Ein ausreichender Impfschutz wird durch das komplexe Zusammenspiel des humoralen und des zellulären Komponente des Immunsystems erreicht. Um die Hepatitis B Oberflächen-Antigen (HBsAg) spezifische zelluläre Immunität und deren Korrelation mit der humoralen Immunantwort unter immunsuppressiver Therapie zu untersuchen, wurden verschiedene T-Zellpopulationen von 51 nierentransplantierten Patienten und einer Kontrollgruppe (KG) aus 22 gesunden Probanden untersucht. Entsprechend der Höhe des Impftiters nach HBV Impfung wurden die nierentransplantierten Probanden in Non (NR)-, Low (LR)- und High- responder (HR) eingeteilt. HBsAg spezifische T-Zellen wurden mittels Durchflusszytometrie anhand der Expression der Aktivierungsmarker CD40-Ligand (CD40L) und/oder CD69 und der Zytokine IFNγ, IL-2, TNFα und IL-17 untersucht. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der Qualität und Quantität der HBsAg spezifische T-Zellenreaktion zwischen HR und KG gefunden. HBsAg spezifische TZellen wurden interessanterweise in 50% der humoralen NR detektiert. Die Frequenzen HBsAg-spezifischer CD40L+ T-Zellen waren signifikant höher in HR im Vergleich zu LR (p=0.009), sowie in LR im Vergleich zu NR (p=0.043). In allen Gruppen außer den NR waren HBsAg-spezifische multipotente T-Zellen (TNFα+IL-2+) in der Mehrzahl. In Übereinstimmung mit publizierten Daten wurden HBsAg-spezifische CD8+ T-Zellen in nur ca. 20% der Patienten detektiert. Unsere Studie zeigt deutlich, dass die Etablierung einer HBV-spezifischen, T-Zellvermittelten Impfantwort in nierentransplantierten Patienten trotz immunsuppressiver Therapie möglich ist. Ferner trägt die Tatsache, dass eine signifikante Quantität spezifischer T-Zellen in NR gefunden wurde zu der Diskussion bei, inwieweit zelluläre Gedächtniszellen in solchen Patienten auch einen Impfschutz vermitteln können.
Protective immunity upon vaccination requires the generation of humoral and robust Tcell responses of sufficient quantity and quality. To explore cellular Hepatitis B surface antigen (HBsAg)-specific immunity and its correlation with humoral immune responses under immunosuppression, we analysed different T- cell subsets in renal transplant recipients, differing in their humoral response to HBV vaccination (non (NR)-, low (LR)- and high-responder (HR)) and in 22 healthy controls (HC). Flow cytometry was used to analyze HBsAg-specific T-cells according to their expression of activation markers CD40L and/or CD69, and their cytokines IFNγ, IL-2, TNFα, and IL-17. There were no significant differences in responder rate and magnitude of HBsAgspecific T-cell responses were found between HC and HR. Remarkably, HBsAg-specific Th-cells were found in 50% of humoral NR. Frequencies of HBsAg-specific CD40L+ Thcells were significantly higher in HR compared to LR (p=0.009) and in LR in comparison to NR (p=0.043). Multi-potent HBsAg-specific TNFα+IL-2+ Th-cells showed predominance in all groups, except in NR. As expected, HBsAg-specific CD8+ T-cells were hardly observed. In conclusion, mounting of hepatitis B vaccine- specific T-cell responses is possible in kidney transplant patients despite immunosuppression. Detection of HBV-specific Thcells in a significant proportion of humoral NR contributes to the current discussion if immune protection can be conferred by cellular memory in such patients.