Planung als volitionales Konstrukt dient der Überbrückung der Intentions- Verhaltens-Lücke. Effekte gemeinsamer Planung mit einem Partner sind in der gesundheitspsychologischen Forschung allerdings kaum empirisch untersucht, so dass in dieser Arbeit die dyadische Planung und die damit einhergehenden sozialen und selbstregulativen Prozesse betrachtet. Dyadische Planung meint, dass eine Zielperson gemeinsam mit einem Partner Handlungs- und Bewältigungspläne aufstellt, das Verhalten aber alleine ausübt. In das längsschnittliche prä-post-Design der Arbeit war eine dyadische 2x2-Gruppen- Planungintervention eingebettet. In der Experimentalgruppe wurden Prostatektomiepatienten und ihre Partnerinnen zur gemeinsamen Planung des Beckenbodentrainings angeleitet. Als Alternativtreatments planten die Patienten das Training allein oder mit und ohne die Partnerinnen eine gesunde Ernährung. Für dyadisch planende Patienten wirkt sich die Planungsintervention vermittelt über die angewandte dyadische Handlungsplanung förderlich auf das Beckenbodentraining aus. Der spezifische Effekt dyadischer Planung auf das Beckenbodentraining wird vermittelt über die ausgeübte soziale Kontrolle der Partnerin sowie über die Handlungskontrolle des Patienten. Das Beckenbodentraining geht kurz- und langfristig mit einer Reduktion der Harninkontinenz einher. Zukünftige Forschung sollte mögliche Geschlechts- oder Rolleneffekte sowie Mikroprozesse der dyadischen Planung untersuchen, um positive und negative Effekte dyadischer Planungsinterventionen besser einschätzen und für die Behandlung von Patienten nutzen zu können.
Planning as a volitional construct bridges the intention-behaviour-gap. However, there is little research on a person planning together with a partner. That is why this paper is about dyadic planning and its corresponding social and self-regulatory processes. A dyadic planning intervention is embedded in a longitudinal design. In the experimental group prostatectomy patients and their spouses were instructed to plan the patient’s pelvic floor exercise together. In the control groups, patients formed exercise plans by themselves, or were instructed to plan healthy eating dyadicly or individually. In the dyadic setting patients’ applied dyadic planning is associated with more exercise. This group-specific effect of dyadic planning is mediated by social control and action control. Pelvic floor exercise is associated with less urinary incontinence up to six month post surgery. Future research should investigate gender differences in as well as microprocesses of dyadic planning.