Ziel dieser Multicenter, Phase II-Studie war es, den Nutzen des neuen Ultraschall-Kontrastmittels (KM) Sonazoid® in der klinischen Ultraschalldiagnostik fokaler Leberläsionen zu evaluieren. In vier Zentren wurden 56 Patienten mit bekannten Leberherden mit dem US-KM Sonazoid® untersucht. In einer vaskulären Früh- (bis eine Minute nach KM-Applikation) und in einer Spätphase (5-10 min nach KM-Applikation) wurde das Verhalten von Sonazoid® in Bezug auf die Bildgebung der fokalen Leberläsionen analysiert. Die Daten wurden mit den Ergebnissen aus einer vorangegangenen klassischen B -Bild-Untersuchung verglichen. Als Referenz-Untersuchungen wurden entweder ein KM-verstärktes, biphasisches Spiral-Computertomogramm oder ein gadolinium- verstärktes, dynamisches Magnetresonanztomogramm herangezogen. In der vaskulären Phase wurde die Vaskularisation der Läsionen, in der Spätphase die KM-Aufnahme, die Abgrenzbarkeit und die Echogenität der Läsionen gegenüber dem umgebenden Leberparenchym evaluiert und der B-Bild-Sonographie gegenübergestellt. Die Ergebnisse wurden den Referenzverfahren verglichen und Sensitivität und Spezifität, unter Verwendung von Sonazoid®, bei der sonographischen Diagnostik von fokalen Leberläsionen und ihrer Malignität errechnet. Nebenwirkungen wurden ebenfalls untersucht. Unter Verwendung von Sonazoid® konnte in 83 % nach der ersten KM-Injektion und in 87 % aller untersuchten Läsionen nach der zweiten KM-Injektion eine Vaskularisation dargestellt werden. In der nativen Ultraschall-Diagnostik war dies nur in gut der Hälfte (56 %) der Läsionen möglich. Mit Sonazoid® läßt sich die Vaskularisation einer fokalen Leberläsion signifikant leichter erkennen (p<0,01). In dieser Arbeit konnte dargestellt werden, dass eine Dignitätsbestimmung aufgrund der unterschiedlichen Sonazoid®-Aufnahme in der Spätphase von benignen und malignen Läsionen erleichtert wird. In 90 % (92 %) aller Fälle handelt es sich bei einer KM-Aussparung oder mäßiger KM-Aufnahme um eine maligne Läsion. Bei Läsionen mit kompletter KM-Aussparung steigt diese Wahrscheinlichkeit weiter auf 93 % (92 %). Maligne Läsionen speichern signifikant (p < 0,05) weniger KM/ Sonazoid® als benigne Läsionen Der Anteil der gut vom Leberparenchym abgrenzbaren Läsionen steigt unter Anwendung von Sonazoid® von 58 %, im nativen Ultraschall-verfahren, auf 89 % (91 %) in der Spätphase. Alle Läsionenarten waren in dieser Phase signifikant (p < 0,01) besser abgrenzbar als in der nativen Untersuchung. Ein Unterschied zwischen malignen und benignen Läsionen bestand diesbezüglich nicht. Echogenität: Alle Läsionen stellten sich in der Spätphase nach KM weniger echogen als das umgebende Leberparenchym dar. Aufgrund der signifkant (p < 0,01) unterschiedlichen Sonazoid®-Anreicherung in der Spätphase können maligne und benigne Läsionen leichter unterschieden werden; Erscheint eine Läsion in der Spätphase nach Sonazoid®-Gabe echoärmer als das umgebende Lebergewebe, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine bösartige Läsion handelt, 62 % (58 %). Die Anwendung von Sonazoid® erhöhte die Sensitivität der Sonographie bei der Detektion von fokalen Leberläsionen signifikant (p < 0,01). Mit Sonazoid® konnten 86 % (1. KM-Applikation) bzw. 88 % (2. KM-Applikation) aller Leberherde gefunden werden. In der nativen Ultraschalluntersuchung betrug der Anteil 71 %. Bei der Detektion von malignen Läsionen betrug die Sensitivität 88 % nach der ersten und 90 % nach der zweiten KM-sonographischen Untersuchung. Die Spezifität zur Diagnostik von malignen fokalen Leberläsionen sank von 90 % in der nativen US-Untersuchung auf 72 % nach der ersten bzw. auf 65 % nach der zweiten KM-Applikation, deutlich. Nach Anwendung von Sonazoid® wurden zusätzliche Läsionen als bösartig interpretiert, die in der Referenzuntersuchung nicht nachweisbar oder benigne diagnostiziert waren. Somit stieg die Zahl der falsch positiven Läsionen. Sonazoid® ist ein nebenwirkungsarmes US-KM. Lediglich in einem Fall wurde Kopfschmerz, als nicht-spezifische Nebenwirkung des beschriebenen Untersuchungsverfahrens dokumentiert. Benigne und maligne Leberläsionen zeigen in der KM-verstärkten Songraphie mit Sonazoid® ein deutlich unterschiedliches KM-Verhalten, insbesondere in der leberspezifischen Spätphase. Daraus ergibt sich eine verbesserte Charakterisierung und eine leichtere Bestimmung der Dignität fokaler Leberläsionen. Darüberhinaus lassen sich unter Verwendung von Sonazoid® maligne Leberläsionen deutlich leichter vom umgebenden Leberparenchym abgrenzen als in der nativen Ultraschalldiagnostik und deren Detektion verbessert sich signifikant.
