Im Gegensatz zur Erythrozytenserologie war die Thrombozytenserologie bzw. der Nachweis thrombozytärer Antigene und Antikörper durch die morphologische Gegebenheit der Thrombozyten schwierig und praktisch nur in Speziallaboren möglich. Trotz der Entwickung zahlreicher Testsysteme zu diesem Zweck, ließ sich die Vorstellung, die Thrombozytenserologie zu vereinfachen, bisher nicht realisieren. Die Bestimmung von Antikörpern auf intakten Thrombozyten mit Hilfe von Komplement-Fixations- oder Immunfluoreszenztesten zeichnet sich zwar durch eine hohe Sensitivität aus, doch die Spezifität dieser Testsysteme ist sehr unbefriedigend. Die letzte praktische Erneuerung auf dem Gebiet der Thrombozytenserologie geht auf die Einführung des MAIPA im Jahre 1987 zurück. Die Ergebnisse dieses Testsystems sind hochspezifisch. Allerdings ist der Einsatz des MAIPA zur Diagnostik der Autoimmunthrombozytopenie auf Grund seiner geringen Sensitivität umstritten. Es konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass der Nachweis thrombozytenreaktiver Antikörper durch die Anwendung der Partikel-Agglutinationstechnik nicht nur vereinfacht, sondern dass auch die Sensitivität des Antikörpernachweises deutlich gesteigert werden konnte. Über den Nachweis thrombozytenreaktiver Antikörper hinaus konnte gezeigt werden, dass sich das dargestellte System nicht nur zur Phänotypisierung von HPA- und HLA-Antigenen eignet, sondern auch zur Genotypisierung eingesetzt werden kann. Dies wurde nicht nur anhand der HPA-Genotypisierung demonstriert, sondern auch durch den Einsatz als Check Gel Assay. In weiterführenden Untersuchungen konnte unsere Arbeitsgruppe die Anwendung des Partikel- Agglutinationstests um den Nachweis von Autoantikörpern gegen das Tumorsuppressor-Protein p53, von Antikörpern gegen das thrombozytäre Alloantigen HPA-1a, die erythrozytären Alloantigene Lutheran B und JMH, und um den Nachweis fetomaternaler Hämorrhagien im Rahmen Rhesus-inkompatibler Schwangerschaften erweitern. Derzeit arbeiten wir daran, die Phänotypisierung des neutrophilen Alloantigens HNA-1a und den Nachweis disseminierter Tumorzellen im peripheren Blut zu etablieren. In seiner hier dargestellten Form ist der Partikel-Agglutinationstest ein hochflexibles Werkzeug, welches das Untersuchungsspektrum immunhämatologischer Routinelabors deutlich erweitern kann, ohne zusätzliche Investitionen in neue Geräte vorauszusetzen.
Unlike red blood cell serology, platelet serology, including the detection of platelet antigens and antibodies, can, due to the morphological characteristics of platelets, only be performed in specialized laboratories. Although several tests have been developed in this field, an easy and practical test could not have been realized, yet. Complement fixation and immune fluorescence tests using intact platelets have a high sensitivity, but a low specificity. Ultimately, the MAIPA was described in 1987. Although the results of this test system are highly specific, its acceptance for the diagnosis of autoimmune thrombocytopenia is limited due to its low sensitivity. In this work could be demonstrated that the detection of platelet-reactive antibodies could not only be simplified by the use of the particle-agglutination technology, but also improved due to the high. In addition to the detection of platelet-reactive antibodies, the particle- agglutination technology is suitable not only for phenotyping of HPA-and HLA antigens, but can also be used for genotyping. This was demonstrated for HPA- genotyping as well as for PCR products (check gel assay). In further studies, our group used the particle-agglutination test for the detection of autoantibodies to the tumor suppressor protein p53, of antibodies to HPA-1a, for phenotyping of the red blood cell alloantigen Lutheran B and JMH, and for the determination of fetomaternal hemorrhage in pregnant women with Rhesus incompatibility. Currently our group develops new tests for phenotyping of the neutrophil alloantigen HNA-1a and for the detection of disseminated tumor cells in the peripheral blood. In this work could be shown that the particle- agglutination test is a highly adaptable tool, which can clearly extend the investigation spectrum of immunohematological routine labs without assuming additional investments in new devices.