Die Lymphomatoide Papulose (LyP) und das primär kutane anaplastische großzellige Lymphom (cALCL) gehören zum Spektrum der CD30+ lymphoproliferativen Erkrankungen (CLPD). Klinisch sind beide Entitäten, insbesondere die LyP, durch das ungewöhnliche Phänomen der spontanen klinischen Remissionen einzelner Hautläsionen gekennzeichnet. Besonders die LyP nimmt dabei oft einen chronisch rezidivierenden Verlauf über Jahrzehnte. In vorangegangenen Studien konnte gezeigt werden, dass dieser Gruppe der kutanen Lymphome eine klonale T-Zellpopulation zugrunde liegt. Auch nach mehreren Jahren der klinischen Remission konnte der zuvor bereits nachgewiesene T-Zell-Klon in neu auftretenden Hautveränderungen erneut detektiert werden. Bisher ist jedoch unklar, in welchem Kompartiment die klonalen T Zellen persistieren. Eine mögliche Hypothese ist, dass die malignen Zellen im peripheren Blut zirkulieren und sich von dort immer wieder neu in der Haut manifestieren. Um der Frage nachzugehen, ob die krankheitsverursachenden Zellen im peripheren Blut persistieren und von dort immer wieder in die Haut streuen, wurde eine systematische Analyse von insgesamt 126 Proben aus läsionaler Haut und korrespondierenden Blutproben von 31 Patienten durchgeführt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Entität der LyP gelegt. Neben einer hohen Detektionsrate klonaler TCR-γ-Genumlagerungen in der läsionalen Haut (84 %) zeigten die Daten einen unterschiedlichen T-Zell-Klon im peripheren Blut von 35 % und 86 % der Patienten mit LyP und ALCL. Bei keinem der 31 Patienten konnte der identische T-Zell-Klon in beiden Kompartimenten nachgewiesen werden. Die Immunoscope/TcLandscape Analyse zeigte weiterhin, dass die klonalen Expansionen im peripheren Blut mit einer Verschiebung der CDR3-Längenverteilung assoziiert sind. Die Abweichungen des TCR-Repertoires traten ferner früher und häufiger in Erscheinung als man es bei gesunden Individuen erwarten würde. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die unerwartet hohe Detektionsrate einer klonalen T Zellpopulation im peripheren Blut von Patienten mit LyP evt. in Zusammenhang mit einer tumorantigenspezifischen T-Zellproliferation steht. Die genaue Bedeutung dieser nicht tumoridentischen klonalen T-Zellen bleibt jedoch zunächst ungeklärt.
Lymphomatoid papulosis (LyP) and primary cutaneous anaplastic large T-cell lymphoma (cALCL) are part of the spectrum of CD30+ lymphoproliferative disorders (CLPD). Clinically LyP is characterized by spontaneous regression of single skin lesions. Despite the malignant appearing histology LyP has an excellent prognosis. Even after several years of clinical remission the identical clonal T-cell population can be detected in newly erupting skin lesions. This fact raised the question whether the malignant T-cell persist in the peripheral blood. In order to answer this question genomic DNA of 126 samples of lesional skin and peripheral blood from 31 patients with CLPD were investigated for clonality. Blood samples were obtained at times of active disease and clinical remission. Detection of clonality was performed by combining TCR-gamma PCR with the Genescan method. Furthermore, in ten blood samples TCR repertoire analyses were performed by beta-variable complementarity-determining region 3 (CDR3) spectratyping. A clonal T-cell population could be detected in 36/43 (84%) of the investigated skin samples an in 35/83 (42%) blood samples. Comparison of skin and blood compartments demonstrated different clonal T-cell populations in all 31 patients, suggesting reactive clonal T-cell population in the peripheral blood. Furthermore, CDR3 spectratyping revealed that the not-tumor-identical clonal T-cell populations in the peripheral blood are associated with a restriction of the TCR repertoire, suggesting T-cell stimulation by an unknown antigen.