Obwohl Non-Hodgkin-Lymphome bei HIV-positiven Patienten kurativ therapiert werden können, gibt es auch im Zeitalter der Hochaktiven-Antiretroviralen- Therapie Patienten, bei denen die Initialtherapie nur unzureichend anspricht oder nach zunächst eingetretener Remission ein Rezidiv oder Progress eintritt. Zwar besteht auch in diesen Fällen nach wie vor das Bestreben, den Patienten zu heilen, die therapeutischen Ansätze sind aber begrenzt und die Prognose eher schlecht. In der vorliegenden retrospektiven Arbeit wurden die Daten von 29 Patienten einer einzelnen Klinik erhoben, die zunächst initial mit dem CHOP-Therapieschema behandelt wurden und bei denen aus verschiedenen Gründen das Ausweichschema IMVP-16 indiziert war. Zu diesen Gründen gehörten das Rezidiv, der Progress, der stabile/stationäre Lymphomstatus, die partielle Remission und in einem Fall die Unverträglichkeitsreaktion auf das CHOP-Schema. Das mediane Alter der 26 Männer und drei Frauen lag bei 42 Jahren (Streubereich: 31 bis 75 Jahre). Das Kollektiv zeigte 28 B-Zell-Non- Hodgkin-Lymphome und ein Non-Hodgkin-Lymphom mit T-Zell-Herkunft. Von den B-Zellern waren 64% diffus-großzellig, 18% vom Burkitt-Typ und 18% andere B -Zell-Subtypen. Die Risikofaktoren Alter > 60 Jahre, Ann-Arbor-Stadium III und IV, erhöhte Laktatdehydrogenase, Extranodalbefall und Allgemeinzustand nach WHO II bis IV kumulierten im Internationalen Prognostischen Index. Ein initial intermediär-erhöhtes oder erhöhtes Risiko für ein Rezidiv bzw. Therapieversagen hatten danach 80% der 29 Patienten. Das Ansprechen auf die Initialtherapie mit CHOP ist mit 48% vergleichbar mit anderen Rezidiv- Kollektiven von HIV-positiven Patienten. So kam IMVP-16 in den meisten Fällen wegen eines Rezidivs (12 von 29) oder progredienten Tumorwachstums (14 von 29) zum Einsatz. Ein erfolgreiches Ansprechen auf die Ausweichtherapie mit IMVP-16 zeigte sich bei 45% der Patienten - oft in Kombination mit Radiatio und CD20- Antikörpertherapie. Schwere toxische Nebenwirkungen zeigten sich insbesondere die Leukozyten betreffend. Bei 19 von 29 Patienten musste im Verlauf der Behandlung mit IMVP-16 eine ausserordentliche bis lebensbedrohliche Neutropenie dokumentiert werden. Das mittlere Gesamtüberleben lag im IMVP-16-Kollektiv bei 33 Monaten und am Ende der Beobachtungszeit im November 2006 waren 20 Patienten, die mit IMVP- 16 behandelt wurden, verstorben. Die in dieser Arbeit vorgestellten Daten, welche ausserhalb einer Studie erhoben worden sind, zeigten insgesamt, dass IMVP-16 als chemotherapeutisches 93 Ausweichschema eine Möglichkeit der Therapie bietet. Die Therapieerfolge waren jedoch wie auch die der anderen Vergleichsausweichschemata limitiert und die Überlebensdaten der HIV-positiven Lymphompatienten mit Ausweichtherapie eher schlecht. Aus diesem Grund bieten sowohl das NHL-Rezidiv wie auch ein Therapieversagen der etablierten Initialschemata nach wie vor Forschungsbedarf. Insbesondere der Einsatz des CD20-Antikörpers Rituximab erscheint erfolgversprechend. Die Hochdosis- Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation sowie die Radioimmuntherapie stellen bereits bei HIV- negativen Patienten erfolgversprechende Optionen dar, die auch für HIV- positive Patienten in weiteren Studien geprüft werden sollten.
Although HIV-associated non-Hodgkin's lymphoma can be treated curatively, there are patients who respond inadequate to initial therapy or suffer from relapse or progression. While there is still the desire to cure these patients, the therapeutic approach is limited and the prognosis is rather poor. In this retrospective study data from 29 patients of a single centre were collected who were treated initially with CHOP and for whom because of a variety of reasons the alternative chemotherapy IMVP-16 was indicated. The data show that IMVP-16 chemotherapy offers a possibility of treatment in a situation where options are very limited.