It is still a major subject in the ultrasound diagnosis of liver lesions to distinguish malignant from benign lesions. Aim of this multicenter, phase-II- study was to evaluate the usefulness of the new ultrasound contrast agent Sonazoid® in the ultrasound diagnosis of focal liver lesions. Methods In four centers, 56 Patients with known focal liver lesions were examined with the ultrasound contrast agent Sonazoid®. We distinguished the behavior of the contrast agent in focal liver lesions in an early vascular phase (up to one minute after contrast-application) and in a delayed phase (5-10 min after contrast application). The results were compared with a preceded B-Mode- Baseline examination. The comparisons were made to see whether the addition of agent detection imaging led to improved diagnostic performance. Reference diagnosis were a contrast-enhanced biphasic helical CT or a gadolinium- enhanced dynamic MRI. In the early phase the vascularity of lesions, in the delayed phase the contrast uptake within the lesions, its delineation and its echogenity in comparison to the surrounding liver parenchyma were evaluated and compared with the B-mode. The results were compared with the reference examinations and the specifity and sensitivity in the detection of malignant liver lesions calculated. Results There was a statistically significant (p<0,01) decrease (83 % after the first injection of the contrast agent and 87 % after the second) in performing the vascularitiy of a focal liver lesion using the contrast agent Sonazoid®, when compared with the B-Mode procedure (56 %). The dignity of focal liver lesions was easier assessed when the ultrasound contrast agent was used, because of its varying contrast uptake in the delayed phase. 90 % (92 %) of the lesions with a reduced contrast uptake or lack in this phase were malignant liver lesions. Malignant lesions store significantly (p < 0.05) less contrast agent in the delayed phase than benign lesions do. With contrast agent 89% (91%) of the lesions showed a good delineation from the surrounding liver parenchyma while in the conservative B-mode only 58% of the lesions were easily differentiated. All lesions were significantly (p < 0.01) better delineated in the delayed phase. In this subject there was no difference between malignant and benign lesions. Echogenity: All lesions showed themselves less enhanced in comparison to the surrounding liver parenchyma in the delayed phase after application of the contrast agent Sonazoid®. Because of the reduced contrast uptake malignant lesions showed a significant (p < 0.01) poorer echogenity in the delayed phase than benign lesions and could be easily differentiated. Sensitivity in the detection of focal liver lesions was significantly (p < 0.01) higher with the use of the contrast agent Sonazoid®. With Sonazoid®, 86% (1. contrast application) / 88% (2. application) of all lesions could be detected. In the native B-mode method this was only possible in 71%. The sensitivity in the detection and differentiation of malignant lesions increased with the use of Sonazoid® up to 88% and 90% Specifity in the diagnosis of malignant liver lesions fell with the use of Sonazoid® from 90% in the B-mode method to 72% after the first application and to 65% after the second application of the contrast agent significantly. After using Sonazoid® additional lesions were interpreted as malign. These could not be proven by the reference examinations and the number of false positive lesions increased. Sonazoid® is poor of side effects. Only in one case headaches were documented as unspecific side effect. Conclusion It has been proven that the use of Sonazoid® shows a significant improvement in the detection and characterization of focal liver lesions. Malignant lesions were easier to distinguish with the contrast agent, especially in the contrast delayed phase.