aussagen von 322 postoperativen Herzpatienten aus 7 Rehabilitationskliniken und 11 Herzgruppen, die mittels der Berliner Support Skalen und der Short Form 36 zu ihrer Lebensqualität befragt wurden. Bei den Herzoperationen handelte es sich überwiegend um Bypass- (74°%) und Klappenoperationen (22°%). 35°% der Patienten waren postoperativ arbeitsunfähig. Etwa 18°% der Berufstätigen gaben postoperativ persistierende Herzbeschwerden bei körperlicher Betätigung an, bei den Rentnern sogar 30°%. Umgekehrt waren seelische Probleme bei den Berufstätigen mit 25°% vertreten, bei den Rentnern nur mit 13°%. Zukunftsängste gaben wiederum die Berufstätigen mit 17°% häufiger an, die auch doppelt so häufig Stress verspürten wie die Rentner. Knapp die Hälfte der Patienten beiderlei Geschlechts gaben durch die Berentung reduzierte Sozialkontakte an. Frührentner nahmen an Herzgruppen doppelt so häufig teil wie Altersrentner. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen und der Bedeutung der Arbeit werden die Ergebnisse unserer seit 2008 durchgeführten Studie an postoperativen Herzpatienten diskutiert. Es wurde den Fragen nachgegangen, welche Bedeutung und Folgen der Verlust des Berufes für postoperative Herzpatienten hat. Und auf theoretischer Ebene wurde untersucht, weshalb es Herzpatienten oftmals schwer fällt, Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit kardiovaskulären Risikofaktoren stehen, auf Dauer abzulegen bzw. zu verändern. Herzpatienten ist beim Übergang von der Berufstätigkeit in die Frühberentung besondere Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie die Anpassung an die neue Situation bestmöglich leisten können. Insgesamt sollte das subjektive Wohlbefinden herzoperierter Frührentner detaillierter untersucht werden.
The quality of life of patients, who had undergone heart surgery, was studied within the context of a dissertation project since 2008 on the basis of a survey. Overall 500 cardiac patients were interviewed, using a standardized questionnaire. In particular the groups of employed, early and regularly retired patients were compared according to various criteria. The following paper is concerning exclusively with early retired patients who experienced anxieties and depressions after their heart surgery. Regularly retired patients serve as the control group. Of the included 322 patients, 95 used early retirement provisions after their heart surgery and 101 patients already have been old-age pensioners at that time. Anxieties were reported in 42% of the early retired patients, compared to 21% of the regular retired ones. This group of patients exercises regularly physically in spite of, or even because of their postoperative condition. With respect to their social contacts the sub-samples do not differ substantially. Furthermore it is expected that the patients’ anxieties lose their intensity with progression of time after the surgery. This could not be confirmed in the early retired patients. Hence to improve the quality of life of chronically ill heart patients, anxieties should be included in the treatment concepts at an early stage.