Die Herzinsuffizienz ist eine schwerwiegende Erkrankung mit steigender Inzidenz und Prävalenz. Als Grundlage für eine adäquate Diagnostik und Therapie stehen regelmäßig aktualisierte Leitlinien zur Verfügung. Dennoch zeigen verschiedene Register, dass die Versorgung oft nicht leitliniengerecht erfolgt. Eine aktuelle Publikation beziffert die Anzahl der Patienten, die durch eine leitliniengerechte Therapie zu retten gewesen wäre, in den Vereinigten Staaten von Amerika mit rund 70.000. Medizinische Register werden immer häufiger im Bereich der Qualitätssicherung und Versorgungsforschung bestimmter Zielpopulationen eingesetzt. Ein Register, das die Versorgungsqualität in Kliniken verschiederen Versorgungsstufen verglich, fehlte bislang in Deutschland. Das Berliner TOP40-Herzinsuffzienz-Register untersucht die Versorgungsqualität, sowie das diagnostische und therapeutische Management von Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz in universitären und nicht-universitären Kliniken in Berlin. Wie oft erfolgte eine invasive Abklärung der Herzinsuffizienz? Wurden Patienten mit einer leitliniengerechten Herzinsuffizienz-Medikation entlassen? Wie war die Versorgung mittels Device- Therapie in Berlin? Bestanden Unterschiede in den oben genannten Fragestellungen zwischen universitären und nicht-universitären Kliniken? Das TOP40-Herzinsuffizienz-Register ist ein prospektives multizentrisches Kohortenregister, in das 427 Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz in Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen in Berlin eingeschlossen wurden. Einschlusskriterien waren eine systolsiche LV-Funktion von <40%, unabhängig von der Ätiologie und NYHA I-IV. Patienten unter 18 Jahren wurden nicht eingeschlossen. 87% der Patienten wurden invasiv mittels Koronarangiographie bezüglich einer koronaren Herzerkrankung abgeklärt. Insgesamt 19% der Patienten waren mit einem CRT versorgt, sowie 40% mit einem ICD. Es gab jedoch, abhängig von den unterschiedlichen Versorgungsstrukturen sowohl signifikante Unterschiede in der medikamentösen Therapie der Patienten und deutliche Unterschiede im Einsatz der Device-Therapie. In der universitären Klink und in den kardiologischen Schwerpunktkrankenhäusern waren die Patienten signifikant jünger und mobiler als jene in allgemein internistischen Kliniken. Beta-Blocker wurden in allgemein internistischen Kliniken signifikant seltener eingesetzt als in der universitären Klinik und den kardiologischen Schwerpunktkrankenhäusern. Kardiale Glykoside wurden in den kardiologischen Schwerpunktkrankenhäusern und den allgemein internistischen Kliniken häufiger eingesetzt als in der universitären Klinik, wobei in der multivariaten Analyse gezeigt wurde, dass in diesen Kliniken auch mehr Patienten mit Vorhofflimmern behandelt wurden. Diuretika wurden großzügig in allen Kliniken eingesetzt. In der universitären Klinik und in den kardiologischen Schwerpunkt-Krankenhäusern wurde unabhängig vom Alter und von Komorbiditäten signifikant häufiger eine invasisve Diagnostik mittels Koronarangiographie durchgeführt als in den allgemein internistischen Kliniken. In der universitären Klinik und den kardiologischen Schwerpunktkrankenhäusern wurden mehr ICDs und CRTs implantiert als in allgemein internistischen Krankenhäusern unabhängig vom Alter und Begleiterkrankungen. Schlussfolgerung: Aus den Ergebnissen des TOP40-Registers kann man zusammenfassend sagen, dass in Berlin im internationalen Vergleich Patienten mit Herzinsuffizienz medikamentös leitliniengerecht therapiert werden. Es gibt, sowohl in der medikamentösen Therapie, als auch in der invasiven Diagnostik und Device-Therapie signifikante Unterschiede zwischen Kliniken verschiedener Versorgungstufen in Berlin.
Heart failure (HF) is a debilitating, fatal syndrome. The economic burden on the health care system is rising. Optimal treatment implementation can prevent patient´s death. No registry data from Germany has yet been published. The aim of the registry was to evaluate potential differences in patient characteristics and health care provision in University Hospital (UH), Hospitals with facilities for interventional cardiology (IC), or Hospitals with general medicine departments (GM). This is a prospective, multicentre pilot-registry of HF patients hospitalized in Berlin from April 2009 and July 2010 with left ventricular ejection fraction (LVEF) ≤40%. The follow up is currently in progress. The TOP40 registry documented significant differences in patient characteristics and in the diagnostic and therapeutic management at university and non-university hospitals. Patients in UH an IC were younger and more mobile. The multimorbidity of patients hospitalized in GM was higher. Beta Blocker were more often prescribed in UH and IC than in GM independent of age or existing comorbidities. Coronary angiography and Device therapy were more often performed in UH and IC than GM. UH seem to initiate device- therapies earlier and more often during routine care. On the other hand IC planned significantly more CRTs than UH and GM.