Die Osteoarthritis (OA) ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin. Es ist eine progrediente Erkrankung, die sich biomechanischen, umweltbedingten und genetischen Faktoren anpasst, so dass schon frühzeitig bei der Entstehung alle artikulären und periartikulären Gewebe mikroskopisch und makroskopisch verändert sind. Ziel dieser Dissertation ist es, Veränderungen an Gelenkkapsel und Gelenkknorpel in Korrelation zum klinischen und röntgenologischen Erscheinungsbild der OA zu setzen, um gegebenenfalls daraus gezielte therapeutische Ansätze zu schaffen. Zum einen sollen Angaben in der Literatur (Histopathologie und Klinik bzw. Histopathologie und bildgebende Diagnostik) bestätigt werden, bzw. erstmalig in dieser Kombination (Histopathologie, Klinik und bildgebende Diagnostik) vereint werden. Es wurden je 50 Gelenkkapsel- und Gelenkknorpelproben mit subchondralem Knochenanteil von Hunden, die aufgrund von Lahmheiten unterschiedlichen Grades vorgestellt wurden, histologisch untersucht. Zusätzlich wurden die Tiere allgemein und speziell orthopädisch untersucht und die Ergebnisse protokolliert. Erkrankte Gelenke wurden im Röntgengrundbilderpaar geröntgt, die Bilder ausgewertet und der Arthrosegrad bestimmt. Betroffen waren insbesondere Hunde großwüchsiger Rassen. 84% der Tiere wurden wegen einer Lahmheit der Hintergliedmaßen vorgestellt, 16% wiesen Probleme an den Vordergliedmaßen auf. Die Lahmheitsdauer der Tiere variierte stark und reichte von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren, 44 % der Tiere lahmten länger als 1 Monat. Röntgenologisch konnte bei einigen Tieren keine, bei anderen hochgradige Veränderungen festgestellt werden. Die Mehrzahl der Patienten wurden röntgenologisch dem Arthrosegrad 1 und 2 zugeordnet. Die Gelenkfüllung war bei Tieren mit Funktionsstörungen der Vordergliedmaßen im Mittel ausgeprägter als bei Tieren mit einer Hinterhandlahmheit. Der mittlere Lahmheitsgrad war bei Tieren mit Lahmheit der Hintergliedmaßen höher als bei Tieren mit einer Vorderhandlahmheit. Histopathologisch war bei der Hälfte der Schnitte die Gelenkkapsel mehrschichtig und bei fast allen Tieren bereits zottig verändert. Eine Lymphozyteninfiltration, insbesondere der T-Lymphozyten, konnte bei allen Tieren diagnostiziert werden. Bei einigen Tieren gab eine Ödembildung zusätzlichen Hinweis auf eine begleitende Entzündungsreaktion. Der Gelenkknorpel wies bei den meisten Tieren bereits oberflächliche Läsionen auf. 20% der Tiere wurden mit NSAIDs vorbehandelt. Ein Unterschied zu nicht therapierten Tieren konnte nicht gefunden werden. Die Veränderungen an Gelenkkapsel und Gelenkknorpel variierten enorm und konnten nicht mit den klinischen und röntgenologischen Untersuchungsergebnissen korreliert werden. Hier werden hinsichtlich der Gelenkkapsel und auch des Gelenkknorpels frühere Literaturmitteilungen bestätigt.
Osteoarthritis (OA) is one of the most common joint diseases in both human and veterinary medicine. It is a progressive disease, that adapts to biochemical, environmentally, and genetic factors. This results in macroscopic and microscopic changes in all articular and periarticular tissues throughout the pathogenesis of the disease. The purpose of this study was to determine microscopic changes in joint capsule and joint cartilage and correlate these to clinical and radiographic features of OA. Previous literature correlated histopathological to clincial as well as histopathological to radiographic findings. The purpose of this study was both to confirm those results and for the first time investigate the correlation between all three of the histopathological, radiographic and clinical variables. Fifty dogs with varying degrees of lameness received clinical and orthopedical examinations at the Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin. Joints deemed to be affected by OA were radiographed in 2 vertical planes, analyzed and graded. Furthermore, samples of joint capsule and joint cartilage with subchondral bone of each affected joint were taken and analyzed histopathologically. Results of the study showed that large breed dogs had a higher susceptibility to OA. 84% of all dogs were presented for lameness affecting the hind legs and 16% presenting for lameness affecting the front legs. The duration of lameness varied markedly ranging from a few days to several years with 44% of the dogs being lame for more than 1 month. While no radiographic changes were observed in some, severe changes were revealed in others. In most dogs osteoarthritic changes on the radiographs were assigned to grade 1 and 2. Joint effusion in dogs with hind end lameness was more pronounced than in dogs with front end ameness. The mean degree of lameness was higher in hind end lamenesses than in front end lamenesses. Half of the histopathological samples of the join capsules were multi-layered and almost every sample had a villous changes to its surface. An infiltration of lymphocytes, in particular T-lymphocytes, was shown in all dogs. In some samples an edema was a sign of inflammation. The joint cartilage showed superficial lesions in almost every sample. 20% of the dogs were treated with NSAIDs prior to consultation. There was no difference between treated and non-treated animals in this study. The changes in joint capsule and cartilage varied markedly among the animals in this study and there was no association between clinical and radiographic findins. Results of previous literature have been confirmed.