Hintergrund Die intermittierende Positivdruckbeatmung (IPPV, engl. Intermittent Positive Pressure Ventilation) Neugeborener mit Handbeatmungsgeräten ist eine der häufigsten Interventionen in der Neugeborenenmedizin. Da hier die Anwender inspiratorische Spitzendrücke (PIP, engl. Peak Inspiratory Pressure) und Atemzugvolumina (VT, Tidalvolumina) jeweils gerätespezifisch variieren können, besteht die Gefahr der alveolären Überdehnung, sowie 1) direkten Gewebsschädigung und 2) der darauffolgenden Lungenschädigung durch Initiation einer Entzündungsreaktion. Ebenso kann durch das Fehlen von positivem Endausatemdruck (PEEP, engl. Positive End-Expiratory Pressure) insbesondere die unreife Neugeborenenlunge geschädigt werden. Über den kombinierten Einfluss von Anwendern und Geräten auf diese Beatmungsparameter ist nur wenig bekannt. Ziel war es zu untersuchen, welche kombinierten Einflussgrößen zu einem möglichst kontrollierten und somit lungenprotektiven Vorgehen beitragen. Methodik Die Untersuchung erfolgte an einem leckfreien, intubierten Modell eines 1000g Frühgeborenen. Die Messaufzeichnung erfolgte mittels eines Pneumotachographen. Verglichen wurde: 1) die PIP und VT Applikation bei einem selbstentfaltenden Beatmungsbeutel und einem T-Stück System 2) in einer kombinierten Erfassung von Messdaten und anwenderspezifischen Fertigkeiten sowie 3) die Zuverlässigkeit beider Handbeatmungssysteme PEEP zu generieren. Ergebnisse Über den Beatmungsbeutel wurden, verglichen mit dem T-Stück- Beatmungssystem, signifikant höhere VT und PIP generiert: mediane PIP waren 25,6 cmH2O vs. 19,7 cmH2O (p<0,001); sowie beim VT 5,1 ml vs. 3,6 ml (p<0,001). Beim Einsatz des Beatmungsbeutel war ein signifikanter Unterschied (p<0,001) des applizierten PIP und VT in Abhängigkeit zu unterschiedlichen anwenderspezifischen Fertigkeitsstufen zu beobachten. Beim T-Stück System bestand für PIP und VT kein signifikanter Unterschied. Beim Beutel betrug der PEEP im Mittelwert 2,95 (1,82) cmH2O; beim T-Stück System 5,59 (0,32) cmH2O. Diskussion Die Benutzung von selbstentfaltenden Beatmungsbeuteln führte zu teilweise hohen PIP und VT. PEEP kann dabei nicht zuverlässig generiert werden. Anwender mit spezifischem Training konnten mit einem Beatmungsbeutel Druck- und Volumenvorgaben besser einhalten, aber auch erfahrene Anwender erzeugten exzessiv hohe PIP und VT. Vergleicht man die Beutelbeatmung mit dem Einsatz eines T-Stück Beatmungssystems, so zeigt sich eine wesentlich konsistentere Beatmung mit PIP, VT und PEEP welche näher an Vorgaben liegen und einen möglichen Vorteil bei der Neugeborenenbeatmung bieten.
Intermittent positive pressure ventilation (IPPV) using a manual ventilation device is one of the most commonly performed interventions in neonatal medicine. Applied peak inspiratory pressures (PIP) and tidal volumes (TV) are highly variable, bearing the risk of ventilator induced lung injury. Additionally, positive end-expiratory pressure was shown to be lung protective. The aim was to assess the combined influence of operator and device specific influences on respiratory parameters in order to guarantee a lung protective management. We used simulated resuscitation scenario using a neonatal manikin approximating a 1-kg preterm infant. A respiratory function monitor was fitted at the interface between mannequin and resuscitation device to: 1) measure PIP and TV application using a self-inflating bag compared to a T-piece device 2) to compare the influence of operator skills assessed by a questionnaire to applied PIP and TV, and 3) to assess the ability to consistently generate PEEP in self-inflating bags compared to T-piece-devices. Using the self-inflating bag PIP and TV were significantly higher compared to the T-piece device: median PIP was 25.6 cmH2O vs. 19.7cmH2O (p<0.001); median TV was 5.1 vs. 3.6 ml (p<0.001). Using a self-inflating bag PIP and TV were highly dependent on operator specific skills. In contrast PIP and TV application did not depend on operator specific skills using a T-piece-device. Using the self-inflating bag PEEP was significantly lower compared to the T-piece device: mean PEEP was 2.95 vs. 5.59 cmH2O. When using self-inflating bags excessive high PIP and TV were recorded, while PEEP levels do not reach the requirements. Operator training level and device-specific experience had a significant impact on PIP and VT provision when using SI-bags for manual ventilation, but not in T-piece devices. Use of T-piece devices guarantees reliable and constant Vt and PIP provision, irrespective of individual, operator dependent variables.